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"Each of us believes that what he has to say is much more important that what the other might have to contribute."

-Albus Dumbledore

ƸӜƷ

Knappe drei Wochen später war Severus Kopf immer noch voller Gedanken, um das, was kommen würde. Dumbledore hatte ihm seit ihrem Gespräch nicht mehr benachrichtigt und Severus war froh darüber.

Übermorgen würde er nach Hogwarts zurückkehren, da die Ferien schon fast wieder zu Ende waren und zum ersten Mal, seitdem er denken konnte, zog er es vor in Spinners End zu bleiben.

Das einzig Positive war, dass er Hermine wieder sehen würde, doch auch das bereitete ihm Kopfschmerzen. Wie sollte er Zeit mit ihr verbringen, wenn er sie gleichzeitig das ganze Jahr über belügen musste? Es war außer Frage, dass er ihr von seinem Versprechen gegenüber Dumbledore aufklärte und auch Dracos Situation ging niemanden etwas an, doch ein kleiner Teil von ihm wünschte sich, mit jemanden darüber sprechen zu können.

Als Severus am Abend vor seiner Abreise im Wohnzimmer saß und den gefühlt zehnten Versuch startete, einen Absatz über Schwarzmagische Zaubertrankzutaten zu lesen, ertönte ein leises Klopfen an seiner Haustür.

Sofort war Severus in einer Verteidigungshaltung, denn wer auch immer vor seiner Tür stand, hatte sich nicht angemeldet.

Nahezu lautlos ging er den  Flur zu seiner Haustüre, zückte seinen Zauberstab und öffnete diese dann einen Spalt bereit.

Sein Blick fiel auf eine Gestalt mit langen blonden Haaren und einem anmutigem Gesicht, welches allerdings mit Falten durchzogen war, welche nur Sorgen verursachen konnten.

„Narzissa", sagte Severus und öffnete die Tür etwas weiter, so dass das Licht auf sie und auch auf ihre Schwester fiel. „Welch angenehme Überraschung."

„Severus", kam es leise von ihr. „Kann ich dich sprechen? Es ist dringend."

„Aber natürlich", erwiderte er und trat einen Schritt zur Seite, um ihr Einlass zu gewähren. Bellatrix, welche er weder begrüßt noch direkt in sein Haus eingeladen hatte, folgte ihrer Schwester unaufgefordert.

„Snape", sagte sie barsch, als sie an ihm vorbeiging und Severus spürte sofort die Feindlichkeit, welche seit dem Fall des Dunklen Lords gegen all jene gerichtet war, die diesen in ihren Augen- verraten hatten.

Severus schloss die Tür und ging dann voran ins Wohnzimmer. Er wies Narzissa in Richtung Sofa und nahm ihr ihren Reiseumhang ab. Bellatrix, welche ihre Kapuze ebenfalls zurückgeschoben hatte, betrachtete das Zimmer wachsam, doch Severus ignorierte sie.

„Was kann ich für Euch tun?", fragte Severus und setzte sich zurück in seinen Sessel, welcher den beiden Schwestern gegenüber war.

„Wir... wir sind allein, nicht wahr?", fragte Narzissa leise.

„Ja, natürlich. Nun, Wurmschwanz ist hier, aber Ungeziefer zählt nicht, oder?"

Er richtete den Zauberstab auf die Bücherwand hinter sich, und mit einem Knall flog eine verborgene Tür auf und eine schmale Treppe wurde sichtbar, auf der ein kleiner Mann wie versteinert stand.

„Wie du zweifellos bemerkt hast, Wurmschwanz, haben wir Gäste", sagte Severus träge.

„Narzissa", kam es mit quiekender Stimme, „und Bellatrix! Wie reizend -"

„Wurmschwanz wird uns etwas zu trinken bringen, wenn ihr mögt", unterbrach ihn Severus. „Und dann geht er in sein Zimmer zurück."

Wurmschwanz zuckte zusammen, als ob Severus etwas nach ihm geworfen hätte.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt