Beat the devils tatoo (Mormor)

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Ein Hannibal Video über einem Mormor Oneshot... ich habe das Lied durch dieses Video gefunden und irgendwie passt es auch hierher. Stellt euch einfach Will und Hannibal als James und Sebastian vor.

You have forsaken
All the love you've taken
Sleepin' on a razor
There's nowhere left to fall
Your body's aching
Every bone is breakin'
Nothin' seems to shake it
It just keeps holdin' on

Er starrte auf den toten Körper zu seinen Füßen. Ein weiteres Opfer, welches der Teufel eingefordert hatte. Eines von denen, die schwerer zu erbringen waren.
Sebastian kniete sich neben die junge Frau, deren blondes Haar in einer roten Pfütze ihres eigenen Blutes lagen. Seine Hand zitterte, als er ihre Augen schloss.

„Es tut mir so leid, Lizzie", flüsterte er, dann brach er neben ihr zusammen. Er nahm ihre erkaltete Hand, erlaubte sich die Erinnerung an bessere Tage. Ein letztes Mal badete er in der Erinnerung, ein letztes Mal ließ er zu, dass es weh tat. Er dachte, an ihre Kindheit, an das endlose Spielen im Garten und an sein Versprechen sie immer zu beschützen. Wer hatte ahnen können, dass es nach all den Kriegen nur eine Person war, vor der er sie hätte beschützen müssen.

„Ich habe sie vor Allem beschützen können", flüsterte er, als er die Hand des Teufels auf seiner Schulter spürte, „Nur nicht vor mir selbst."

Tränen brannten auf seinen Wangen, Blut verschmutzte seine Hände. James Moriarty war in dieser Nacht sanfter als sonst. Er ließ sich Zeit, küsste jeden Zentimeter von Sebastians Körper, flüsterte ihm immer wieder ins Ohr, dass er perfekt war. In Momenten des Zweifels verhieß die Stimme des Teufels Vergebung.

Sebastian erfuhr Vergebung durch James. Als er die Armee verlassen musste und niemand ihn wollte, da hatte James ihm eine Tür geöffnet. Er war erst zögernd, dann zielstrebig hindurchgetreten und hatte das erste Mal in seinem Leben erfahren, was es bedeutete Vergebung für das zu erfahren, was man war. Ein Monster, ein Mörder, ein Mensch.

Your soul is able
Death is all you cradle
Sleepin' on the nails
There's nowhere left to fall
You have admired
Every man desires
Everyone is king
When there's no one left to pawn

Manchmal fragte er sich, ob auch James Vergebung erfahren würde. Dann ängstigte ihn der Ausdruck auf James Gesicht in Momenten der größten Grausamkeit. Es war diese Mischung aus Wahnsinn und puren Glückes, die fast etwas Orgastisches an sich hatte. Für einen Augenblick begriff er ihn diesen Momenten, dass James von seinen Sünden reingewaschen wurde. Gott vergab ihm nicht durch Gebete oder Weihwasser. Dem Teufel wurde im Blut seiner Opfer die Seele reingewaschen.

Sebastian ahnte, dass James nicht über Vergebung und Sünden nachdachte. In James Welt existierten weder Himmel noch Hölle. Man konnte nicht tiefer fallen. Mensch zu sein bedeutete am untersten Punkt angekommen zu sein.

Es bedeutete in einer lächerlichen Hülle gefangen zu sein, die von Bedürfnissen wie Hunger und Durst getrieben wurde. Es bedeutete Rückenschmerzen zu haben und es bedeutete Grenzen zu besitzen. James hasste Grenzen. Sein Geist war in der Lage über alles hinwegzudenken, doch sein Körper war geradezu armselig. Es war als wollte die Natur den Homo Sapiens verhöhnen.

Wie also sollte es eine Hölle geben, die der des Lebens ebenbürtig war?

James gelang es trotzdem durchs Leben zu tanzen, als wären sie alle geborene Tänzer. Er entfachte ihn ihnen das Verlangen danach Gott zu sein. Sein Netzwerk betrachtete ihn und sie alle dachten, welch wunderbares Leben er doch führen musste. Leben ohne Regeln, ohne Angst. Für sie kam er einem Gott am nächsten. Dabei war Gott bloß eine Erfindung der Menschheit und damit selbst an ihre Regeln und Schwächen gebunden. Nicht sie waren nach Gottes Ebenbild geschaffen, sondern er nach dem ihrem.

Das einzige, was Gott von ihnen unterschied war, dass Gott Vergebung für seine Sünden erfuhr. Selbst wenn diese in ihrer Grausamkeit alles Menschgemachte übertrafen. Wobei auch Gottes Sünden Menschgemacht waren und somit nur widerspiegelten, wonach es sie tief in ihrem Innersten verzehrte. Wäre ihnen Vergebung ebenso frei zugänglich, sie würden baden im Blut des Genusses.

James hatte ihre Lügen durchschaut. Er hatte alles durchschaut und war so zu ihrem König geworden. Der Teufel den sie fürchteten. Der Gott nach dem sie sich sehnten.

There is no peace here
War is never cheap dear
Love will never meet here
It just gets sold for parts
You cannot fight it
All the world denies it
Open up your eyelids
Let your demons run

In ihren intimsten Momenten ahnte Sebastian, wie eine Welt ohne Gott aussehen würde. Er stand an seiner Seite, wartete mit ihm durch das Blut ihrer Opfer. James war bot ihm Vergebung. Er bot ihm eine Welt ohne Gott und Sebastian klammerte sich an seine Hand wie an einen Rettungsanker.

Sie waren verdammt bis in alle Ewigkeit, doch weder Verdammnis noch die Ewigkeit existierten in James Welt.

Sebastian ertappte sich dabei, wie er einen Krieg gegen seinen eigenen Glauben führte. Er kämpfte mit Händen und Füßen. Schrie im Angesicht des Schmerzes und wenn er dachte er hätte sich endlich befreit, da realisierte er, dass er nur angefangen hatte an einen anderen Gott, an einen anderen Teufel zu glauben. Dass er noch immer auf Vergebung hoffte, noch immer betete und hoffte.

Gott hatte viele Namen. Der Teufel noch ein paar mehr.

Der letzte Teufel, der, den Sebastian niemals abschütteln konnte, war James. Er war der Teufel und Sebastian würde ihn nie überwinden können. Was immer James verlangte, er folgte. Wie die Prostituierten im Mittelalter ihre Körper verkauften, um sich von dem Geld Seelenheil zu erkaufen, war er James Vergebung ausgeliefert. Niemand sonst konnte ihm vergeben, also wurde er zu dem Monster, welches James wünschte und fand Vergebung in James.

Das Blut klebte an seinen Händen, an seiner Kleidung in seinem Haar. Er trug es wie ein Schutzschild vor sich her, die Warnung an jeden, der ihm zu nah kam. James mochte das Blut an seinen Händen. Je mehr Blut ihn verunreinigte, desto näher kam er dem Teufel.

Wenn sie miteinander schliefen, war es ihr eigenes Blut, welches die Laken beschmutzte. Blutverschmiert erwachten sie morgens und James versprach ihm Vergebung, während er die Schnitte der letzten Nacht betrachtete.

Über Nacht war das Blut auf dem Laken braun geworden, hatte seinen Geruch und seine Konsistenz verloren. Sebastian fragte sich, ob es das war, was sie alle erwartete, wenn sie eines Tages aufwachen sollten. James küsste die Gedanken weg, in seiner Welt erwachte niemand mehr.

Sie mordeten, er machte sich schuldig. Noch mehr Blut an seinen Händen, unrettbar verloren.

I thread the needle through
You beat the devil's tattoo
I thread the needle through
You beat the devil's tattoo
I thread the needle through
You beat the devil's tattoo
I thread the needle through
You beat the devil's tattoo

James vergab ihm. James wurde im Angesicht seiner Opfer vergeben.

Des Teufels Mal prangte auf Sebastians Schulter. Es war gestochen mit Blut. James war stolz auf sein Werk, er vergab ihm.
Blut tropfte von ihren Händen, sie tanzten durch die Nacht. Sie waren geborene Tänzer, gefangen in menschlichen Hüllen, gebunden an ihre Grenzen. Sie tanzten durch das Blut, frei von allen Göttern. Frei von Schuld und Vergebung. Sie tanzten, ihr Weg wurde von Leichen geziert. Sie tanzten und tanzten und tanzten.

Es gab keinen Gott. Es gab keinen Teufel. Es gab nur den Tod, welcher sie zum Tanz gefordert hatte.
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Did you miss me?

Es ist lange her, ich habe ein wenig mit dem Leben getanzt.
Nein, ehrlich ich hatte einen anderen OS angefangen, aber irgendwie habe ich es nicht gefühlt. Dabei gefällt mir die Idee noch immer. Vielleicht, irgendwann einmal.

Bis dahin, habt ihr hier eine kleine Abhandlung über Gott und Vergebung.
Das kommt dann wohl raus, wenn man sich einfach vor den Laptop setzt und schreibt, was einem in den Sinn kommt.

Anyways, how are you?

I'm bored and tired and I wish I could go back to university.

As always,
see you between the lines.

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt