Somebody to die for(Mormor)

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Es hätte nie soweit kommen dürfen, das war Sebastian klar. Eigentlich hätte er es schon vor Monaten beenden müssen, aber im Nachhinein konnte er nicht einmal mehr sagen, an welchem Punkt der ganzen Geschichte er zu weit gegangen war. An welchem Punkt ein Umkehren unmöglich gewesen war. Er wusste nur, dass dieser Punkt bereits Monate zurücklag.

,,Bin wieder da", rief er in die Wohnung, hoffte dabei beinahe, dass er keine Antwort erhalten würde.
,,Das hat lange gedauert", Jim kam in den Flur und sah ihn zweifelnd an, ,,Ich dachte wirklich nicht, dass dieser Auftrag so schwierig auszuführen wäre."

,,Ich wollte es halt ordentlich machen", sofort war er im Verteidigungsmodus.
,,Ist ja gut", Jim hob beschwichtigend die Hände, ,,Ich habe übrigens gekocht. Wenn du willst kannst du dir die Nudeln nochmal aufwärmen."

,,Mach ich, wenn ich geduscht habe", murmelte Sebastian und drängelte sich an seinem Freund vorbei, wobei er versuchte diesem nicht zu nah zu kommen. Erst als er unter der Dusche stand, atmete er erleichtert auf. Das warme Wasser lief seinen Rücken hinab, löste die letzten Verspannungen.

Nach zwanzig Minuten kam er aus dem Bad. Sein blondes Haar glänzte feucht und er hatte sich frische Sachen angezogen. Dem Geruch nach zu urteilen, hatte Jim die Nudeln bereits für ihn aufgewärmt. Verdammt, dachte Sebastian, warum musste Jim ausgerechnet nun zeigen, was für ein großartiger Freund er doch sein konnte. Warum jetzt und nicht schon vor ein paar Monaten?

Er nahm sich einen Teller aus dem Schrank und ließ sich die Nudeln von Jim auffüllen. Sie schmeckten fantastisch und für einen kurzen Moment fragte sich Sebastian, ob es ein Zeichen war. Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder, so etwas gab es nicht.
Nachdem er aufgegessen hatte räumte er den Teller in die Spülmaschien, ging ins Wohnzimmer und ließ sich neben Jim aufs Sofa fallen. Der Consulting Criminal schaute gerade die Nachrichten. Wie immer wurde über die Übel dieser Welt berichtet. Kriege, Naturkatastrophen und Politiker.

,,Es ist jeden Abend dasselbe", murmelte Sebastian und deutete Richtung Fernseher. Jim nickte leicht, schaute aber trotzdem weiter wie gebannt auf den Bildschirm. Er behauptete, in seinem Beruf müsse man die Nachrichten verfolgen, aber Sebastian war sich sicher, dass er es einfach nur genoss, wenn in den Medien über seine Morde berichtet wurde.
Jim war und blieb eben ein sadistischer Psychopath.

Die Nachrichten endeten wie immer mit dem Wetter. Jim stellte den Fernseher ab und wandte sich Sebastian zu. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich langsam zu dem Blonden beugte, um ihm einen Kuss auf dir Lippen zu drücken.
Sebastian erwiederte den Kuss automatisch und bald schon küssten sie sich immer leidenschaftlicher. Es wäre eine Lüge, wenn Sebastian behaupten würde, er genösse diese Art der Intimität nicht und dennoch war da dieses kleine Problem, was alles verkomplizierte.

Es war die schrecklich laute Stimme seines eigenen Gewissen, die hämische Sprüche abließ und ihn immer wieder an seine Schuld erinnerte. Sie kreidete ihm an, dass er die Küsse mit Jim genoss, dass er von dessen Geld lebte und in dessen Bett schlief. Dabei hatte er Jim nicht verdient. Nicht, seit diese Sache vor einigen Monaten begonnen hatte.
Er spürte wie Jims Küsse lustvoller wurden, wusste wo es enden könnte, wenn er es zuließ.

,,Nicht", sanft schob er Jims Hand beiseite, die in Richtung seiner Leiste gewandert war und sich nun am Verschluss seiner Hose zu schaffen machen wollte. Jim seufzte frustriert, behielt seine Hand aber erstmal bei sich.
Nach einigen weiteren Küssen drückte Jim ihn bestimmt nach unten, sodass sie schließlich auf dem Sofa lagen. Sebastian unten, Jim oben.

Ohne dass er etwas dagegen hätte tun können, zog Sebastians Blut in die südlichen Regionen seines Körpers. Auch Jim musste es bemerken, denn er spürte wie der Kleinere in den Kuss hinein grinste, während seine Hand erneut nach unten wanderte. Allerdings blieb sie dieses Mal am Saum des T-shirts hängen. Kurz verharrte sie hier,  dann schob sie sich unter das Shirt und jagte Sebastian einen kalten Schauder über den Rücken, als sie sanft über seine Bauchmuskel hinauf zur Brust wanderte.

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt