Logan Theodore
by MusicalGirl200Ich lag am nächsten Morgen in meinem Bett und starrte die Decke meines Zimmers mit Cadric an. Mein Freund war gestern mehr als erleichtert gewesen, als ich durch die Tür gekommen war. Die Lagerfeuerparty war ein einziger Reinfall gewesen. Ich hätte es besser wissen müssen und hätte nicht hingehen sollen.
Doch als Cadric meinte, wir sollten jetzt mal zum Frühstück gehen, sagte ich ihm, dass ich hier bleiben würde. Ich wollte den anderen Studenten jetzt nicht begegnen. Cadric versuchte es weiter mich zu überzeugen, aber ich blieb bei meiner Entscheidung, also ließ er es gut sein und meinte er würde mir was nachher mitbringen. Ich dankte ihn und dann ging er.
Ich huschte danach unter die Dusche und zog mir etwas richtiges an. Mein Haar ließ ich nass, da es von selbst trocknen würde und dann klopfte es an der Tür. Fragend zog ich eine Braue nach oben. Cadric konnte es nicht sein, weil er nicht anklopfte, immerhin war es auch sein Zimmer.
Als ich die Tür öffnete, stand Samara davor. Ganz überrascht sah ich unsere Leiterin an. Was machte sie denn hier?
Samara lächelte mich sanft an und musterte mich besorgt. Sie kannte genauso gut wie jeder hier meine Geschichte. „Guten Morgen, Logan. Mir ist zu Ohren gekommen, was gestern bei der Lagerfeuerparty vorgefallen ist. Ich denke wir sollten uns unterhalten", erklärte sie mir ruhig und wartete darauf, dass ich sie in das Zimmer ließ.
„Guten Morgen, ok komm rein", entgegnete ich Samara und trat zur Seite, um sie rein zu lassen. Ich hatte nicht erwartet, dass jemand deshalb hier auftauchen würde. Und auch wenn die Studenten gemein zu mir gewesen waren, so wollte ich nicht, dass sie Ärger bekamen.
Wenn Maxwell sie alle zurecht wies, könnte alles noch viel schlimmer werden. Wie lange würde ich wohl noch hier bleiben können, wenn ich für so viel Aufruhr sorgte?
Samara atmete einmal tief durch und sah mich eindringlich an. „Ich kann mir vorstellen, dass dich das Auftauchen deines Bruders gestern ganz schön aus der Bahn geworfen hat. Wie geht's dir damit?
Wie dich die anderen Studenten deswegen behandelt haben, war nicht in Ordnung und wir werden unser Bestes geben das sowas nicht wieder passiert, Logan. Du bist uns wirklich sehr wichtig und deswegen wollten Maxwell und ich dir noch mal erläutern, dass du hier immer zu Hause bist, egal wie schlimm die Situation auch scheint.
Wir sind für dich da und du bist nicht allein, okay?", erklärte sie mir einfühlsam und hoffte sehr ich würde mich ihr öffnen. Leider tat ich mir inzwischen schwer mich zu öffnen.
Ich wusste auf den ersten Moment hin nicht, was ich sagen sollte und fuhr mir mit der Hand durch mein noch feuchtes Haar. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es mir geht. Hudson nach so langer Zeit wieder zu sehen, war einfach seltsam gewesen. Er hat sich so verändert, aber ich sehe immer noch so viel Gutes in ihm.
Ich möchte meinen Bruder nicht aufgeben. Aber wegen den anderen, meint ihr nicht, wenn ihr was sagt, wird es noch schlimmer werden? Ich möchte hier nicht für Unruhe sorgen, das ist das letzte, was ich will. Ich danke euch, dass ihr so nett zu mir seid und für mich da seid, aber ich will niemanden Probleme machen", antwortete ich Samara bitter und sah traurig auf den Boden.
Samara konnte bestimmt meine Bedenken verstehen. „Du machst keine Probleme, sondern die anderen die glauben sich Urteile erlauben zu können.
Auch Mikel gegenüber werden immer wieder Behauptungen aufgestellt und wir können das nicht mehr ignorieren. Und wegen Hudson... Ich glaube auch, dass in ihm noch viel Gutes steckt, Logan. Vielleicht findet er ja eines Tages wieder seinen Weg zu uns zurück. Man darf die Hoffnung niemals aufgeben und ich bin froh, dass du dies nicht getan hast, nach allem was dir widerfahren ist.
Das zeigt, wie unglaublich stark du bist und die anderen sollten sich ein Beispiel an dir nehmen", erklärte sie mir weiter und sah mich hoffnungsvoll an.
Ich kratzte mich etwas am Nacken. Ich war nicht so stark, wie alle dachten. Ich war ein Freak, alleine schon wegen meiner Kräfte. Wie sehr wünschte ich mir, ich hätte sie wieder unter Kontrolle. Aber davon konnte ich wohl lange noch träumen.
„Ich bin nicht so stark wie ihr denkt. Seit über zwei Jahren, traue ich mich nicht mehr jemanden nahe zu kommen. Und weil die anderen mit mir zu tun haben, werden sie auch noch schlecht behandelt. Ich kann das nicht verantworten. Sie sind doch so herzensgute Leute", gab ich ehrlich vor Samara zu und verlor eine Träne.
"Es wird die Zeit kommen, dann kannst du das mit deinen Kräften steuern, Logan und die anderen werden auch erkennen, dass du ein Guter bist. Im Grunde genommen haben sie nur Angst, Angst vor Luan und das Hudson hier war hat diese Angst geschürt.
Als ich in deinem Alter war, hatte ich mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Jedes Mal, wenn ich jemanden berührte, drohte eine Vision desjenigen vor meinen Augen zu erscheinen und dabei konnte ich auch wirklich sehr private Dinge sehen. Ich wusste somit Dinge, die ich eigentlich nicht wissen durfte und wurde überall als Hexe beschimpft.
Maxwell war der einzige, der damals zu mir gehalten hat und du hast ebenso Freunde, die dich niemals im Stich lassen werden. Auch wenn es jetzt so scheint als würde alles einfach nur bergab gehen, so darfst du nicht die Guten Dinge, die dir widerfahren übersehen. Du hast eine neue Familie gefunden und wenn du dich jetzt vor ihnen verschließt, wird ihnen das weh tun", erzählte Samara mir und reichte mir ein Taschentuch.
Ich nahm das Taschentuch an und sah Samara ganz überrascht an. Davon hatte ich gar nichts gewusst. Langsam tupfte ich meine Tränen weg und schämte mich auch etwas, dass mich Samara weinen sah. Und ich wusste auch, dass sie mit meinen Freunden recht hatte. Aber es war schwer.
„Ich werde mir Mühe geben, aber es ist für mich einfach ungewohnt. Cadric war bist jetzt immer der Einzige an meiner Seite gewesen und ich vermisse meine Familie und meine Schwester", erklärte ich meiner Leiterin und holte tief Luft.
„Danke, dass du vorbei gekommen bist. Es hat wirklich gut getan mit jemanden über all das zu reden. Das weiß ich sehr zu schätzen, wirklich", bedankte ich mich dann bei Samara und lächelte leicht. Ich wünschte mir wirklich sehr, dass es mit meinen neuen Freunden klappte.
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Light & Dark - Warriors and Love
FantasíaLicht und Dunkelheit. Zwei Gegensätze, die ohne dem anderen nicht exestieren können. In jedem schlummern beide Seiten, doch für welche entscheidet man sich? In diesem Buch gibt es Menschen, welche besondere Fähigkeiten in sich tragen. Übernatürlich...