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„Numbing the pain for a while will make it worse when you feel it."

-Albus Dumbledore

ƸӜƷ

Wie er an diesem Abend feststellen musste, war es gar nicht so einfach, Hermine Granger von ihrer katzenhaften Gestalt zu befreien. Nach langem Hin und Her war ihr Gesicht schließlich wieder normal, ihre Ohren wieder an gewohnter Stelle und auch ihr buschiger schwarzer Schwanz war vollkommen verschwunden. Lediglich das Erbrechen von Fellknäueln konnte er nicht wirklich stoppen, doch ein Brief von Poppy teilte ihm mit, dass auch die Medihexe nichts anderes als er getan hätte. Obwohl seine Schülerin stabil war, bestand Albus darauf, dass sie weiterhin unter Beobachtung blieb. Also hatte er sein Büro mit einer andauernd geöffneten Durchgangstür über das Flohnetzwerk zum Krankenflügel verbunden, um im Notfall schneller bei ihr zu sein. Außer Albus und Minerva wusste niemand, dass er sich um Hermine kümmerte, denn er war sich ziemlich sicher, dass Potter und Weasley diesen Umstand als höchst alarmierend befunden hätten.

Severus hatte so lange darauf bestanden, ihnen Besuchsverbot zu erteilen, bis Albus dem endlich nachgegeben hatte. Schlimm genug, dass er seine Zeit als Babysitter verschwenden musste, da brauchte er nicht auch noch zwei skeptische Gryffindor-Schüler um sich herum, die jeden seiner Schritte beobachteten. Die kleine Miss Neunmalklug hatte fast nicht mit ihm gesprochen, und vermied es zudem ihn anzusehen. Ihm selbst sollte das nur recht sein, auch wenn ein kleiner Teil von ihm wissen wollte, warum sie es tat. Dennoch war er fast alle zwei Stunden im Krankenflügel, und sah nach, ob es ihr gut ging oder ob sie etwas brauchte. Umso mehr verwunderte es ihn, als er gegen ein Uhr morgens ein leises „Sir, sind Sie noch wach?" in seinen Räumen vernahm.

Mit einem Schwung seines Zauberstabs rollte sich die eben gelesene Pergamentrolle auf und verstaute sich von allein in seiner obersten Schreibtischschublade. Er erhob sich, straffte seine Roben, und trat mit etwas Flohpulver in den Kamin, um in den Krankenflügel zu gelangen. Die grünen Flammen umhüllten seinen Körper und verliehen ihm ein warmes Gefühl, während er begann sich auf der Stelle zu drehen. Automatisch kam er einen Augenblick später in Poppys Kamin zum Stillstand und schritt auf das Bett zu, in welchem Hermine lag. Zum ersten Mal seit dem Vorfall sah sie ihm offen ins Gesicht und Severus konnte sofort erkennen, dass etwas nicht mit ihr stimmte.

„Sir, ich fühle mich nicht so gut. Ich glaube ich habe Fieber", sagte sie und ihre Stimme klang brüchig und rau.

„Legen Sie sich flach in das Bett, Miss Granger", wies er sie an.

Seine Schülerin tat wie von ihr verlangt und seine Vermutung wurde jäh bestätigt, als der Diagnosezauber ihm zeigte, dass ihr Körper den missglückten Trank verarbeitete, und dadurch eine Fieber-Reaktion hervorgerufen wurde. Dies würde definitiv eine lange Nacht werden, denn der Prozess den restlichen Trank aus ihrem Körper zu bekommen, würde keinesfalls angenehm werden.

„Ihr Körper verarbeitet den Vielsafttrank und reagiert darauf mit Fieber. In den nächsten Stunden werden Sie nicht nur Fieber, sondern auch aller Wahrscheinlichkeit nach Schüttelfrost und Gliederschmerzen bekommen", erklärte er sachlich.
Ihre Augen sahen glasig zu ihm nach oben, und er konnte etwas Angst in ihrem Blick erkennen. „Sie werden es überstehen, auch wenn es nicht gerade angenehm ist", fügte er hinzu und sie nickte verstehend.

„Kann ich noch etwas dagegen einnehmen?"

Obwohl er ihr noch einen weiteren Heiltrank geben könnte, entschloss er sich dagegen, denn sowohl der Fiebertrank als auch der Schmerztrank ließen die Ursache in diesem Fall nicht verschwinden, sondern verschoben die Reaktion des Körpers lediglich nach hinten.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt