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"There is never a perfect answer in this messy, emotional world. Perfection is beyond the reach of humankind, beyond the reach of magic. In every shining moment of happiness is that drop of poison: the knowledge that pain will come again. Be honest to those you love, show your pain. To suffer is as human as to breathe."

-Albus Dumbledore

ƸӜƷ

Die eiskalte Winterluft peitschte Severus ins Gesicht und wehte seine Haare nach hinten. Er ging eine Schritte in den Innenhof und stellte sich dann mit den Rücken an eine der Steinsäulen, sodass er seinen Blick auf den Eingang ins Schloss gerichtet hatte. Die kalte Nachtluft füllte seine Lunge, als er für einige Minuten lang einfach nur tiefe Atemzüge nahm und dabei versuchte seinen Geist zu entleeren.

Die laute Musik und das Gelächter, welches aus dem Inneren des Schlosses zu ihm drang blendete, er dabei so gut es ging aus.

Er war nicht mehr Herr seine Sinne.

Regungslos verharrte er einige Zeit in dieser Position und versuchte dabei endlich Ruhe in seinem Kopf zu schaffen. Als Severus' Hände schließlich begannen von der Kälte taub zu werden, beschloss er einen kleinen Spaziergang durch den Innenhof zu machen, um nicht völlig durchgefroren ins Schloss zurückzukehren. Natürlich hätte er einen Wärmezauber auf sich legen können, doch die Kälte lenkte ihn von seinen anderen Gedanken ab, die definitiv keine gute Alternative boten.

Während er seine Runde machte, fiel ihm nichts Außergewöhnliches im Innenhof auf. Keiner der Schüler würde bei dieser Kälte hierdraußen herumspazieren, um irgendeinen Unfug anzustellen. Auch keiner der anderen Lehrer ließ sich in dieser Zeit draußen blicken und Severus war froh darum.

Nach einer halben Ewigkeit in der Kälte, die ihm obendrein das Gefühl in seinen Beinen und Händen gekostet hatte, beschloss Severus, dass es an der Zeit war, zurück ins Schloss zu gehen. Mit viel Glück war die Menge im Inneren der Großen Halle bereits etwas zurückgegangen und der Weihnachtsball war bald zu Ende.

Gerade als er durch die Eingangstür zum Schloss gehen wollte, vernahm er eine laute Stimme, die sich dem Treppenaufgang näherte. Er konnte zwar niemanden sehen, da er erst um die Biegung gehen musste, doch er wusste auch so, wem diese Stimme gehörte.

„Was ist los mit dir?", ertönte die schrille Mädchenstimme, welche Severus sofort Hermine Granger zuordnete. Zunächst dachte er, sie würde sich mit Viktor Krum streiten, doch als er kurz darauf Ronald Weasleys verärgertes „Wenn du das nicht weißt, dann sag ich's dir auch nicht!" hörte, war es sich stattdessen sicher, dass sie nicht mit Krum stritten, sondern wegen ihm.

„Ron was -", begann Hermine erneut, doch Weasley unterbrach sie bereits scharf.

„Er ist aus Durmstrang! Er kämpft gegen Harry! Gegen Hogwarts! Du – du -" Der Junge suchte offenbar nach Worten, die stark genug waren, um seine Wut zum Ausdruck zu bringen, „du verbrüderst dich mit dem Feind, das ist es!"

Das dies eine schwache Ausrede war, war offensichtlich, doch da Hermine erneut zu sprechen begonnen hatte, richtete Severus seine Aufmerksamkeit zunächst auf ihre Worte.

„Du hast sie doch nicht mehr alle!", erwiderte sie und die Fassungslosigkeit über Weasleys Worte waren deutlich aus den ihrer Stimme herauszuhören.

Langsam ging Severus in die Eingangshalle und machte einige Schritte in den Vorraum.

Er würde keine Minute länger in dieser Kälte stehen bleiben, nur weil die beiden Gryffindors hier stritten.

„Mit dem Feind! Jetzt mach aber mal halblang – wer war denn so aufgeregt, als Krum hier ankam? Wer wollte unbedingt ein Autogramm von ihm? Wer hat Krum-Püppchen oben im Schlafsaal?", fügte Hermine nun deutlich lauter hinzu und auch Severus erinnerte sich, wie aufgeregt Weasley bei der Ankunft des Bulgarischen Suchers gewesen war.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt