ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)

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„Things we lose have a way of coming back to us in the end, if not always in the way we expect."

-Luna Lovegood

ƸӜƷ

Falls Severus die Situation in den letzten Wochen als nervig empfunden hatte, war das Teenagedrama von Harry Potter, Hermine Granger und Ronald Weasley nun auf ein ganz anderes Level gestiegen. Die Freundschaft zwischen der Gryffindor-Schülerin und dem jüngsten Weasley-Jungen schien vollkommen zerstört. Minerva hatte ihm erzählt, dass der Kater von Granger die Ratte von Weasley gefressen hatte und Severus konnte sich keinen dümmeren Grund für einen Streit vorstellen. Katzen waren nun einmal Raubtiere und Mäuse und Ratten standen auf ihrem Speiseplan. Hätte Weasley besser auf sein Haustier aufgepasst, würde das Viech womöglich noch leben.

Er war gerade auf den Weg in die Große Halle, als er Potters Stimme hinter ihm erkannte. 

„Ich weiß, dass es dir schwerfällt es zu glauben, Hermine, aber das Blut auf Rons Bettlaken war nun ja... ein eindeutiger Beweis, findest du nicht?", kam es zögerlich von Potter. 

Severus behielt sein Tempo bei und versuchte das Gespräch hinter ihm zu ignorieren, denn er hatte zweifellos andere Sorgen als eine tote Ratte. Offenbar war Hermine Granger nicht sonderlich gut auf dieses Thema zu sprechen, denn ihre Stimme wirkte mehr als schrill als sie antwortete. 

„Schön und gut, du schlägst dich auf Rons Seite, ich wusste es! Erst der Feuerblitz, jetzt Krätze, an allem bin ich schuld, oder? Lass mich bloß in Ruhe, Harry, ich habe eine Menge Arbeit zu erledigen!"

Severus konnte hören, wie sich ihre Schritte beschleunigten und als er sie aus dem Augenwinkel ansah als sie an ihm vorbeistürmte, hätte er schwören können, das sie weinte. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Brustkorb aus und für einen kurzen Moment hatte er das Bedürfnis Potter zu erklären, dass dieses Verhalten wegen eines nicht beeinflussbaren Vorfalls von Seitens seiner Freundin mehr als unangebracht war. Doch so schnell wie ihm dieser Gedanke gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Seine Zeit war viel zu kostbar, als dass er sich mit solch einem Thema auseinanderzusetzen konnte.

Das nächste Quidditch-Spiel rückte näher und Severus hegte die rege Hoffnung, diesem entgehen zu können. Da Gryffindor gegen Ravenclaw spielte, hatte er keinerlei Pflichten das Spiel anzusehen und musste dadurch auch nicht erneut Zeuge werden, wie Potter von seinem Besen stürzte.

***

An diesem Morgen wurde sein Vorhaben der letzten Tage nur verstärkt, denn wie es der Zufall wollte, betrat eben in diesem Moment Harry Potter die Große Halle – in seiner Hand der Feuerblitz. Eine Traube von Gryffindors folgte ihm bereits und Severus konnte nicht wenige ehrfürchtige Blicke erkennen. 

»Arroganter Bengel« dachte er genervt und beobachtete den Jungen dabei, wie er den Besen extra höher hielt, damit ihn die Slytherins ebenfalls sehen konnten. Severus brauchte nicht zu seiner Mannschaft zu blicken, um zu wissen, dass diese mit offenen Mündern dasaßen.

In eben dem Moment, als sich Potter mit Weasley an den Tisch der Gryffindors setzte, sprang Hermine Granger auf und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Saal. 

»Ich bin wohl nicht der Einzige, der keine Lust auf das Spiel hat« schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf als er ihr beim Verlassen der Halle nachsah. 

Auch Severus hatte keinerlei Interesse dem Auftritt von Potter zuzusehen und erhob sich ebenfalls von seinem Platz am Lehrertisch. Da heute ein klarer, kühler Tag mit lediglich einer sanften Brise war, beschloss er zunächst in die Kerker zu gehen, um sich seinen Winterumhang zu holen und dann einen Spaziergang auf den Ländereien zu machen, sobald der Rest der Schule beim heutigen Spiel sein würde. Sein Kopf fühlte sich schon seit geraumer Zeit viel zu voll an und wenn er ehrlich war, wollte er einfach mal diese Mauern verlassen.