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"Thought we were supposed to be friends? Best friends?"

-Lily Evans

ƸӜƷ

Mit zügigen Schritten folgte Severus Draco in die oberen Stockwerke, wo er in einer der Jungen-Toiletten zum Stillstand kam. Montague sah mehr als verwirrt drein und hatte einige Kratzer im Gesicht.

Umbridge, welcher eher pikiert dreinblickte, redete leise auf seinen Schüler ein, verstummte aber, als Severus den Raum betrat. Die Tatsache, dass sie in einem Jungenklo stand, schien sie offenbar nicht im Geringsten zu stören.

„Was ist passiert?", fragte Severus scharf.

„Ich... Klo... so eng...", kam es abgehackt von Montague, der es nicht einmal schaffte ihn mit seinen Augen zu fixieren.

„Mr Malfoy hat seinen Freund so hier drin gefunden, Severus. Ich gehe davon aus, dass die Schuldigen bereits geflohen sind, doch seien Sie versichert, dass sie bestraft werden", kam es von Umbridge, welche nicht sonderlich berührt von dem Zustand ihres Schülers zu sein schien.

„Kommen Sie, Montague. Krankenflügel", war alles, was Severus sagte, denn er hatte nicht vor mehr mit Umbridge zu sprechen als es unbedingt nötig war.

„Ich... ich darf... mein Kuscheltier nicht vergessen...", kam es leicht panisch von seinem Schüler und für einen Moment wusste keiner so genau, was er darauf antworten sollte.

„Draco, bitte seien Sie so gut und bringen Sie ihn in den Krankenflügel. Teilen Sie Madam Pomfrey mit, dass ich später nach ihm sehen werde, wenn er sich etwas von dem Vorfall erholt, hat", wies er seinen Patensohn an, der nickte und Montague am Arm packte, um langsam mit ihm aus der Toilette zu gehen.

„Die Situation in dieser Schule ist noch schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. Schüler in Toiletten zwängen..., wenn ich herausbekomme, wer das war...", kam es überschwänglich von Umbridge, doch Severus ging nicht darauf ein.

„Danke, dass Sie mich gerufen haben. Wenn Sie nichts mehr von mir benötigen, würde ich nun meinen Verpflichtungen nachgehen und herausfinden, was passiert ist", sagte Severus kühl.
Im Grunde hatte er nicht vor herauszufinden was passiert war, denn er wusste ja bereits, dass Montague sich mit einigen der Ravenclaws angelegt hatte und die Schuldigen zu finden, würde ihn nur unnötig Zeit und Energie kosten, die er momentan nicht hatte.

„Sicher, mein Lieber, tun Sie das", kam es süß von Umbridge und Severus spürte, wie bittere Galle in ihm aufstieg. Nie in seinem ganzen Leben hatte ihn jemand außer Molly Weasley »mein Lieber« genannt und er hatte auch nicht vor, dies jemals zu ändern.

Kurz sah er die krötenhafte Gestalt von Umbridge an, beschloss dann aber es bei einem Nicken zu lassen und verließ mit schnellen Schritten die Jungen-Toiletten, bevor sie noch ein weiteres Wort an ihn richten konnte.

Auf dem Weg zurück in die Kerker waren seine Gedanken wieder bei Potter, der hoffentlich die Zeit genutzt hatte, um seinen Geist zu entleeren. Wenn der Junge noch länger nichts zu Stande bringen würde, dann würde er so langsam, aber sicher seine Geduld vollends verlieren. Die Tage seit Dumbledores verschwinden waren anstrengend genug gewesen und die Nächte mehr als kurz.

Als er endlich um die Ecke bog, die den Korridor zu seinem Büro freilegte, überkam ihn ein ungutes Gefühl. Langsam und nahezu lautlos öffnete er seine Bürotür und sah durch den Raum. Der Stuhl, auf dem Potter beim Verlassen seiner Räume gesessen hatte, war leer. Stattdessen stand der Junge vor seinem Schreibtisch, den Kopf unter der Oberfläche des Denkariums.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt