If I could rewrite our story I'd erase our names from history and cave them into stone instead because I'd rather be forgotten together than remembered apart.
James Moriarty war in den Fluten des Reichenbachfalls ertrunken. Er hatte ein Spiel mit Sherlock Holmes gespielt und verloren. Sie hatten an den Klippen gerungen und letzten Endes war er gefallen. Einfach so. Er war ins Leere getreten und während er fiel, hatte er sich gefragt, ob es weh tat zu sterben. Sekunden später hatte er die Antwort auf diese letzte Frage erhalten. Das Wasser war kalt gewesen in jener Nacht. Es hatte seine Kleider getränkt und ihn gelähmt. Es hatte sich schmerzvoll in seine Lungen gedrängt und ihm die Luft zum Atmen genommen. Erst hatte es gebrannt, als hätte jemand einer Feuer in seiner Brust entfacht, doch das Brennen hatte schnell nachgelassen. Er hatte damit gerechnet panisch zu werden, zu hadern, Gott um ein längeres Leben anzuflehen. Er hatte an Sebastian gedacht und an all die verpassten Jahre gemeinsam.
Dann war er ruhig geworden und kurz bevor er das Bewusstsein verlor, hatte er gedacht, dass Sterben doch nicht so schlimm war.
In den Sekunden zwischen Bewusstlosigkeit und Tod hatte er geträumt. Seine Neuronen hatten Bilder seines Lebens heraufbeschworen. Bilder gezeichnet durch einen Weichzeichner, warm und beruhigend. Weit fort von dem Kampf ums Überleben, den sein Körper in einer anderen Welt, in einer anderen Zeit führte. Ein Kampf, der von Anfang an verloren war und der damit enden sollte, dass James Moriarty am Fuße des Reichenbachfalls ums Leben kam.
Im Traum saß er neben dem Vater auf der harten Kirchenbank. Sie hielten Fürbitte und sangen. Die dunklen Stimmen der Gottesdienstgänger hallten durch die Kirche. Ihr Atem kondensierte in der Luft, während sie um Gottes Wärme baten. Vater blickte zu ihm herab, James lächelte zu ihm herauf.
Er saß im Hörsaal und lauschte dem Professor, der ihnen die binomiale Formeln predigte. James war ein guter Student. Er war fleißig und schnell von Begriff. Die alte Dame, die ihm ein Zimmer vermietete, mochte ihn. Manchmal brachte sie ihm Suppe aufs Zimmer und dann hörte er ihr zu, wenn sie von ihrem verstorbenen Mann erzählte und von den Töchtern, die längst geheiratet und ihrer alten Mutter den Rücken gewandt hatten. Sie tat ihm Leid und er versuchte ihr Freude zu machen, indem er nach den Vorlesungen noch eine Kleinigkeit vom Lebensmittelladen um die Ecke besorgte.
Er schrieb an seiner ersten Abhandlung. Er war zwanzig Jahre alt und alle gingen davon aus, dass er an der Universität bleiben würde. Die Bücher der Bibliothek rochen nach Wissen, dass die Menschheit über viele Jahrhunderte angesammelt hatte. Er wurde immer ein bisschen nostalgisch, wenn er die vielen Bücher sah. Sie enthielten einen winzigen Bruchteil des menschlichen Lebens, welches sich über so viele Jahre auf diesem Planeten gebildet hatte. So wenige hatten Geschichte geschrieben, so viele waren einfach vergessen worden.
James schrieb an seiner Abhandlung und beschloss, dass er Geschichte schreiben würde. Das seine Schriften von Studierenden späterer Generationen gelesen werden würden. Dass er sich einreihen würde, in die Reihe jener Wissenschaftler, die der Welt erhalten blieben.
Seine Mutter starb. Er sagte die Vorlesung ab, die er hätte halten sollen und reiste nach Irland, um seinem Vater Beistand zu leisten. Sie standen am Grab seiner Mutter und beteten. Sein Vater blickte ihn am Abend ernst an. „Wenn der liebe Gott mich holt, soll mein Erdengrab neben deiner Mutter sein.". James versprach sich darum zu bemühen und hoffte still es seien noch viele Jahre, ehe er sein Versprechen würde einlösen müssen.
Er blieb beinahe vier Wochen und half dem Vater in einen neuen Alltag zu finden. Er half im Eisenbahnhäusschen wie er es früher getan hatte. Er kochte und sonntags gingen sie gemeinsam in die Kirche.
Als er nach Oxford zurückkehrte hatten sie seine Stelle neu besetzt.
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Sherlock One Shots
FanfictionOneshots zur Sherlock Serie. Überwiegend Mormor und ein bisschen Johnlock. Keiner der Charaktere gehört mir! Sie gehören der BBC bzw. Athur Conan Doyle.