ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)

7

„You are a little scary sometimes, you know that? Brilliant... but scary."

-Ron Weasley

ƸӜƷ

Der Herbst zog ins Land und machte schließlich dem kalten und regnerischen November Platz. Severus hatte seit den Geschehnissen an Halloween erhebliche Probleme mit seinem rechten Bein und schaffte es immer noch nicht, durch die Korridore zu gehen, ohne dabei zu hinken. Dank Hagrids Köter war seine Bisswunde nun entzündet und heilte deshalb mehr schlecht als recht ab. Die Schmerzen waren nachts besonders schlimm, was seinem Schlaf nicht gerade förderte und dementsprechend seine sonst schon schlechte Laune an ihren Tiefpunkt gebracht hatte.

Als er an diesem Morgen nach nur zwei Stunden Schlaf aus der Großen Halle kam, fiel sein Blick auf den Innenhof, wo Potter, Weasley und Granger im Kreis standen und die Köpfe zusammengesteckt hatten. Er konnte von hier aus sehen, dass sie etwas ausheckten, und machte sich mit entschlossenen Schritten auf den Weg zu ihnen. Als er nähertrat, erkannte er, wie ein schuldiger Ausdruck auf das Gesicht von Hermine Granger trat, und er sah sich in seinem Verdacht bestätigt, dass die drei etwas planten. 

„Was haben Sie da in der Hand, Potter?", fragte er kühl und musterte das Buch in seiner Hand skeptisch. Der Junge hielt ihm wortlos das Buch entgegen und Severus erkannte, dass es sich um Quidditch im Wandel der Zeiten handelte.

Potter täte gut daran, seine Nase in Zaubertrankbücher zu stecken, anstatt seine Zeit mit Büchern über Quidditch zu verschwenden. 

„Bücher aus der Bibliothek dürfen nicht nach draußen genommen werden", sagte er. Potter sah ihn verärgert an und Severus spürte, wie sich seine Lippen kräuselten. Natürlich gab es keine Regel, die dies vorschrieb, doch da er als Lehrer jederzeit dazu berechtigt war, neue Regeln aufzustellen, konnte ihm Potter auch nicht das Gegenteil beweisen. „Geben Sie es mir. Fünf Punkte Abzug für Gryffindor!", fügte er amüsiert hinzu und nahm das Buch an sich. Mit einem letzten abschätzenden Blick auf die drei wandte er sich ab und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss.

Nach dem Abendessen ging er in das Lehrerzimmer, wo er noch einige seiner Unterlagen holen musste, bevor er zurück in die Kerker ging. Sein Bein brachte ihn halb um den Verstand und er hatte seit heute Nachmittag Probleme, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Der Raum war leer und somit beschloss er, die Bisswunde nochmal zu begutachten. Ein schlürfendes Geräusch ließ ihn aufsehen und er erkannte Filch, der aus einem der hinteren Räume des Lehrerzimmers kam. Warum er als Hausmeister hier sein durfte, war ihm schleierhaft, doch wenn er schon einmal hier war, konnte er sich auch gleich nützlich machen.

„Mr. Filch, wenn Sie wohl so freundlich wären und mir ein nasses Handtuch und ein paar Binden aus dem Vorratsschrank geben könnten?", fragte er freundlich, jedoch gewohnt kühl. 

„Natürlich, Sir", kam es hastig von dem Hausmeister und er schlurfte zu der kleinen Spüle, um eines der Küchentücher für ihn anzufeuchten. 

Severus war, als hätte er ein leises Klopfen vernommen, doch er ignorierte das Geräusch. Er hatte keinerlei Lust, jetzt eine Frage eines Schülers zu beantworten. Sollten sie doch im Unterricht ihre Fragen stellen und nicht in seiner Freizeit.

Filch kam zurückgeschlurft und gab ihm zuerst das Handtuch, gefolgt von zwei Binden in die Hand. Er nahm beides mit einem knappen Nicken an sich und presste dann das Handtuch auf seine Wunde. Nachdem diese einigermaßen gereinigt war, schmiss er es auf den Boden und nahm die erste Binde, um sein Bein neu einzuwickeln. 

„Verdammtes Biest! Wie soll man eigentlich auf alle drei Köpfe gleichzeitig achten?", schimpfte er vor sich hin, während er sein Bein einwickelte.

Eine kleine Bewegung in seinem Sichtfeld ließ ihn den Blick heben und Severus schwarze Augen trafen auf die grünen von Harry Potter. Wut durchzuckte ihn. Was hatte der Junge hier zu suchen.