Sucker for Pain (Mormor)

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Triggerwarnung:
Explicit Violence, Sexual Content
Im Ernst, das hier ist selbst für mich brutal.

I torture you
Take my hand through the flames
I torture you
I'm a slave to your games
I'm just a sucker for pain

Das Blut ran den Rücken des Blonden herab. Es war dieser Anblick, der Jim an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachte. Blut färbte das Lacken des Bettes, Blut klebte an seinen Händen, als er kam. Zitternd ließ er sich neben Sebastian sinken, kam langsam wieder zu Atem. Sebastian blickte ihn ruhig an, das Blut ran seinen Rücken herab. Auf dem Bettlaken mischte sich das Blut mit den Spermaspuren. Der Geruch nach Sex, Eisen und Schweiß hing in der Luft.

I wanna chain you up
I wanna tie you down
I'm just a sucker for pain

Am nächsten Morgen hatte das Blut die Farbe von Rost angenommen. Das Laken auf dem sie lagen klebte, sie würden es noch heute wechseln müssen. Jim küsste Sebastian, schmeckte Blut. Es erregte ihn. Der Schmerz der anderen erregte ihn.

Er erinnerte sich an seinen ersten Mord. Er hatte am Becken gestanden, als Carl Powers ertrunken war. Er hatte gesehen, wie der Junge verzweifelt gegen das Wasser ankämpfte, wie er um Luft rang, wie er dem Kampf verlor. Jim hatte den Schmerz in seinen Augen sehen können und sein eigener Körper hatte angefangen zu kribbeln. Erst Jahre später hatte er begriffen, dass es Erregung war. Immer wieder hatte er sich Carl Powers letzte Sekunden vor Augen gerufen. Hatte die Erregung in sich anschwellen fühlen und war mit Powers Tod über die Klippe gesprungen. Oft genug hatte er sich dabei auf die Innenseite seiner Wange gebissen, hatte das Blut geschmeckt und das Sperma klebrig auf seiner Hand gespürt. Es war der Schmerz der anderen, der ihn erregte.

Lange hatte er es versteckt. Hatte mit dem Jungen aus seinem Mathekurs geschlafen und versucht sich einzureden, dass es auch ohne Schmerzen ging. Doch er hatte sich dabei erwischt, wie er darüber nachdachte dem Jungen die Kehle aufzuschneiden. Vor seinem Inneren Auge hatte er ein Jagdmesser langsam von links nach rechts durch den Hals des Jungen gezogen. Es war ganz einfach. Das Blut spritzte, der Junge röchelte, während er erstickte. Während er starb, kam Jim zum Höhepunkt. Ihr Verhältnis endete, nachdem Jim ihm beim Sex die Hände um den Hals gelegt und zugedrückt hatte. Nicht lange, aber die Hämatome waren ihr Sargnagel gewesen.

Jim hatte versucht gut zu sein. Er hatte Mathe studiert und einen guten Abschluss gemacht. Er hatte sich von den meisten Menschen fern gehalten und nur, wenn er absolut sicher war, dass er allein war, hatte er die alten Erinnerungen herausgekramt und sich befriedigt. An manchen Tagen war es schwer. Die Erinnerungen waren blasser und so war er im Darknet auf Videos gestoßen, in denen Menschen gefoltert wurden. Er hatte gesehen wie ihnen langsam die Knochen der Hände, Finger für Finger, gebrochen worden waren und er hatte gespürt, wie sein Körper Flammen gefangen hatte.

I'm a sucker for pain
I got the squad tatted on me from my neck to my ankles
Pressure from the man got us all in rebellion
We gon' go to war, yeah, without failure

Als er Jahre später seinen zweiten Mord begann, fühlte er sich euphorisch. Sein Körper gab klare Signale. Das Blut des Toten an seinen Händen, waren diese in tiefere Regionen gewandert. Nie zuvor hatte er sich so frei gefühlt. Es war nicht die Leiche, es waren Bilder des Schmerzes. Das Gefühl der Macht. Tränen hatten seine Augen gefüllt, als er dem Höhepunkt entgegenraste. Jede Faser seines Körpers schien offen zu liegen. Aus seiner Kehle war ein dumpfes, animalisches Stöhnen getreten. Ein Gefühl, so pur, dass es ihn noch Tage nach dem Ereignisse belebte. In dem Moment hatte er gewusst, dass es kein Zurück mehr gab.

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