Kapitel 43

16 7 2
                                    

Jonathan 'Jace' Flint
By LuanaWhite

Kyra hatte nach Cadric sehen wollen aber nachdem was gestern mit ihm geschehen war, war mir gar nicht wohl dabei gewesen. Ich hatte ihr beim Frühstück vorgeschlagen mitzukommen, aber sie meinte das wäre keine gute Idee. Cadric schien mich dafür verantwortlich zu machen dass er nicht Kyra's Herz gewinnen konnte.

Ja, ich musste zugeben ich freute mich dass ich doch noch Chancen bei ihr hatte, aber ich hatte nie gewollt dass Cadric so sehr litt, dass er am durchdrehen war. Wir waren mal Freunde gewesen und ich wusste nicht wann sich das verändert hatte. Auch mir tat das alles weh und leid. Ich wünschte sehr das wäre alles anders gekommen.

Ich lief etwas planlos über das Akademiegelände spazieren um etwas nachzudenken, als ich merkte dass einige Studenten ziemlich panisch waren.
"Was ist denn los?" erkundigte ich mich bei ihnen, als mir ein Mädchen mitteilte dass es wohl brennen würde. Sofort bekam ich ein ungutes Gefühl und fragte wo genau und lief in dessen Richtung und tatsächlich konnte ich inmitten dem Feuer Kyra erblicken.

"Kyra!" lief ich so laut wie möglich da es keinen Weg gab durch die Flammen zu kommen. "Kyra, bitte, hör auf meine Stimme! Du musst zur Ruhe kommen! Egal was passiert ist, wir bekommen das wieder hin, gemeinsam! Bitte Kyra!" rief ich immer wieder zu ihr, während sich auch andere Studenten versammelten und versuchten mit Feuerlöscher und ihren Fähigkeiten das Feuer einzudämmen.

Tatsächlich konnte ich beobachten, wie Kyra sich auf ihre Atmung konzentrierte. Meine Worte schienen ihr wohl zu helfen, aber dann erzeugte sie plötzlich zwischen ihren Händen einen Wasserball. Diesen nutzte sie sofort um mit den anderen zusammen das Feuer zu löschen. Kaum war das geschafft, lief sie auf mich zu und schlang ihre Arme um meinen Hals und drückte sich fest an mich, während sie zu weinen begann, was mein Herz regelrecht zerriss.

"Er ist weg, Jace. Wegen mir ist er gegangen." schniefte sie an meinem Ohr und klammerte sich ganz fest an mich. Sofort schlang ich meine Arme um Kyra und legte meinen Kopf an ihren. Ich war froh dass sie sich beruhigt hatte und sogar das Feuer gelöscht hatte. Aber was meinte sie mit er war weg? Wohin war Cadric gegangen?

"Wohin?" fragte ich völlig perplex während ich nicht daran dachte sie los zu lassen.

"Zu den Kriegern der Finsternis." antwortete sie mir ganz leise, vermutlich das niemand außer mir es hören konnte.

Was? Cadric wollte sich Luan anschließen? Das konnte nicht wahr sein! Nicht nachdem er Logan immer wieder zugeredet hatte das es die richtige Entscheidung war hier zu bleiben.

Kyra klammerte sich weiter ganz fest an mich und wirkte richtig verängstigt. Ihr gesamter Körper begann zu zittern. War das wirklich nur wegen ihrem Ausbruch oder war noch etwas passiert?
"Können wir irgendwo hin, wo wir alleine sind?" bat sie mich mit zittriger Stimme.

Ich nickte auf Kyra's Bitte und nahm sie an der Hand und suchten uns im Garten einen Platz, wo wir ungestört waren und setzten uns dort auf eine Bank. Leider kam es immer wieder mal vor, dass sich Krieger des Lichts der Dunkelheit hingaben und dann überliefen, aber meist war ein sehr traumatisierendes Ereignis der Auslöser. War wirklich Kyra's Abweisung bei ihm der Auslöser gewesen?

Aber wenn sich Dunkelheit in seinem Herzen ausbreitete, dann verstand ich allmählich wieso er gestern so aggressiv mir gegenüber gewesen war. Aber ich konnte mir auch vorstellen, das sich Kyra schuldig fühlte, aber das sollte sie nicht. Sie hatte nichts falsch gemacht.

Kyra aber konnte nicht mehr aufhören zu weinen und starrte auf den Boden. Was ging bloß in ihrem Kopf vor?
"Er hat mich mit einer Pistole bedroht, Jace. Er hat mir gedroht, wenn ich ihn nicht in Ruhe lasse, dass er abdrückt. Immer wieder sehe ich das Bild vor mir." gestand sie mir und hielt sich die Hände vors Gesicht als sie wieder weinte.

Was hatte Cadric getan? Er hatte sie tatsächlich bedroht? Nein das hätte er bestimmt nicht getan, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Aber das änderte nichts daran dass er Kyra eine heiden Angst eingejagt hatte und zu gerne würde ich ihn dafür zur Rechenschaft ziehen, aber das ging nicht.

"Oh Kyra, das tut mir so leid. Ich kann verstehen dass dich das verängstigt hat, aber er hätte bestimmt nicht abgedrückt. Er wollte bestimmt einfach nur weg und das war sein letzter Ausweg gewesen. Ich hätte es nie dazu kommen lassen dürfen. Wenn ich dir von Anfang an gesagt hätte, was ich für dich empfinde, wäre es bestimmt nicht soweit gekommen." erklärte ich ihr traurig und drückte sie fest an mich. Niemals wieder sollte ihr sowas schreckliches passieren.

Kyra's Augen wurden ganz groß und sie sah mich völlig überrascht an.
"Du... du empfindest etwas für mich?" fragte sie mich völlig überwältigt. War das so verwunderlich?

Jetzt war die Katze wohl aus dem Sack, aber zu leugnen machte einfach keinen Sinn mehr. Ja, ich war in Kyra verliebt und das wirklich schon seit einer Weile. Ich wünschte mir so sehr mit ihr zusammen zu sein, auch wenn ich wusste dass das nicht besonders förderlich für meine Zukunft als Anführer war, aber vielleicht könnte ich es anders als Dad ja schaffen? Aber war das gerade der richtige Zeitpunkt darüber zu sprechen?

Langsam nickte ich und wischte ihr zärtlich ihre Tränen weg.
"Das tue ich. Hast du das gestern gar nicht bemerkt? Aber wir können auch ein anderes mal darüber sprechen, ich kann verstehen wenn du dafür gerade keinen Kopf hast." schlug ich ihr sanft vor und sie schien kurz darüber nachzudenken.

"Ich würde wirklich gerne mit dir darüber sprechen, Jace. Ich..." fing sie an, doch dann kam Dad zu uns und sah Kyra mitfühlend an. Dann sah er zu mir und legte seine Hand auf meine Schulter.

"Ich habe gehört, was passiert ist. Kyra du sollst wissen, dass ich dir keine Schuld gebe. Immerhin bist du noch dabei deine Kräfte zu beherrschen. Und Jonathan, das hast du gut gemacht. Bringst du Kyra bitte auf ihr Zimmer? Wenn du möchtest, darfst du morgen dich gerne ausruhen, Kyra und den Unterricht ausfallen lassen." meinte er ganz ruhig und ich fand es schön dass er Mal zur Abwechslung sagte das ich was gut gemacht hatte. Vielleicht war ich ja doch keine Entäuschung für ihn.

"Danke, aber das wird schon irgendwie gehen." antwortete ihm Kyra und wischte sich noch ein paar Tränen weg. Ich nickte meinen Vater zu und dann standen Kyra und ich auch schon auf und ich begleitete sie zu ihrem Zimmer. Wir hatten noch einiges zu besprechen, aber das müsste ja nicht jetzt sein. Sie sollte einfach nur wissen, das ich für sie da war.

Als wir oben schließlich den Gang zu ihrem Zimmer einbogen, kam eine aufgeregte Noomi auf uns zugelaufen, und hinter ihr waren Mikel, Logan und Cara.

"Kyra! Ich habe gehört was passiert ist. Wie geht es dir?" fragte sie sofort besorgt und schlang ihre Arme um ihre Freundin. Jeden von uns traf es sehr was passiert war und wir bräuchten wohl alle gerade unsere Freunde.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt