Samara Franco
By LuanaWhiteEs war bereits spät in der Nacht als es an meiner Tür klopfte. Das war ungewöhnlich aber ich war sowieso noch wach da ich einiges zu tun hatte. Allerdings hatte ich bereits mein Nachthemd an und zog mir nur schnell meinen Morgenmantel über als ich zur Tür ging um diese zu öffnen und davor stand Maxwell und an seinem Gesicht erkannte ich, dass irgendwas passiert sein musste. Aus welchem Grund sollte er auch sonst mitten in der Nacht vor meiner Tür stehen?
Für Max gab es immer nur seine Pflichten und ich hatte schon längst aufgegeben dass ihm endlich klar werden würde, wie sehr ich ihn doch liebte. Ich hatte nach dem Tod seiner Frau geholfen Jonathan und dann auch Mikel aufzuziehen, aber zwischen uns war nie etwas passiert. Vermutlich würde er nie in mir mehr sehen, als seine Partnerin für die Akademie. Wie sehr wünschte ich, er würde mich jetzt einfach packen und küssen, aber das würde nie passieren.
"Maxwell, was ist los?" fragte ich ihn also besorgt und trat zur Seite damit er in mein Zimmer treten konnte. Angestrengt fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar, welches immer so wunderbar roch.
"Jace war gerade bei mir gewesen und die Lagerfeuerparty hat durch einen Vorfall ein frühes Ende gefunden. Hudson Theodore ist aufgetaucht und nachdem er wieder verschwunden ist, sind viele Studenten auf Logan losgegangen. Ich weiß Meinungsfreiheit ist wichtig, aber so kann es nicht weiter gehen, Samara. Logan ist ein unschuldiger Junge und ich habe Angst, wenn es so weiter geht, dass wir ihn verlieren werden." teilte er mir seine Sorgen mit.
Ich riss meine Augen auf und fuhr mir dann selbst durch mein schwarzes Haar. Das waren schreckliche Neuigkeiten. Hudson war immer ein guter Junge gewesen und es steckte so viel Potential in ihm, aber der Tod seiner Schwester hatte ihm komplett aus der Bahn geworfen, ebenso wie seine Eltern.
Logan hatte eine sehr mutige Entscheidung getroffen als einziger seiner Familie bei uns zu bleiben, aber er musste dafür auch einen schweren Preis bezahlen. Max hatte recht, wir mussten was unternehmen damit das nicht aus dem Ruder lief. Deshalb setzte ich mich auf die Kante des Bettes und dachte nach.
"Das Auftauchen von Hudson hat bestimmt viele Studenten verunsichert. Wir sollten morgen eine Versammlung einberufen um alle ein wenig zu beruhigen und betonen noch mal dass wir so eine Hexenjagd nicht tollerieren und dass in Zukunft Konsequenzen drohen werden. Und wir sollten auch die Sicherheitsvorkehrungen verstärken." erklärte ich Max der sich dann neben mich setzte und auf meine Worte hin nickte.
"Natürlich werden wir das machen. Ich würde dich auch bitten nochmal mit Logan zu sprechen. Mit deiner sanften Art kannst du ihm bestimmt helfen. Er fühlt sich sicher allein gelassen. Was ist wenn er doch nachgibt und sich Luan anschließt? Er soll nicht für seinen Mut bestraft werden." erklärte mir Maxwell und schien weiter nachzudenken.
"Natürlich, ich werde morgen früh gleich das Gespräch mit ihm suchen. Wir werden ihn nicht auch noch an Luan verlieren, das verspreche ich dir, Max. Aber du solltest jetzt etwas schlafen. Soll ich dir vielleicht einen Tee zur Beruhigung machen?" bot ich ihm an und legte sanft meine Hand an seine Schulter.
Max leitete die Akademie einfach hervorragend, er war Luan ständig zwei Schritte vorraus und die Armee der Finsternis war geschrumpft, obwohl die Theodores übergelaufen waren. Dieser Krieg würde niemals zu Ende sein, aber wir waren stärker und das durfte Max niemals vergessen. Weil es uns nicht um Macht ging, sondern um Familie, Liebe und Zusammenhalt.
Auf mein Angebot nickte Maxwell leicht.
"Wenn es dir keine Umstände macht, gerne. Ich bin dir so dankbar dich so lange an meiner Seite zu wissen. Ohne dich könnte ich die Akademie nicht leiten und du hast mir auch immer mit Jonathan geholfen." sagte er sanft und mir bedeuteten diese Worte wirklich viel.Ich lächelte sanft und drückte noch mal Maxwell's Schulter ehe ich aufstand und zum Wasserkocher ging der auf einer Kommode stand und ihn mit Wasser befüllte und einschaltete.
"Du hättest es auch ohne mich super hinbekommen, Max. Du bist ein starker Mann und ich kann mich glücklich schätzen dass wir Freunde sind.Aus Jace ist ein toller junger Mann geworden und das ist allein dein Verdienst, auch wenn du manchmal etwas zu streng bist." erklärte ich ihm und lächelte sanft, während ich die Kräuter schon mal vorbereitete.
Maxwell seufzte erneut.
"Ja, ich liebe meinen Sohn und ich bin nur so streng zu ihm damit ihm bewusst wird, was hier auf dem Spiel steht. Und trotzdem handelt er immer noch ohne nachzudenken. Ihm muss bewusst werden, dass er große Verantwortung trägt. Wie du weißt, ist es alles andere als leicht ein Anführer zu sein." entgegnete er mir. Ich wusste er wollte einfach nur, dass Jonathan bereit dafür war.Jetzt seufzte ich aus und leerte das heiße Wasser über die Kräuter. Ich wusste welche Beweggründe ihn so streng machen ließen, aber Max sah nicht was vor seinen Augen passierte.
"Ja, Jace ist noch jung und macht hin und wieder Fehler. Aber die haben wir in seinen Alter genauso gemacht Max und es ist völlig in Ordnung.Aber so wie ich es verstanden habe ist er doch vorhin sofort zu dir um dir wegen Hudson und Logan zu berichten, oder? Ich sehe in ihm längst den jungen Mann, der verantwortungsbewusst und gewissenhaft handelt. Das würdest du auch sehen wenn du die Augen auch für andere Dinge als nur den Krieg öffnest. Es gibt so viel mehr." erklärte ich ihm sanft und reichte ihm dann seine Tasse.
Dankend nahm Maxwell die Tasse an und sah etwas in den Tee.
"Ich muss auf das große Ganze sehen, Samara. Unser aller Leben hängt davon ab. Und ja, Jonathan hat heute richtig gehandelt und das war gut von ihm.Aber trotzdem, er ist 21 Jahre alt. Da sollte er erst nachdenken und dann handeln und das fehlt ihm einfach noch. Ich bin einfach nur besonders streng, weil ich ihn so sehr liebe. Er und Mikel sind als einziges noch von unserer Familie übrig. Ich will sie nicht verlieren." gab er offen vor mir zu aber für mich war es wie ein Stich ins Herz.
Ich kniff meine Augen ein wenig zusammen und senkte dann etwas meinen Blick. Wie sehr wünschte ich mir doch, dass Maxwell manchmal auch nicht nachdachte und nach seinem Herzen handelte. Aber egal was ich dazu sagte, es brachte nichts. Ich musste endlich über meine Gefühle hinweg kommen. Ich verstand ihn doch so gut. Jace und Mikel waren wie meine eigene Kinder, aber auch das sah er nicht.
"Ich will sie auch nicht verlieren, Maxwell. Du und die Jungs seit meine Familie. Auch wenn ich nicht ihre richtige Mutter bin, so fühlte ich mich immer wie eine. Und wir sagen unseren Studenten immer, dass sie hier eine neue Familie finden können, warum nimmst du dir nicht deine eigenen Worte zu Herzen?" fragte ich ihn und kämpfte wirklich gerade mit den Tränen. Es tat weh dass er mich nach all den Jahren nicht zu seiner Familie zählte. Er sah einfach nicht, wie sehr ich ihn liebte.
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Light & Dark - Warriors and Love
FantasyLicht und Dunkelheit. Zwei Gegensätze, die ohne dem anderen nicht exestieren können. In jedem schlummern beide Seiten, doch für welche entscheidet man sich? In diesem Buch gibt es Menschen, welche besondere Fähigkeiten in sich tragen. Übernatürlich...