Kapitel 25

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Hudson Theodore
by MusicalGirl200

Ganz geduldig warte ich den Ästen auf einem Baum und beobachtete den Trubel bei der Lagerfeuerparty, die jedes Halbjahr auf der Akademie stattfand. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie ich vor über zwei Jahren selbst dort gewesen war. Oh ja, hatte ich die Feiern immer geliebt. Dabei hatte ich auch viele Mädchen glücklich gemacht.

Die Akademie war so lange meine zu Hause gewesen, seit ich fünf Jahre alt gewesen bin. Doch das hatte sich alles geändert, als meine kleine, süße und unschuldige Schwester Melody gestorben war. Von da an, war etwas in mir zerbrochen, genau wie in meinen Eltern und auch meinem jüngeren Bruder Logan.

Das Schlimme war, dass die Krieger des Lichts uns im Stich gelassen hatten. Melody war in einer Auseinandersetzung zwischen den Kriegern des Lichts und den Kriegern der Finsternis gestorben. Die Krieger des Lichts hätten sie retten müssen, aber sie hatten versagt.

Meine Eltern und ich verloren dadurch jedes Vertrauen in Maxwell und Samara und allgemein diese Akademie. Deshalb beschlossen wir zu Luan, dem Anführer der Krieger der Finsternis zu gehen. Wir verstanden nun, wieso seine Armee deutlich besser war. Nur Macht konnte helfen, dass man die, die man liebte zu beschützen.

Bei Logan wollte das allerdings nicht so wirklich in seinen Kopf gehen. Er wollte sich Luan nicht anschließen und stellte sich dadurch tatsächlich gegen uns, gegen seine Familie. Aber ich hatte ihn noch nicht aufgegeben, genau wie mein Anführer Luan.

Seine Gaben sind meinen sehr ähnlich und sehr hilfreich. Er wäre eine Bereicherung und ich war auch froh, dass Luan weiter daran festhielt. Niemals könnte ich meinem Bruder weh tun. Wir mochten vielleicht nicht auf der selben Seite stehen, aber ich liebte ihn trotzdem.

Schließlich suchte ich die Menge ab und fand Logan wie immer, seit über zwei Jahren, an der Seite ganz alleine vor. Cadric war sein einziger Freund, aber scheinbar war er auch gerade nicht bei ihm. Mit Cadric hatte ich mich auch immer gut verstanden, aber das war jetzt Nebensache.

Ich hatte eine Mission und Luan zählte auf mich. Also nutzte ich es aus, dass mein Bruder alleine war und flog los und landete direkt neben ihm. Logan erschreckte sich etwas und wich zurück, als er mich sah. Er würde mich nicht an die andern verraten, da war ich mir sicher. Immerhin war ich trotz allem sein Bruder und darauf zählte ich.

„Hallo Bruder, lange nicht gesehen", begrüßte ich ihn und setzte mein typisches, schiefes Grinsen auf. Doch Logan wirkte alles andere als begeistert. „Was willst du hier Hudson?", fragte er mich und sah sich nervös um. Ich trat einen Schritt näher auf ihn zu.

„Ich will dich zur Vernunft bringen Logan. Du gehörst an die Seite deiner Familie. Hier wirst du doch sowieso nur schlecht behandelt. Bei Luan würde es dir viel besser gehen. Sieh das doch endlich ein", redete ich auf Logan ein, aber er schüttelte den Kopf.

„Nein, hier ist mein zu Hause und mir sind die anderen egal. Hier auf der Akademie zu bleiben ist das Richtige. Du kannst immer noch zurückkommen Hudson. Ich weiß, dass noch so viel Gutes in dir steckt." Ich lachte über die Worte meines Bruders. Er war so naiv.

„Logan, wie kannst du es als richtig ansehen, wie du hier behandelt wirst. Sie nennen dich einen Verräter und verachten dich. Du könntest sie für ihr freches Mundwerk bezahlen machen, wieso machst du es nicht?", fragte ich Logan gerade aus und lehnte mich entspannt an einen Baum.

Doch mein kleiner Bruder wirkte geschockt über meine Worte. „Ich will niemanden weh tun. So bin ich nicht und so warst du auch nicht. Nein, so bist du immer noch nicht Hudson", redete er auf mich ein, aber erfolglos. Ich funkelte Logan nun wütend an.

„Du hast keine Ahnung, wie ich jetzt bin!", ging ich ihn an und plötzlich sahen Leute zu uns und wirkten geschockt, als sie mich erkannte. Verflucht, mir lief die Zeit davon. „Und rede dir nur weiter ein, dass dein Platz hier ist. Mach deine Augen auf Logan! Hier ist nicht mehr dein zu Hause", sagte ich aufgebracht.

Und als ein Krieger des Lichts auf mich zu lief, fügte ich ihm über Gedanken Schmerzen zu und er ging zu Boden. Logan eilte sofort voller Sorge zu ihm und ich verdrehte darüber die Augen. Als würde es den Typen später interessieren, dass er besorgt gewesen war.

Was brauchte mein Bruder noch, damit ihn die Augen geöffnet wurden? „Hör auf Hudson!", rief er aufgebracht und ich stieß die Luft aus, ehe ich aufhörte. Aber deshalb sollte sich Logan bloß nichts einbilden. Das hatte ich nicht für ihn getan, sondern weil ich jetzt los musste. Auf eine Gefangennahme hatte ich nun wirklich keinen Bock.

„Du solltest aufhören zu leugnen, dass noch Gutes in dir steckt Hudson", sagte Logan traurig. Ich schüttelte den Kopf. „Rede dir so viel ein, wie du willst Bruder. Wir sehen uns", entgegnete ich und ließ meine weißen Flügel erscheinen.

Dann stützte mich vom Boden ab und flog los. Der Wind wehte durch mein braunes Haar und ich flog über den weiten Wald Richtung des Anwesen der Krieger der Finsternis. Hoffentlich würde Luan nicht allzu wütend auf mich sein, weil Logan nicht mitgekommen war. Aber die Message war angekommen.

Und was ihn bestimmt sehr freute war, dass ich ebenfalls die zwei Neuzugänge auf der Akademie gesehen hatte. Zwei wirklich äußerst hübsche Mädchen, die aber leider die ganze Zeit in Begleitung waren. Aber bestimmt hatten sie erstaunliche Fähigkeiten und wären für Luan eine Bereicherung.

Ich kam beim Anwesen an und landete. Luan wollte sofort einen Bericht sobald ich zurück war, also ging ich direkt die Treppen nach oben und klopfte bei seinem Büro an. Als er mich rein rief, trat ich ein. Erwartungsvoll sah mich mein Anführer an und ich fuhr mit der Hand durch mein braunes Haar.

„Ich konnte Logan leider noch nicht für deine Sache gewinnen. Aber ich bin nahe dran. Die beiden neuen Mädchen waren leider ständig in Gesellschaft und ich hatte alleine keine Chance sie zu verführen und auf unsere Seite zu ziehen. Ich wurde entdeckt und musste abhauen. Aber ich glaube die Mädchen sind deine Chance, um deine Armee zu vergrößern", erzählte ich Luan und grinste leicht.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt