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"There is no point in apportioning blame. What is done, is done."

-Severus Snape

ƸӜƷ

Die erste Ferienwoche war wie im Flug vergangen und Severus hatte alle Hände voll damit zu tun gehabt, einen Plan mit Dumbledore zu schmieden, wie sie -jetzt wo Cornelius Fudge seinem Posten als Zaubereiminister enthoben wurde- weiter vorgehen sollten.

Der neue Zaubereiminister, Rufus Scrimgeour, war um einiges gerissener als Fudge und Severus wusste nur zu gut um den Ruf dieses Mannes.

Dennoch hatte er Albus aufmerksam zugehört und schließlich waren sie zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser sein Glück versuchte, um herauszufinden, inwieweit der neue Minister zu der Rückkehr des Dunklen Lords stand.

Minerva, welche heilfroh war, dass er heute nach Spinners End abreisen würde, war schon um einiges fitter und ‚schlürfte', wie Severus es gerne bezeichnete bei weitem weniger durch das Schloss als noch bei ihrer Rückkehr aus dem St. Mungos.

Er hatte sich seit dem Abreisetag der Schüler einen Spaß daraus gemacht seine Kollegin nach Strich und Faden zu Ärgern. Er war sogar so weit gegangen, dass Minerva der festen Überzeugung gewesen war, jemand habe seine Gestalt angenommen, denn sie hätte ihn noch nie in all den Jahren so ausgeglichen erlebt.

Das er diesen Umstand Hermine verdankte, war Severus bewusst, doch er versuchte nicht allzu viel über die Gryffindor-Schülerin nachzudenken. Ihre undefinierte Beziehung war bei weitem noch nicht ausgesprochen, denn ihnen hatte die Zeit -und Severus die Energie- dazu gefehlt dieses Gespräch vor ihrer Abreise zu führen.

So hatten sie einfach den Rest der Nacht damit verbracht die Gesellschaft des jeweils anderen zu genießen und beschlossen im neuen Schuljahr Zeit dafür zu schaffen.

Innerlich kämpfte er zwar immer noch mit sich selbst, denn Hermine war immer noch seine Schülerin und um einiges jünger als er. Der Umstand, dass sie im kommenden September volljährig wurde, beruhigte sein schlechtes Gewissen zwar etwas, doch Severus konnte das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass er sie nicht verdiente.

Noch dazu wusste er nicht wie es um seine Zukunft stand, denn er würde seine Maskerade nicht für immer aufrecht erhalten können. Es war ohnehin ein wunder, dass er den Dunklen Lord bis zum heutigen Tag so getäuscht hatte und ein Teil von ihm war sich sicher, dass er dafür eines Tages bezahlen musste.

***

Mit einem lauten Knall erschien Severus auf der leeren Seitenstraße in Spinners End, welche trübselig und grau vor ihm lag. Er hasste diesen Ort seit seiner Kindheit und doch brachte er es nicht über sich sein Elternhaus zu verkaufen. Seine ganze Kindheit hing in diesen Wänden fest und doch verspürte er das Gefühl von Hass, als er über die Türschwelle trat.

Noch immer hörte er die Schreie seiner Mutter durch die Wände hallen und hin und wieder war es  in den vergangen Jahren vorgekommen, dass er die Schritte seines Vaters gehört hatte, welcher mit seinen schweren Arbeitsschuhen die Treppe hochgestiegen war, um ihn zu suchen.

Ein leises Kreischen ertönte und Severus' Lippen formten sich zu einem schmalen Lächeln.

„Ich freue mich auch dich zu sehen, Nero", sagte er dunkel und der Waldkauz legte den Kopf leicht schief, bevor er einen leises Hu-Laut von sich gab und den Kopf wieder unter dunklen Flügel steckte.

Er hatte dafür gesorgt, dass der Vogel sich jederzeit frei bewegen konnte, denn Severus brauchte seine Dienste nur sehr selten und dennoch war der Waldkauz immer hier, wenn er heimkehrte oder stattete hin und wieder der Eulerei in Hogwarts einen Besuch ab.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt