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„He is vile and cruel!"

-Harry Potter

ƸӜƷ

Hermine Granger schrie. Black sprang auf. Potter und Lupin zuckten heftig unter seiner Erscheinung zusammen, doch Severus beachtete all diese Reaktionen gar nicht. 

„Den habe ich unter der Peitschenden Weide gefunden", sagte er fast beiläufig und warf den Tarnumhang beiseite, ohne den Zauberstab auch nur kurz von Lupins Brust abzuwenden. „Recht nützlich, Potter, ich danke ...", fügte er hinzu, allerdings ohne jegliche Dankbarkeit in seiner Stimme.

Noch immer starrten ihn alle Anwesenden im Raum an. 

„Sie fragen sich vielleicht, woher ich wusste, dass Sie hier sind? Ich war eben in Ihrem Büro, Lupin. Sie haben heute Abend vergessen, Ihren Trank zu nehmen, also wollte ich einen Becher vorbeibringen. Und das war ein Glück ... Glück für mich, würde ich sagen. Auf Ihrem Tisch lag eine gewisse Karte. Ein Blick darauf verriet mir alles, was ich wissen musste. Ich sah Sie über die Ländereien eilen und im Tunnel zu der Heulenden Hütte verschwinden."

„Severus -", warf Lupin ein, doch er würde sich jetzt nicht unterbrechen lassen. 

Viel zu lange hatte er auf diesen Moment gewartet, als dass er ihn jetzt nicht auskosten wollte. Niemand verstand auch nur im Geringsten, wie es für ihn war, dass seine Schulzeit vor Potter und seinen Freunden offengelegt wurde und erst recht niemand hatte jemals verstanden, wie er sich all die Jahre unter den Demütigungen von James Potter und seinen drei Freunden gefühlt hatte.

„Ich habe den Schulleiter immer wieder gewarnt, dass Sie Ihrem alten Freund Black dabei helfen, in die Schule zu kommen, Lupin, und hier ist der Beweis. Doch noch nicht einmal ich habe mir träumen lassen, dass Sie die Nerven hätten, diese alte Hütte als Versteck zu benutzen!"

„Severus, Sie machen einen Fehler", kam es eindringlich von Lupin. „Sie haben nicht alles gehört – ich kann es erklären – Sirius ist nicht hier, um Harry zu töten -", begann er, doch Severus hörte ihn gar nicht. 

„Zwei weitere Gefangene für Askaban heute Nacht. Ich bin gespannt, wie Dumbledore das alles aufnimmt ... er war vollkommen überzeugt, dass Sie harmlos seien, Lupin ... ein zahmer Werwolf."

„Sie Dummkopf", sagte Lupin leise und nun hatte Severus ihn gehört. Wie konnte er es wagen! „Ist der Groll über einen Schülerstreich Grund genug, um einen Unschuldigen nach Askaban zu bringen?"

Nun war es endgültig genug für ihn. Dünne Seile schossen aus der Spitze seines Zauberstabs und schlängelten sich um Lupins Mund, Handgelenke und Fersen; er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden, wo er liegen bleib, ohne einen Finger rühren zu können. Black sprang im selben Moment vom Bett auf und wollte sich auf Severus stürzen, doch der Zaubertrankmeister war schneller. Mit einem Ruck fuhr er herum und richtete den Zauberstab direkt zwischen Blacks Augen.

„Gib mir einen Grund", flüsterte er. „Gib mir einen Grund, es zu tun, und ich schöre, ich werde es tun." 

Black erstarre und sah ihm hasserfüllt aus seinen dunklen Augenhöhlen an. Das Blut rauschte durch Severus Körper, denn allein Black so ausgeliefert vor sich zu haben, bereitete ihn eine wohlige Genugtuung.

„Professor Snape, es ... es würde nicht schaden zu hören, was sie zu sagen haben, o-oder?", ertönte es neben ihm und Severus' Blick wanderte zu Hermine Granger, die mit einem Mal neben ihm erschien. War das ihr Ernst? Hatte sie nicht gehört, was dieser Mann ihr angetan hatte?

„Miss Granger, auf Sie wartet bereits der Schulverweis", knurrte er und nur mit Mühe konnte er sich selbst davon abhalten sie in Grund und Boden zu schreien. „Sie, Potter und Weasley haben alle Regeln gebrochen und befinden sich in der Gesellschaft eines verurteilten Mörders und eines Werwolfs. Auch wenn es das erste Mal in Ihrem Leben sein sollte, halten Sie den Mund!"

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt