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"We must try not to sink beneath our anguish but battle on."

-Albus Dumbledore

ƸӜƷ

Am zweiten Weihnachtsfeiertag war Severus so wütend auf sich selbst, dass er den ganzen Tag in seinem privaten Labor verbrachte und willkürlich irgendwelche Zaubertränke braute, nur um seine Gedanken endlich zum Verstummen zu bringen.

Während er die Aalaugen und die Rattenmilz, welche er zuvor zerkleinert hatte, in den Trank gab, wischte er sich mit der freien Hand die einzelnen Strähnen aus dem Gesicht.

Sofort schoss seine Erinnerung an zurück zu dem Abend des Weihnachtsballs, als Hermine die Treppen hinunter schritt. Einzelne Strähnen umrahmten ihr strahlendes Gesicht, welches auf Krum gerichtet war.

Ein wütender Schrei entwich Severus und einen Moment später flog die Zaubertrankkelle samt halbfertigem Inhalt gegen die Wand. Das laute Scheppern hörte er nicht, denn er war bereits so wütend, dass er auch gleich das Buch mit den Anweisungen vom Tisch fegte, gefolgt von einigen Phiolen, in denen er den bereits zuvor fertig gebrauten Trank abgefüllt hatte.

Schwer atmend lehnte er sich mit beiden Händen auf dem Tisch auf und versuchte sich zu beruhigen.

Das alles hier war nicht er selbst.

Mit geschlossenen Augen atmete er tief durch und versuchte das Bild aus seinem Kopf zu verdrängen, welches sich in seine Gedanken eingeprägt hatte.

Dann öffnete er die Augen wieder und richtete sich auf. So konnte er unmöglich weitermachen.

Mit einem Schlenker seines Zauberstabs reinigte er die Wand und den Boden, von den Zaubertränken und legte dann das getrocknete Buch zurück auf den Tisch.

Die Lust zum Zaubertrankbrauen war ihm gehörig vergangen und so beschloss er zurück in sein Wohnzimmer zu gehen und sich dort ein Glas Feuerwhisky zu genehmigen.

Seine Weihnachtsgeschenk hatte er immer noch nicht angerührt. Er wusste, dass es lediglich ein Paar Socken von Albus war, die auf ihn warteten und da er diese sowieso nicht tragen würde, konnte er es sich gleich sparen, diese auszupacken.

Als er allerdings zu dem Regal genug, in welchem er seine Gläser und Karaffen aufbewahrte, fiel ihm ein zweites Päckchen ins Auge, welches zuvor noch nicht hier gewesen war.

Automatisch sah er sich im Raum um, doch es war unmöglich, dass sich jemand unbefugt Zutritt zu seinen Räumen verschafft hatte, denn diese waren doppelt gesichert.

Es musste also ein Hauself gewesen sein, der das Geschenk abgelegt hatte.

„Dobby", sagte Severus laut und einen Moment später erschien der Hauself mit einem lauten Knall.

„Was kann Dobby für Professor Snape tun, Sir?", kam es freundlich von dem Elfen, welcher mit seinen tennisballgroßen Augen erwartungsvoll zu ihm aufsah.

„Hast du mir dieses Geschenk hingelegt?", fragte Severus und deutete dabei auf das Päckchen, welches auf dem Tisch lag.

„Oh ja, Sir. Dobby wollte Professor Snape nicht in seinem Labor stören, also hat Dobby es hier abgelegt, damit Sie es später öffnen können. Hätte Dobby das nicht tun sollen, Sir?"

Die Stimme des Elfen klang zum Schluss hinaus so besorgt, dass Severus automatisch den Kopf schüttelte.

„Nein, es war kein Fehler. Ich habe mich nur gewundert, wie es in meine Räume gelangt ist", erwiderte er so freundlich wie möglich, denn seine Innere Wut loderte noch immer ihn ihm. 

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt