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„Anything's possible if you've got enough nerve."

-Ginny Weasley

ƸӜƷ

Der erste Weihnachtsfeiertag war ganz nach Severus Geschmack verlaufen, zumindest solange, bis eine verärgerte Minerva McGonagall das Lehrerzimmer betrat. Er hatte sich hier aufgehalten in der Hoffnung, es würde niemand über die Feiertage hier sein, doch offenbar hatte er sich da getäuscht. 

„Severus, gut, dass Sie hier sind! Sie werden nicht glauben, was mir Miss Granger gerade erzählt hat!", kam es entrüstet von ihr und Severus hob bei der Erwähnung von der Gryffindor-Schülerin automatisch den Kopf. 

»Was hat sie jetzt wieder ausgefressen?« schoss es ihm durch den Kopf, doch er stellte äußerlich lediglich ein geringes Interesse zur Schau.

Minerva setzte sich in den Sessel gegenüber von ihm und ließ mit einem Schwenker ihres Zauberstabs eine Tasse Tee erscheinen. 

„Mr Potter hat allem Anschein nach einen Feuerblitz zu Weihnachten bekommen und das von einem anonymen Absender! Der Junge hat es nicht einmal für eine Sekunde in Betracht gezogen, dass Sirius Black ihm diesen Besen verflucht zugeschickt hat! Wäre Miss Granger nicht auf mich zugekommen, um mir davon zu berichten, hätte weiß Gott was passieren können! Sie können sich natürlich vorstellen, dass Potter nicht sonderlich begeistert war, als ich den Besen vorhin konfisziert habe, aber es gilt nun mal Vorsicht walten zu lassen in solchen Zeiten ...", kam es selbstgerecht von ihr und sie nippte kurz darauf an ihrem Tee.

Er war zwar überrascht über den Umstand das es ein anonymer Absender gewesen war, der Potter den Besen geschickt hatte, doch noch mehr überraschte ihn, dass Hermine Granger ihren besten Freund an seine Hauslehrerin verraten hatte. Sie würde doch wohl nicht anfangen Rückgrat gegenüber ihren beiden Freunden zu beweisen, oder? 

„Interessant" sagte er schließlich, denn ihm war erst jetzt aufgefallen, dass Minerva ihn abwartend ansah. 

„Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?", kam es entrüstet von ihr und Severus musste stark an sich halten, um nicht mit den Augen zu rollen. 

„Was genau möchten Sie von mir hören? Ich persönlich glaube nicht, dass Black den Plan hegt, Potter mit einem verfluchten Besen zu töten. Da gäbe es bei Salazar einfache und effektivere Wege", erwiderte er und schenkte ihr gleichzeitig einen bedeutenden Blick.

„Das ist nicht witzig, Severus!", keifte Minerva, doch er wusste, dass sie nicht wirklich wütend auf ihn war. Minerva hatte sich in all den Jahren wohl immer am besten mit einer düsteren Art von Humor zurechtgefunden. 

„Das habe ich auch nicht behauptet", sagte er dunkel und wandte dann den Blick wieder auf die Morgenausgabe des Tagespropheten. „Ich mache mich gleich auf den Weg zu Albus und danach werde ich einen Blick auf den Besen werfen. Das war es doch, was Sie mich fragen wollten, oder?", fragte er, den Blick weiter auf die Zeitung geheftet. Stille breitete sich zwischen ihnen aus und Severus konnte hören, wie Minerva sich erhob und zur Tür ging. 

„Sie sind unmöglich, Severus!", sagte sie pikiert und schlug dann die Tür hinter sich ins Schloss.

Auch wenn er es nie offen zugegeben hätte, genoss er zu Weilen diese kleinen Streitereien mit der Gryffindor-Hauslehrerin. Sie war entgegen aller seiner anderen Kollegen immer offen ihm gegenüber gewesen und Severus zeigte sich für das Vertrauen, welches sie ihm schenkte mit Gefallen wie diesem kenntlich. Dies war etwas, was er nicht vielen zugestand und es war definitiv nichts, was nach außen dringen sollte, denn niemand musste wissen, dass sich die beiden insgeheim verstanden. Die einzige Ausnahme dazu bildete Albus, denn etwas vor ihm zu verheimlichen, war geradeso als würde man behauten, Hogwarts wäre eine Schule für Muggel, die Zaubertricks lernen wollten.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt