,,Sei kein Spielverderber, Jim", Clay stupste ihn an, sodass er sich genervt dem besten Freund seines Bruders zu wandte, ,,Ich wette, dein Bruder würde sich freuen, wenn du dich auf dieser Party blicken lässt."
,,Über Angie würde er sich mehr freuen", Jim verdrehte die Augen. Er verabscheute Partys. Zu viele Menschen, zu viel Lärm.
,,Ja, aber Angie kommt nur, wenn du hingehst", zwinkerte Clay, ,,Tu es für James. Es ist immerhin sein Geburtstag."
,,Du kannst echt nerven, Clay", sagte Jim, was so viel wie "Ja" bedeutete. Er konnte sehen wie sich ein dickes Grinsen auf Clays Gesicht ausbreitete und in diesem Moment hatte er dem Braunhaarigen bereits verziehen.
,,Sehr cool. Dann sehen wir uns um 22.00 Uhr im Tournant. Ich sag Angie, dass du dabei bist, das wird super."
Auch als er um fünf vor zehn vor dem hell erleuchteten Club stand, war sich Jim nicht sicher, ob es tatsächlich "super" werden würde. Die Nacht war kühl, doch ein Schwall von Wärme drang aus dem Tournant, wann immer jemand die Tür öffnete.
Er atmete noch einmal tief durch, dann trat er durch die Tür, welche er in seinen Gedanken "Tor zur Hölle" getauft hatte. Das letzte Mal war er vor zwei Jahren mit 16 durch diese Tür geschritten. Es war seine erste und bis dato letzte Party gewesen und er hatte sie schrecklich gefunden.
Damals wie auch heute war der Anlass James Geburtstag gewesen. Und auch damals hatte Clay ihn überredet zu kommen.
Es war nicht so, dass er und James sich nicht vertrugen. Er würde vieles für seinen Bruder tun. Bloß Feiern gehen gehörte nicht dazu.,,War doch gar nicht so schwer her zu kommen", Clay kam auf ihn zu und zog ihn in eine kurze Umarmung. Wie als Antwort auf die Berührung begann sein Herz ein paar Takte schneller zu schlagen und er war froh, dass das schummrige Licht des Tournants seine errötenden Wangen verschluckte.
,,Wo ist James denn?", fragte er, um von sich selbst abzulenken. Clay nickte in Richtung Tanzfläche, wo sein älterer Bruder gerade, dicht an Angie gepresst, tanzte.
,,Oh", machte Jim, als er den traurigen Gesichtsausdruck in Clays Gesicht ausmachte. Es war kein Geheimnis, dass der Braunhaarige auf James stand, obwohl es Clay selbst sicher nicht bewusst war.
,,Mmh... gehen wir was trinken?", Clay griff nach seinem Arm und zog ihn zur Theke, wo er für sie beide einen Cocktail orderte.
Normalerweise trank Jim keinen Alkohol. Er hasste das Gefühl langsamer zu werden, weil man Watte im Kopf hatte. Natürlich nahm er den Cocktail trotzdem an, immerhin war es Clay, der ihn ihm reichte.
Er nippte an dem Strohalm und stellte fest, dass das Getränk viel zu süß war. Dennoch lächelte er, sagte Clay, er habe eine hervorragende Wahl getroffen.,,Bei eurer Namensvergabe waren eure Eltern ziemlich unkreativ, oder?", Clay hatte seinen ersten Cocktail innerhalb weniger Minuten geleert und klang nun bereits ein wenig verwaschen, ,,Ich meine du heißt ja eigentlich auch James... James und James."
,,Ich weiß auch nicht, was sie sich dabei gedacht haben", er schüttelte den Kopf, aber in seiner Stimme schwang Belustigung mit. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem halbvollen Glas, während er Clay betrachtete. Die braunen Haare waren ein bisschen zu lang, stellte Jim fest, aber es störte ihn nicht. Nichts an Clay hätte ihn je stören können. Nicht die Brille, welche die haselnussbraunen Augen noch größer erscheinen ließ, noch die vollen, beinahe femininen Lippen.
,,Ich muss pinkeln", sagte Clay schließlich, schien darauf zu warten, dass auch er mitkam. Also stellte er sein Glas auf der Theke ab und folgte ihm.
,,Glaubst du James tanzt auch mit mir? Ich meine so wie er mit Angie tanzt?", sie wuschen sich die Hände, Clays Blick war starr in den Spiegel gerichtet. Wäre der Braunhaarige nicht schon so betrunken gewesen, wäre es nie zu dieser Frage gekommen.
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Sherlock One Shots
FanfikceOneshots zur Sherlock Serie. Überwiegend Mormor und ein bisschen Johnlock. Keiner der Charaktere gehört mir! Sie gehören der BBC bzw. Athur Conan Doyle.