Kapitel 11

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Kyra Philipps
By MusicalGirl200

Nachdem wir uns beide wieder beruhigt hatten, wollte Noomi einen Moment mit ihren Eltern telefonieren. Das verstand ich natürlich und ließ sie dafür auch alleine. Sie sollte dabei auch Privatsphäre haben. Wir verabredeten uns zum Mittagessen wieder im Speisesaal und ich wollte etwas die Akademie erkunden.

Fasziniert sah ich mich immer wieder in den Gängen um, wo wir gestern noch die Führung mit Maxwell gemacht hatten. Es gab hier so vieles zu sehen. Schließlich blieb ich vor einem großen Bild stehen, das meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.

Darauf war ein Baum mit vielen Ästen zu sehen und auf jedem Ast war eine Blase in der ein Symbol zu erkennen war. Was bedeutet das wohl? Ich war ganz vertieft darin das Bild zu bestaunen, dass ich nicht einmal bemerkte, wie jemand zu mir kam.

"Hey. Ein schönes Bild, nicht wahr? Es zeigt die Ahnenfamilien, die damals die Akademie gegründet haben", erzählte mir plötzlich ein fremder Typ und ich sah mit großen Augen zu ihm. Er wirkte recht verschwitzt. Hatte er gerade Sport getrieben? Er lächelte etwas und streckte mir seine Hand entgegen. „Ich bin Cadric. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen", stellte er sich dann bei mir vor.

Ich schüttelte seine Hand und erwiderte etwas sein Lächeln. Ich hatte Cadric glaube ich gestern im Speisesaal gesehen. War er nicht derjenige gewesen, der diesen einen Jungen verteidigt hatte? Das war mutig von ihm gewesen. Nicht viele Leute würden so etwas tun.

„Ich bin Kyra und danke. Die Akademie ist wirklich faszinierend", entgegnete ich und strich mir eine dunkelblonde Strähne hinters Ohr. Cadric sah wirklich nicht übel aus. Sahen alle Jungs auf der Akademie attraktiv aus? Was er wohl für Kräfte hatte? Das würde ich mich hier wohl nun bei jedem fragen.

„Ähm, hattest du Sportunterricht? Gibt es hier so etwas? Ich muss gestehen, ich habe die Fächer auf meinem Stundenplan noch nicht so gut angesehen", fragte ich ihn etwas schüchtern.

Cadric lachte leise. Aber wieso?
"Sportunterricht? Sowas gibt es bei euch in der 'normalen' Welt?", fragte er mich aber ich war verwirrt über seine Aussage.

"Tut mir leid, ich bin bloß neugierig wie es da draußen so ist. Ich hatte Waffentraining und heute war das Schwert dran und naja, das war etwas anstrengend. Dein Stundenplan ist auf deine Kräfte ausgerichtet. Deswegen kann es auch sein, dass mehrere Altersklassen in einem Kurs sind. Die erfahrenen Krieger helfen dann jenen, die noch Übung brauchen.

Außerdem haben neue Krieger noch das Fach Geschichte, und auch Heilkunde damit jeder weiß wie er im Notfall eine Wunde versorgen muss, außerhalb der Akademie", erklärte er mir.

Wow, das waren wieder viele Infos auf einmal. Aber hieß das Cadric kannte die normale Welt da draußen mit normaler Schule gar nicht? „Auf meine Kräfte ausgerichtet? Ich habe noch gar keine Ahnung, was ich überhaupt genau für Kräfte habe. Ich weiß erst seit drei Tagen von ihnen", erzählte ich Cadric ehrlich.

Würde ich dann auch Waffentraining haben? Oder gehörte das nicht zu meinen Fähigkeiten? Das war alles so verwirrend. „Bist du hier auf der Akademie aufgewachsen?", erkundigte ich mich dann, um etwas von mir abzulenken.

"Verstehe. Aber bestimmt ist dir schon das ein oder andere passiert, was auf übernatürliche Kräfte hindeutet, oder?", fragte er mich, woraufhin ich nickte.

"Ähm ja. Also irgendwie schon. Meine Eltern haben mich auf die Akademie geschickt, wo ich noch klein war. Inzwischen lebe ich hier und mir gefällt es ganz gut. Gefällt es dir denn hier?", fragte er mich weiter und musterte mich eingehen.

Ich begann etwas mit einer Haarsträhne zu spielen. „Ja, leider ist mir schon was passiert, aber naja vielleicht sagen mir ja Maxwell und Samara noch, was ich genau kann. Ich finde es hier schon schön, aber wenn ich ehrlich bin, macht es mich nervös, wenn mich alle so anstarren.

Meine Kräfte haben sich vorhin fast selbständig gemacht und ich bin panisch geflüchtet", erklärte ich und sah etwas betreten zu Boden. Wäre Jace nicht gewesen, wäre ich sehr wahrscheinlich abgehauen. Dann sah ich wieder auf. „Ist es unpassend, wenn ich dich nach deinen Kräften frage?", fragte ich dann schüchtern, aber auch neugierig.

"Nein gar nicht. Das ist eigentlich das erste was man hier gefragt wird", meinte Cadric lachend.
"Meine erste Fähigkeit ist mit der Kraft meiner Gedanken Waffen in meinen Händen erscheinen zu lassen, und es ist völlig egal was für eine. Egal ob es nur ein Stock ist, ein Messer, ein Schwert oder sogar eine geladene Pistole. Aber Max hat mir verboten diese Kraft außerhalb des Trainings anzuwenden. Naja um die Sicherheit der Akademie zu Gewährleisten, versteht sich.

Dann kann ich noch Temperaturen mit einer Berührung beeinflussen. Ich könnte somit dein Blut zum Kochen bringen, oder es aber sogar gefrieren lassen. In einem Nahkampf ist das sehr nützlich", erzählte er mir stolz. Er liebte seine Fähigkeiten scheinbar wirklich. Das war etwas, was ich noch nicht sagen konnte.

Ich bekam große Augen. Es war erstaunlich, was alles möglich war. „Wow, das klingt spannend. Ich frage mich, was es noch alles gibt. Meine Kräfte machen mir irgendwie noch Angst. Ich habe irgendwie einmal starken Wind um mich verursacht und was in Brand gesetzt. Und einmal ist in meiner Schule ein Wasserspender naja explodiert.

Ich weiß nicht so wirklich wie ich das einordnen soll. Ok, ich will dich jetzt auch gar nicht weiter aufhalten. Du willst bestimmt unter die Dusche und ich bin mit meiner Zimmergenossin zum Essen verabredet. Aber war schön dich kennengelernt zu haben. Ich hoffe man sieht sich bald wieder", sagte ich lächelnd zu Cadric. Er wirkte auf mich wirklich richtig nett.

"Kein Problem, Kyra. Ich fand unser Gespräch wirklich nett und vielleicht können wir es ja mal wiederholen. Ich hoffe bald", entgegnete Cadric mir und nahm meine Hand in seine, um mir einen Handkuss zu geben.

Ich lächelte leicht darüber, dass Cadric so lieb war. „Bestimmt sehen wir uns bald wieder. Du kannst auch jeder Zeit beim Frühstück oder so zu uns an den Tisch kommen", sagte ich zu ihm und Cadric nickte. Dann winkten wir uns nochmal zu, ehe wir gingen.

Jetzt musste ich nur wieder den Weg zum Speisesaal finden. Ich lief wieder Richtung Treppen, als ich etwas hörte. Ich sah mich um und folgt den Geräuschen. Dann entdeckte ich einem kleinen Gang, der mehr wie ein Geheimgang wirkte. Er war wirklich unscheinbar.

Allerdings wünschte ich mir, ich hätte nicht nachgesehen. Denn was ich da sah, löste gemischte Gefühle in mir aus. Ich sah Jace zusammen mit meinem blondhaarigen Mädchen. Sie knutschten wild miteinander und definitiv waren sie auch gerade dabei miteinander etwas zu haben.

Doch dann bemerkten sie mich auch noch und sahen zu mir. „Entschuldigung", nuschelte ich leise und verschwand so schnell ich konnte. Darauf hätte ich echt verzichten können...

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