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"When you have seen as much of life as I have, you will not underestimate the power of love."

-Horace Slughorn

ƸӜƷ

Gute fünf Stunden -und gute drei volle Gläser Feuerwhisky- später hatte sich Severus so weit beruhigt, dass er in den Grimmauldplatz Nr. 12 zurückkehrte. Er hatte kaum den dunklen Flur betreten, als ihm Gelächter in die Ohren drang, welches aus dem Wohnzimmer zu kommen schien. Leicht taumelnd und bemüht leise schritt er den dunklen Korridor entlang und erreichte den Treppenaufstieg, der zu seinem Zimmer führte, welches er ab und zu im Grimmauldplatz bewohnte.

Das Licht, welches durch den Spalt der offenen Tür zum Wohnzimmer kam, blendete ihn leicht in den Augen, sodass er einige Male blinzeln musste, um einigermaßen ins Innere des Raumes sehen zu können. Die Familie Weasley saß gemeinsam mit Black, Hermine und Lupin im Wohnzimmer und plauderte ausgelassen über etwas, was Severus nicht richtig verstand, denn es hatten sich unter den Anwesenden einzelne Gruppen gebildet, die alle über unterschiedliche Themen zu sprechen schienen.

Severus' Blick blieb an Hermine haften, die einen grünen Pullover trug, denn allem Anschein nach Molly gestrickt hatte. Ihre Haare lagen offen über ihren Schultern und ihr Gesicht war von der Hitze im Raum etwas gerötet. Sie lachte über etwas, was Ginevra ihr sagte, und Severus musste bei diesem Anblick unterbewusst ebenfalls leicht lächeln.

„Es ist bald Mitternacht, ihr Lieben. Wir sollten alle in den Hinterhof, um das Feuerwerk zu sehen, welches die Muggel veranstalten", kam es nun laut von Arthur Weasley, welcher zwar immer noch leicht mitgenommen, jedoch glücklich im Kreise seiner Familie aussah.

Reges Treiben kam in den Raum und Severus wich automatisch von der Tür zurück. Er war nicht sonderlich erpicht darauf, dass ihn jemand sah und doch war ihm, als ob Hermines Blick den seinen aufgefangen hätte, bevor er in den Schatten des Treppenabsatz verschwunden war.

Immer noch leicht wankend stieg er so schnell wir nur möglich die Stufen nach oben und trat den Weg zur Bibliothek an. Er kannte die Aussicht aus den Fenstern dieses Hauses und wenn es welche gab, die einen halbwegs ansehnlichen Ausblick nach Draußen verliehen, waren es die in der Bibliothek. In sein Zimmer wollte er noch nicht, denn er befürchtete, Molly würde auf die Idee kommen und dort nach ihm sehen, bevor sie mit den anderen nach draußen ging, um sich das Feuerwerk anzusehen.

In der letzten Reihe der Bibliothek angekommen, welche mit zwei großen Flügelfenstern endete, stoppte Severus und atmete einige Mal tief durch. Er hätte nicht so viel trinken sollen, doch dafür war es eindeutig zu spät. Black hatte etwas an sich, was ihn zur Weißglut brachte und die Tatsache das Hermine ihm mit ihrer bloßen Anwesenheit schlichtweg den Atem raubte, zerrte an Severus.

Sein Verstand war bereits so vernebelt, dass er nicht einmal bemerkte, wie die Tür zur Bibliothek sich öffnete und eine Gestalt leise den Raum betrat. Erst als er leise Schritte hinter sich hörte, straffte er seine Züge und bereitete sich innerlich darauf vor, Molly abzuschütteln, die allem Anschein nach seinen Rückzugsort entdeckt hatte. Doch es war nicht Molly, die dort neben ihn trat.

Severus musste nicht zu seiner linken Seite sehen, um zu wissen, dass Hermine neben ihm stand. Schweigend verharrte sie für einige Minuten einfach nur neben ihm, was für noch mehr Spannung zwischen ihnen sorgte als ohnehin schon. Das Kribbeln, welches ihre Nähe in Severus' Körper auslöste, war kaum zu ignorieren, doch er verharrte weiterhin still neben ihr und sah in die Nacht, welche jeden Moment durch bunte Lichter erhellt werden würde.

„Wieso sind Sie nicht einfach ins Wohnzimmer gekommen?", kam es schließlich leise von Hermine und sofort hatte Severus das Gefühl, ein Blitz hätte ihn getroffen. Diese Frage konnte sie unmöglich ernst meinen.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt