Kapitel 34

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Jonathan 'Jace' Flint
By LuanaWhite

Man, war ich froh als die Versammlung zu Ende war und nicht mehr alle Augen auf mich gerichtet waren. Eigentlich wollte ich nur schnell weg, da auch der gesamte Unterricht für heute ausfiel damit alle verarbeiten konnten was geschehen war. Doch als ich gerade gehen wollte, damit ich in den Wald zum Training aufbrechen konnte, kam Mikel auf mich zu und das händehalten mit Noomi.

Mein Cousin hatte es wohl geschafft und er hatte ihr Herz für sich gewonnen. Bei ihm sah das so unglaublich leicht aus. Ich wusste, ich stellte mir selbst die Hindernisse in den Weg, aber ich konnte nicht anders. Was, wenn ich mich dazu entschied um Kyra zu kämpfen und sie sich dann doch für Cadric entschied? Das würde ich nicht verkraften. Also war es besser mir keine Hoffnungen zu machen und mich auf meine Pflichten zu konzentrieren.

Mein Dad machte mich zum Verantwortlichen um darauf zu achten dass sowas wie bei Logan gestern nicht wieder geschah, aber ich sollte klug handeln. Das bereitete mir erneuten Druck und am Liebsten würde ich einfach nur abhauen von hier. Ich hatte einfach das Gefühl, mir würde jede Luft zum Atmen genommen werden.

"Hey, du siehst gar nicht gut aus, Jace. Willst du nicht das Training mal ausfallen lassen? Hast du inzwischen überhaupt mal etwas richtiges gegessen?" fragte mich Mikel und musterte mich besorgt.

Das Training ausfallen lassen? Wie kam Mikel nur auf so eine absurde Idee? Ich brauchte das Training um mich etwas abzureagieren, wenn ich meinen Verstand nicht verlieren wollte.
"Ich esse später etwas. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, Mikel aber du weißt ich kann nicht anders.

Ich freue mich zu sehen dass ihr beide zusammen gefunden habt, also genießt den freien Tag, okay?" antwortete ich ihm aber mein Cousin schien damit nicht zufrieden zu sein. Aber als ich mich ans gehen wandte, war es Noomi die ihre Worte an mich richtete.

"Jace, jetzt sei doch nicht so ein Sturschädel. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, aber wir sind Freunde und ein Blinder sieht dass es dir nicht gut geht. Auch Kyra bricht es das Herz dich so zu sehen. Lass uns doch für dich da sein." sagte sie sanft und ich riss etwas meine Augen auf, bei dem was sie über Kyra sagte. Ich brach ihr das Herz? Das wollte ich nie.

"Komm Jace, lass das Training doch einmal ausfallen." bat mich Mikel noch einmal flehend, und für den Bruchteil einer Sekunde zog ich es in Erwägung, aber entschied mich dann dagegen.

Ich wusste die beiden meinten es nur gut, aber ich musste jetzt einfach wo drauf schlagen.
"Tut mir leid." antwortete ich schließlich und ließ die beiden stehen.

Ich stürmte raus in den Garten und war völlig in meinen Gedanken. Manchmal wünschte ich, ich könnte meine Gefühle einfach abstellen. Das wäre eine sehr nützliche Fähigkeit aber bis jetzt hatte ich von sowas noch nicht gehört.

Dann sah ich plötzlich Samara auf mich zulaufen und auch wenn ich sie liebte wie eine Mutter, wollte ich nicht einen von ihren gut gemeinten Ratschlägen hören und wechselte schnell die Richtung doch da stieß ich plötzlich mit jemanden zusammen und sie sah mich völlig perplex an.

"Jace." kam es ihr überrascht über die Lippen und betrachtete mich etwas.

"Ist alles ok bei dir?" fragte das blonde Mädchen mich vorsichtig, aber diese Frage hätte sie sich sparen können.

Warum musste ich jetzt ausgerechnet mit Kyra zusammen stoßen? Das war gerade wirklich kein guter Zeitpunkt und sie sollte aufhören so zu mir zu sein. So liebevoll, hübsch, einfach zauberhaft. Nein, ich musste sie mir aus den Kopf schlagen. War ja direkt ein Wunder dass Cadric ihr nicht hinterher stapfte.

"Sieht es so aus als wäre alles okay? Nein. Also lass mich in Ruhe und geh lieber wieder zu deinem Cadric. Ihr habt euch ja gestern hervorragend amüsiert." zischte ich sie an und sie schien geschockt über meine Worte.

Im selben Moment tat es mir auch wieder leid, dass ich so zu ihr war. Alles ging einfach nur schief und dann kam auch noch Samara immer näher. Also setzte ich mich in Bewegung und begann sogar zu rennen. Ich lief so schnell in den Wald, wie meine Beine mich tragen konnten und irgendwo, weit weg von allen blieb ich stehen und ließ einen Schmerzensschrei aus und begann gegen die Bäume zu boxen und zu treten, während mir wieder Tränen runter liefen. Mein Gott, ich war eine echte Heulsuße und ich hasste mich schon langsam selbst.

Und dann plötzlich flog eine dunkle Gestalt von Himmel zu mir herab, aber es war mein Cousin Mikel. Wieso war er nicht bei seiner neuen Freundin? Aber als er landete und mich sah, zog er mich sofort in eine Umarmung und ich wehrte mich nicht dagegen.

"Oh man Jace, mach dir das Leben nicht selbst so schwer. Sei einfach so, wie du sein willst. Was ist denn noch passiert?" fragte er mich besorgt.

Ich hatte keine Kraft mehr und war nahe an einem Nervenzusammenbruch. Mikel kannte mich am Besten von allen und ich war froh dass er gerade hier war und ich klammerte mich an meinen besten Freund und Bruder.

"Ich bin vor Samara weg gelaufen und dann mit Kyra zusammen gestoßen. Ich war richtig gemein zu ihr und das wars jetzt vermutlich entgültig, Mikel. Ich bin ein Arsch, eine Heulsuße und ich werde niemals so weit sein die Akademie zu führen. Bei einem Kampf mit Luan würde ich hauchhos verlieren." weinte ich mich bei ihm aus. Ich wusste wirklich nicht mehr ein oder aus.

Mein Cousin löste sich etwas von mir und legte seine Hände auf meine Schultern, um mich ernst anzusehen.

"Jace, du bist perfekt wie du bist. Es ist wirklich an der Zeit, dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst und so bist, wie du auch sein möchtest. Komm schon das hier bist doch nicht du. Wo ist der Jace, der sich nichts sagen lässt und mir schon so oft aus der Patsche geholfen hat? Sei einfach du selbst, dann regelt sich alles, vertrau mir." redete er auf mich ein und diesmal zeigten seine Worte bei mir Wirkung.

Ich wischte mir meine Tränen etwas weg und atmete tief durch. Er hatte recht. Mikel hatte recht, das hier war nicht ich. Ich musste wieder zu mir selbst finden.

"Ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Ich habe das Gefühl, ich ertrinke. Aber du hast recht. Ich hätte sofort auf dich hören sollen. Tut mir leid dass du wegen mir jetzt nicht bei Noomi bist und dich um mich Trottel kümmern musst." antwortete ich ihm und atmete ein weiteres mal durch. Ohne Mikel, wäre ich vermutlich völlig aufgeschmissen. Ich war so froh ihn zu haben.

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