Strange Meeting (Mormor)

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,,Seb?", der Schwarzhaarige hüpfte vor dem Blonden auf und ab und wirkte dabei wie ein Kleinkind, welches sich auf Weihnachten freute.

,,Jim?", seufzte Sebastian genervt. Und dann fügte er augeverdrehend hinzu:,,Könntest du aufhören dich in aller Öffentlichkeit wie ein Kind zu benehmen? Das ist peinlich."

Kurz zog Jim eine beleidigte Schnute, ehe er damit fortfuhr um Sebastian herumzutanzen. Ja, manchmal konnte Jim wie ein kleines Kind sein. Sebastian verdrehte erneut die Augen. Warum tat er sich das überhaupt an? Sein Boss war ein Kleinkind. Ein Kleinkind mit verdammt viel Geld auf dem Konto und einem äußerst großzügigen Gehaltscheck.

,,Wo wollen wir überhaupt hin?", fragte Sebastian schließlich. Dies war kein Viertel, in dem er schon mal einen Auftrag erledigt hatte.

,,Wir werden gleich eine sehr wichtige Person treffen", erklärte Jim, ,,du weißt ja, um mein kleines Spiel mit Sherlock Holmes. Der Mann, den wir besuchen, wird eine sehr wichtige Rolle in diesem spielen."

Das hätte Sebastian sich beinahe denken können. Seit einigen Wochen drehte sich alles nur noch um Sherlock Holmes. Jim hatte sich sogar selber zum König gekrönt, nur um die Aufmerksamkeit des Dedetivs zu bekommen. Dann hatte er einige Zeit in Untersuchungshaft gesessen und war schließlich vom Gericht freigesprochen worden. Freigesprochen, trotz eindeutiger Beweislage.

Ein paar Minuten später blieb Jim abrupt stehen. Er blickte auf ein weißes Gebäude und nickte zufrieden, ehe er langsam die Stufen zum Eingang erklomm.
Sebastian folgte ihm nur widerwillig. Neben dem Eingang bemerkte er ein goldenes Schild mit der Aufschrift Diogenes Club. Er hatte keine Ahnung, warum jemand einen Club nach einem griechischen Philosophen benennen würde, nahm es aber so hin. Er würde hier sowieso nichts an der Lage ändern können.

Kurz bevor Jim die Tür öffnete, drehte er sich noch einmal zu Sebastian um:,, Wenn wir das Gebäude betreten, schweigst du, verstanden?! Ist so eine Regel dieses Clubs. Wenn wir dann unseren Mann treffen, überlässt du das Reden mir."

,,Warum bin ich dann mitgekommen?", Sebastian verdrehte genervt die Augen.

,,Weil alles, was dort Drinnen besprochen werden wird von äußerster Wichtigkeit ist. Auch für dich, Sebastian", mit diesen Worten öffnete Jim die Tür und trat ein.
Sebastian folgte im achselzuckend; was hatte er für eine Wahl?
Im Inneren des Gebäudes empfing die Beiden eine beinahe drückende Stille, sowie der Geruch nach alten Büchern und Staub.

Jim schritt selbstbewusst auf eine Art Anmeldetresen zu, hinter welchem ein kleiner Mann mit Hakennase und Brille saß. Seine grünen Augen blitzten neugierig aus dem verschlagenen Gesicht, als er Jim musterte.
Sebastian sah, wie sich die beiden Männer mit Zeichensprache unterhielten. In den flinken Bewegungen ihrer Hände fand ein Gespräch statt, welches für Sebastian unhörbar war.
Nach wenigen Minuten stand der Mann hinter dem Tresen auf und bedeutete ihnen ihm zu folgen.

Vor einer Tür aus dunklen Holz blieb er stehen. Jim nickte, vollführte eine schnelle Geste, die vermutlich 'Danke' hieß, und wendete sich der Tür zu.
Der Consulting Criminal betrat den dahinter liegenden Raum ohne zu klopfen.
Sebastian trat zögerlich hinter dem Kleineren in den Raum, welcher offensichtlich als Büro fungierte. Ein riesiger Schreibtisch stand vor einer Fensterfront gegenüber der Tür. Die linke Seite des Raumes war von einem Bücherregal bedeckt, die Rechte war bis auf ein Gemälde kahl.

Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann. Kurzes braunes Haar, mittleres Alter, kalte, blaue Augen. Schnell hatte Sebastian ihn analysiert, ungefährlich.

,,Mr. Moriarty! Ich bin froh, dass Sie es einrichten konnten", begrüßte der Mann Jim.

,,Erfreut Sie kennenzulernen, Mr. Holmes", nickte Jim.

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt