Anastasia 'Ana' Blackstone
by MusicalGirl200Runa war jetzt schon seit ein paar Tagen fort und sie fehlte mir schrecklich. Aber sie hatte mir geschrieben und ich freute mich für sie, dass sie nun ein besseres Leben führen würde. Sie hatte es verdient. Ich hingegen fühlte mich hier nun noch einsamer.
Mein Bruder war richtig wütend, dass Runa einfach gegangen war. Ich vermisste die Zeiten wo er sanfter gewesen war. Ich fand allerdings Zuflucht in den Büchern der Bibliothek. Sie lenkten mich von allem ab und entführten mich in bessere Welten, wo es Helden gab, die den Tag retteten. Ich wünschte, mich würde auch ein Held retten, aber leider sah es nicht danach aus.
Gerade war ich wieder ganz alleine in der Bibliothek und hatte mir ein Buch geholt, dass ich über alles liebte. Es war eine Liebesgeschichte. Egal, wie oft ich es las, es war jedes Mal wunderschön. Ich war gerade am lesen, als auf einmal jemand in die Bibliothek kam. Ich sah auf und entdeckte Freddie.
Was wollte er denn hier? Ich klappte mein Buch zu und stand auf, um zu gehen, als er mich am Arm zurück hielt. Genervt sah ich ihn an. „Lass mich los Freddie", sagte ich mit fester Stimme, doch er grinste nur und nahm mir mein Buch weg. „Hey! Gib das wieder zurück", sagte ich wütend und versuchte mir das Buch wieder zu schnappen.
Doch Freddie schüttelte grinsend den Kopf. „Du und deine Kitschromane Analein. Komm endlich in der Realität an", entgegnete er und verbrannte das Buch vor meinen Augen, in dem er seinen Körper brennen ließ. „Nein, das war mein Lieblingsbuch gewesen", schniefte ich, als mir Tränen übers Gesicht rannen.
Dann packte Freddie mein Handgelenk und zwang mich, dass ich ihn ansah. „Jetzt hast du mehr Zeit für mich. Ich weiß, dass du auf mich stehst Analein. Also wehre dich nicht weiter dagegen." Ich versuchte mich von ihm zu befreien und wollte meine Kräfte einsetzen. Aber mein elektrischer Schlag hatte keine Wirkung.
Freddie lehnte sich zu mir vor, um mich zu küssen, aber ich wollte nicht. Wieso musste man mir immer wieder etwas aufzwingen, dass ich nicht wollte? „Komm schon Analein. Luan würde sich freuen, wenn seine Schwester einen starken Krieger an ihrer Seite hat", hauchte er mir zu. Tränen rannen immer wieder über meine Wange, als jemand in die Bibliothek kam.
Es war tatsächlich Cadric. Er wirkte verschwitzt und hatte bestimmt trainiert. Aber ich konnte mich nicht weiter darauf konzentrieren, als Cadric plötzlich in seinen Händen eine Armbrust erscheinen ließ und er schoss Freddie einen Pfeil auf den Oberschenkel.
Freddie brummte etwas auf und ließ mich los, als der Pfeil an seinem Oberschenkel abprallte. Wütend funkelte er Cadric an, der mir wirklich zur Hilfe gekommen war. „Sag mal geht es noch? Hast du ein Glück, dass mein Körper sich allem möglichen anpassen kann", ging er Cadric an und baute sich vor ihm auf.
Ich war noch wie erstarrt und völlig überrascht. „Wieso mischt du dich hier ein Cadric? Ich habe dir doch klar gesagt, was Sache ist", sagte Freddie aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust. Was meinte er damit? Cadric schien Freddies Reaktion zu amüsieren. Er begann zu grinsen und die Armbrust verschwand wieder.
"Ich dachte man kann hier machen was man will und gerade war mir danach. Außerdem glaube ich nicht, dass es Luan gefallen wird wenn du seiner kleinen Schwester mit Gewalt deine Zunge in den Hals schiebst. Auch wenn man auf der dunklen Seite steht, sollte man Anstand besitzen", erklärte er, was Freddie noch wütender machte.
Hoffentlich endete das jetzt nicht in einer Prügelei. „Pass gut auf Cadric! Luan würde sich freuen wenn seine kleine Schwester einen richtigen Krieger an ihrer Seite hat", grummelt Freddie und ging. Cadric hatte es wirklich geschafft ihn zu vertreiben.
Mit großen Augen sah ich Cadric an. „Danke, dass du mir geholfen hast", bedankte ich mich ehrlich bei ihm. So etwas war nicht selbstverständlich und normalerweise legte sich niemand mit Freddie an. Cadric war gerade wirklich mein Held.
Traurig bückte ich mich und hatte wieder Tränen in den Augen, als ich die Fetzen des Buches in meinen Händen hielt, dass ich so sehr geliebt hatte. Dann meinte ich, dass er mich etwas betrachtete, aber vielleicht war das Einbildung. „War das Freddie? Was war das denn für ein Buch?", fragte er neugierig.
Ich sah Cadric aus traurigen Augen an. Er sah wirklich niedlich aus mit seinen verschwitzen Haaren. Allgemein war er wirklich attraktiv. „Ja, er war es leider. Es war mein absolutes Lieblingsbuch Falling slowly, naja eine Liebesstory. Ich flüchte gerne durch die Bücher in andere Welten. Durch sie kann ich abschalten und etwas träumen", antwortete ich Cadric.
Als er mich so ansah, strich ich mir verlegen eine Strähne hinters Ohr. „Ich weiß, das klingt total kitschig und hat so gar nichts von einer Kriegerin der Finsternis", meinte ich dann schüchtern und warf schweren Herzens die Reste des Buches weg.
Cadric atmete tief durch und schien es einfach nicht glauben zu können. Ja, ich flüchtete mich tatsächlich in Bücher. „Okay. Weißt du was? Ich gehe jetzt schnell duschen und dann hauen wir hier ab. Und ich akzeptieren keine Widerrede", sagte Cadric zu mir und zwinkerte mir zu und verließ dann die Bibliothek.
„Cadric", fing ich an, doch er war schon weg. Nervös lief ich zu meinem Zimmer. Das konnte ich doch nicht tun. Wenn Luan das erfuhr, würde er mich für immer in mein Zimmer einsperren. Und trotzdem zog ich mich an und machte mich bereit zu gehen.
Mein Herz schlug wie wild und ich war unglaublich nervös. Wieso tat Cadric das für mich? So etwas nettes hatte noch niemand für mich getan. Konnte er sich vorstellen, wie viel mir das bedeutete? Er wurde für mich zu einem Helden. Aber ich sollte lieber nicht zu viel hinein interpretieren.
Als es klopfte, zuckte ich kurz zusammen. Cadric meinte es also wirklich ernst und wollte mich hier weg bringen. Etwas nervös öffnete ich die Tür und lächelte. Er hatte sich schick mit einem Shirt, einer Jeans und einer Lederjacke angezogen. Sogar sein blondes Haar hatte er gestylt. Cadric sollte sich dennoch bewusst sein, was passieren konnte, wenn Luan davon erfuhr.
„Bist du dir sicher? Ich will nicht, dass du meinetwegen Ärger mit meinem Bruder bekommst. Das hast du nicht verdient, wo du so lieb zu mir bist", sagte ich ehrlich zu ihm. Cadric war ein guter Kerl und er sah so gut aus. Begann ich hier gerade wirklich von ihm zu schwärmen?
Oh Ana, du hast wohl zu viele Romane gelesen! Aber Cadric wurde gerade wirklich zum Helden. Aber was passierte, wenn Luan uns jetzt erwischte?
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Light & Dark - Warriors and Love
FantasyLicht und Dunkelheit. Zwei Gegensätze, die ohne dem anderen nicht exestieren können. In jedem schlummern beide Seiten, doch für welche entscheidet man sich? In diesem Buch gibt es Menschen, welche besondere Fähigkeiten in sich tragen. Übernatürlich...