Andere Wege (Johnlock)

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Du willst gehen ich lieber springen. Wenn du redest will ich singen. Du schlägst Wurzeln, ich muss fliegen. Wir haben die Stille um uns totgeschwiegen
Wo ist die Liebe geblieben?

War es nicht von Anfang an klar gwesen, dass sie scheitern würden?
Er und John waren einfach zu verschieden.
Auch wenn sie das nicht hatten sehen wollen. Anfangs waren sie so verliebt gewesen, doch die Unterschiede waren immer mehr hervorgetreten.

John genoss die Ruhe, Sherlock hasste sie.
Früher hatten sie immer etwas zu reden, etwas zu lachen gehabt, jetzt schwiegen sie sich die meiste Zeit an.
Jeder machte sein eigenes Ding. In seiner eigenen Welt ohne den Anderen.

Ich fühl mich jung und du dich alt
So fallen wir um,
uns fehlt der Halt.
Wir müssen uns bewegen.
Ich bin dafür, du dagegen.
Wir gehen auf anderen Wegen.

Wie oft hatte er das Gefühl, John war die ganze ''Verbrecherjagerei'' leid?
Der Gedanke hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund.
Sie hatten sich verändert.
Ihre Beziehung war nicht mehr das, was sie einst gewesen war.
Die ganze Leichtigkeit war aus ihr gewichen und hatte nur eine leere Hülle hinterlassen.
So durfte es nicht weitergehen!

Sind ein festgefahrnes Ritual,
das immer stärker brennt
Und ich frage nicht mehr nach,
was uns verbindet oder trennt,
weil ich weiß,
wir fahren weiter im Kreis.

Den ganzen restlichen Tag verbrachte Sherlock grübelnd in seinem Sessel.
Es musste doch eine Lösung geben.
Als ihm klar wurde, dass es nur einen Weg gab, stieg eine Träne in seinem Auge auf.

John kam erst spät von der Arbeit zurück. Sherlock erwartete ihn bereits.
,,John'', murmelte Sherlock, ,,wir müssen reden.''
Der Doktor nickte, ja das mussten sie.

,,Ich hab nachgedacht...über uns und wie es jetzt läuft. Es kann so nicht weitergehen'', eine Träne lief Sherlocks Wange herab, während er die Worte hervor presste.

Vielleicht hätte John hingehen, seinen Freund in den Arm nehmen und küssen sollen, während er ihm in seiner gewohnt ruhigen Art erklärte, dass bei ihnen alles in Ordnung sei.
Doch John blieb stehen. Sherlock hatte recht, es war nicht alles in Ordnung. Egal wie sehr er sich das wümschte.

,,Ich weiß'', nickte John und blickte den jüngeren erwartngsvoll an.

,,Ich denke wir sollten uns eine Auszeit nehmen, wieder zu Atem kommen. Ich will nicht, dass du unter dem hier leidest. Wir sind zu verschieden... vielleicht ist es das Beste erstmal etwas zu warten und zu schauen, was wir beide wollen'', ratterte Sherlock seinen vorbereiteten Text runter.

,,Ja...das ist vermutlich das Beste. Ich kann morgen ausziehen, wenn du willst.'' Da waren keine Emotionen in Johns Stimme. Er war einfach nur müde, unendlich müde.

Sherlock wusste, dass es das Richtige war. Er wusste, dass er John gehen lassen musste, obwohl er ihn immer lieben würde.

Ich geb dich frei, ich werd dich lieben.
Bist ein Teil von mir geblieben.

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt