Kapitel 2

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Kyra Philipps
By MusicalGirl200

Heute fand eine Hausparty von einem Mädchen aus meiner Klasse statt. Sie hatte dort alle möglichen Leute eingeladen, auch mich und meine Freundin Aline. Ich fand die Partys soweit schon ganz cool, aber meistens war ich dann doch diejenige, die immer frühzeitig verschwand, weil ich mich dort fehl am Platz fühlte, so als würde ich nicht dazu gehören. Das klang verrückt, oder?

Eigentlich sollte ich mit meinen 17 Jahren ein riesiger Party Fan sein, wie alle in meinem Alter, aber bei mir war das nicht so. Nichtsdestotrotz amüsierte ich mich hier auf der Party. Die Musik war wirklich gut und ich unterhielt mich gut mit meiner Freundin Aline. Leider trank sie aber etwas zu viel Alkohol und war dann beschäftigt mit zwei Jungs zu tanzen und ich stand alleine da.

Das war dann wohl auch mein Stichwort um zu gehen. Doch dann spürte ich eine Hand an meinem Arm, die mich zurückhielt. „Du willst schon gehen Kyra? Die Party fängt doch gerade erst an", fragte mich der Typ und ich blickte in das Gesicht von Byron. Byron war einer der beliebtesten Jungs der Schule und konnte wirklich jedes Mädchen haben.

Doch in letzter Zeit hatte er sich in den Kopf gesetzt, dass ich das Mädchen sein sollte, was er wollte, aber ich sah das ganz anders. Ich wollte nichts von ihm und es waren irgendwie auch schon seltsame Dinge passiert, wenn er mich nicht in Ruhe ließ.

In der Schule, als er mich genervt hatte, war auf einmal ein Wasserspender wie aus dem nichts explodiert. Und ich wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt, dass ich das gewesen war. Aber ich hatte diesen Vorfall wieder ganz schnell verdrängt, weil das doch Wahnsinn war.

„Mag sein, aber ich möchte jetzt gerne nach Hause. Viel Spaß dir noch", entgegnete ich Byron schließlich und wollte wirklich gehen, aber er ließ mich nicht. Er zog mich fest an sich und ich fühlte mich dadurch wirklich mehr als bedrängt und er schien auch etwas getrunken zu haben. Ich konnte den Alkohol an ihm riechen.

„Ach komm schon Kyra, wunderschöne Kyra. Wir beide können uns doch mal amüsieren. Du hast mich schon so oft abgewiesen. Wieso?", fragte er mich dann. „Ich habe dich abgewiesen, weil ich nichts von dir will. Bitte akzeptiere das doch endlich Byron. Außerdem hast du zu viel getrunken. Ich gehe jetzt", machte ich ihm zivilisiert klar, aber er reagierte gar nicht.

Ich riss mich los, als er mir dann noch was hinterher rief. „Jedes Mädchen will mich. Nur du nicht. Was läuft bei dir falsch?", rief er mir hinterher und plötzlich fühlte ich eine unglaubliche Wut in mir aufsteigen und auf einmal fiel ein kleiner Feuerfunken auf den Boden und lief direkt auf Byron zu.

Es dauerte nur einen Wimpernschlag, als Byron zu brennen begann. Er schrie panisch auf und versuchte das Feuer zu löschen. Ich war wie erstarrt. War ich das gewesen? Diesmal bestand kein Zweifel, dass ich das gewesen war. Aber wie? Ich wollte das doch gar nicht. Ja Byron war ein Arsch, aber ich wollte ihn doch nicht töten.

Auch die anderen Gäste stürmten zu uns. Es war das reinste Chaos und dann setzte ich mich endlich in Bewegung und lief weg. Noch am Rande hatte ich mitbekommen, dass Byron mit einem Feuerlöscher hatte gerettet werden können und ein anderer Junge hatte einen Krankenwagen und die Feuerwehr gerufen. Er würde bestimmt Verbrennungen haben und das meinetwegen.

Ich musste hier so schnell es ging weg. Ich musste nach Hause zu meinen Eltern. Was passierte hier mit mir? Ich war völlig durch den Wind und mein Herz schlug wie wild in meiner Brust. Ich hatte gerade fast wirklich einen Jungen getötet.

Ich war völlig durcheinander. Das reinste Chaos herrschte in meinem Inneren und irgendwie spiegelte sich das auch außen wieder. Plötzlich kam ein starker Sturm um mich herum auf. Das konnte doch nicht wahr sein. War das auch mein Werk? Tränen strömten über mein Gesicht. Das sollte einfach nur aufhören. Was sollte ich nur meinen Eltern sagen?

Würden sie mir die Wahrheit glauben? Oder würden sie mich als Freak abstempeln? „Es soll aufhören bitte", flüsterte ich verzweifelt und plötzlich war der Wind verschwunden. Ich konnte das überhaupt nicht steuern und dann erreichte ich endlich die Straße, in der mein zu Hause lag.

Ich blieb vor der Haustür stehen und atmete erstmal tief ein und aus. Ich musste mich jetzt ernst beruhigen, nicht dass ich noch unser Haus in Flammen setzte. Ich konnte das nicht steuern und wollte niemanden verletzen. Das war das Letzte was ich wollte.

Ich wischte mir meine Tränen weg und sperrte die Haustür auf. Aus dem Wohnzimmer drangen die Stimmen des Fernsehers an mein Ohr und ich blieb einen Moment an der Treppe stehen und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Was wenn es wieder passierte und es sogar noch schlimmer war?

„Kyra? Kyra Liebes, du bist schon zu Hause?", hörte ich dann die Stimme meiner Mutter und das Licht im Gang wurde angeschaltet. Ich fühlte mich wie ertappt. Langsam drehte ich mich zu ihr um und meine Mutter stürmte sofort besorgt auf mich zu und zog mich fest in ihre Arme. Bestimmt sah man an meiner Schminke, dass ich geweint hatte.

Und kaum war ich in den Armen meiner Mutter begann ich wieder zu weinen. „Oh Schätzchen, was ist denn passiert?", fragte sie voller Sorge und ich klammerte mich ganz fest an sie und auch Dad kam nun zu uns in den Gang. Ich konnte auf meine Eltern immer zählen, also wollte ich ehrlich sein. Sie würden doch niemals ihre eigene Tochter als Freak sehen, oder?

„Es ist was schlimmes passiert Mum. Irgendetwas stimmt nicht mit mir", schniefte ich und wir lösten uns etwas voneinander und Mum sah mich irritiert an. Zärtlich strich sie mir eine dunkelblonde Strähne hinters Ohr. „Schätzchen, was meinst du damit? Du bist genau richtig, wie du bist. Jetzt sag doch erstmal, was passiert ist", meinte sie dann ganz ruhig und nahm meine Hand, um mich ins Wohnzimmer zu führen.

Dad schaltete dort den Fernseher aus und wir nahmen auf dem Sofa Platz. „Jetzt erzähl uns, was passiert ist", bat mich nun auch Dad ganz ruhig. Ich nickte etwas und holte tief Luft. Schließlich erzählte ich ihnen von dem Vorfall mit Byron, dass er meinetwegen zu brennen begonnen hatte und ich erwähnte auch den Verdacht, dass ich das mit dem Wasserspender in der Schule gewesen sein könnte, genauso wie vorhin der Wind.

Völlig aufgelöst begann ich wieder zu weinen, doch was mich überraschte war, dass meine Eltern nicht so wirkten, als würden sie mir nicht glauben, nein sie wirkten eher so, als wüssten sie genau, was hier vor sich ging. Irritiert sah ich sie an. Mit so einer Reaktion hatte ich bei weitem nicht gerechnet.

„Ihr wirkt nicht überrascht. Wieso?", stellte ich dann schluchzend fest und wischte meine Tränen weg. Mum und Dad tauschten traurige Blicke. Ich hatte Angst, dass mir nicht gefallen würde, was sie gleich zu sagen hatten. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir dir etwas wichtiges erzählen", fing Mum vorsichtig an und ich versuchte nicht in Panik auszubrechen. Dieses Gespräch würde nicht leicht werden.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt