Boredom (Mormor)

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,,Mir ist langweilig", stöhnte Jim zum wiederholten Mal, während er mit dem Messer weiter auf das Kissen vor ihm einstach.
,,Und deshalb tötest du dieses unschuldige Kissen?", genervt verdrehte der Blonde die Augen.
,,Weißt du wie lange mein letzter Mord her ist?", Jim blickte zu Sebastian auf, der inzwischen vor ihm stand und sauer auf ihn hinabsah.
,,Nein, und es interessiert..."
,,24 Stunden, Seb, einen ganzen Tag", Jim klang wahrlich verzweifelt.

Sebastian ignorierte Jims Klagen und ging in die Küche, um seinem Boss Tee zu machen. Als er mit der dampfenden Tasse in der Hand zurückkam, lag Jim noch immer auf dem Sofa und jammerte über seine Langweile und die Ungerechtigkeit der Welt. Sebastian hielt ihm die Tasse vor, die der Schwarzhaarige nach kurzem Protest entgegennahm.

,,Der Tee schmeckt wiederlich", beschwerte sich Jim, nachdem er den ersten Schluck genommen hatte.
,,Das ist Erkältungstee, der soll nicht gut schmecken, sondern helfen", der Blonde setzte sich in den Sessel und betrachtete Jim von der Seite. Beim Anblick von Jims verstrubelten Haar musste er grinsen. Normalerweise achtete der Consulting Criminal immer auf eine perfekt sitzende Frisur, aber nun hatte die Erkältung und das Wissen nicht vor die Tür zu treten ihm diesen Ergeiz genommen.

,,Was grinst du so dämlich?", Jim hatte seinen Blick bemerkt und war dank Langeweile und Krankheit noch zickiger als sonst.
,,Du bist wahnsinnig süß, wenn du krank bist", neckte der Blonde seinen Freund, wohl wissend, dass er vermutlich tot wäre, wenn Jim nicht jemanden bräuchte, der sich um ihn kümmerte.
,,Ich bin nicht süß!"

Doch bist du, dachte Sebastian, sprach den Gedanken jedoch nicht mehr laut aus. Selbst wenn Moriarty krank war, sollte er ihn nicht zu sehr reizen, gerade weil er vorhatte die kommende Woche zu überleben.
Er betrachtete Moriarty nocheinmal und stellte zufrieden fest, dass dieser seinen Tee trank.

,,Meinst du, ich sollte mal in der Zentrale vorbeischauen?", überlegte Sebastian laut. Ihre 'Zentrale' war ein von außen heruntergekommenes Gebäude, in welchem sich mehrere modern eingerichtete Büros befanden. In diesen wurden Verbrechen, Anschläge und Morde vom Consulting Criminal und seinen Angestellten geplant. Und Moriarty hatte viele Angestellte, wobei die wenigsten von ihnen je die Zentrale betreten geschweige denn den Napoleon des Verbrechen persönlich kennengelernt hatten. Dies war eine Ehre, die nur wenigen zu Teil wurde.

,,Jonathan kommt auch ohne uns klar seht gut klar", Jim klang patzig.
,,Da bin ich mir sicher", seine Stimme klang genervt. Natürlich käme Jonathan ohne sie klar, der Mann war nicht dumm. Aber trotzdem war Jonathan eben nicht Sebastian.

,,Ich meinte auch nur, ob ich nicht nach dem Rechten sehen sollte. Vielleicht brauchen sie ja gerade einen begnadeten Schafschützen", erklärte sich Sebastian schließlich.
,,Nein brauchen sie nicht", Jims Stimme klang beinahe schon bedrohlich und Sebastian ahnte, dass der Kleinere keine Diskussion zulassen würde.

,,Woher willst du das wissen?! Und vorallem hör auf so rumzuzicken", er klang genervt.
,,Ich zicke nicht rum", zickte Jim, sodass Sebastian beinahe laut aufgelacht hätte.
,,Doch tust du. Was ziemlich unverschämt ist, wenn man bedenkt, dass ich dich gesund pflege."
,,Ich hab dich nicht drum gebeten", Jims Augen hatten sich zu Schlitzen verengt.
,,Wenn das so ist, kann ich ja gehen", fauchte Sebastian und stand auf.
Er holte seine braune Lederjacke und war gerade dabei die Tür aufzuschließen, als Jim in den Flur gewankt kam.

,,Geh nicht, Seb", krächzte er und der Blonde zog eine Augenbraue hoch, ,,Ich will nicht, dass du gehst. Nicht wenn ich krank bin."
,,Warst du deshalb so zickig, als ich vorgeschlagen habe, zur Zentrale zu gehen?", Sebastian betrachte ihn nachdenklich, natürlich konnte er Jim in diesem Zustand nicht länger als drei Sekunden böse sein.
Jim zuckte entschuldigend mit den Schultern, setzte zu einem Lächeln an und wurde von einem Hustenanfall unterbrochen.

,,Leg dich ins Bett", befahl Sebastian, ,,Ich mache dir noch einen Tee."
,,Und dann kommst du zu mir?", mit Hundeaugen blickte Jim zu ihm hoch.
,,Klar. Ich kann doch meinen kranken Freund nicht alleine lassen", er lächelte, beugte sich vor, um Jim zu küssen, überlegte es sich aber im letztem Moment anders.

,,Hey", protestierte Jim und überbrückte die letzten Zentimeter. Der Kuss war fiebrig heiß und nur von kurzer Dauer.
,,Mach dir keine Sorgen. Wenn du krank wirst, kümmere ich mich um dich, Tiger."
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Etwas Kurzes für zwischendurch. Ich bin jetzt nämlich nochmal zwei Wochen im Urlaub (sprich nur sehr beschränkter Internet Zugang) und deshalb wird erstmal eine Weile nichts kommen.

Außerdem sollte ich mich wohl endlich mal bei euch bedanken. Für die Votes, aber vorallem für die vielen lieben Kommentare, die ihr schreibt und die mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
In diesem Sinne also, vielen Dank an euch alle!

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt