Kapitel 44

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Anastasia 'Ana' Blackstone
by MusicalGirl200

Jeder Tag hier bei den Kriegern der Finsternis war für mich gleich. Dadurch, dass ich nicht so war wie die anderen hier, verbrachte ich eigentlich meine Tage immer nur in unserem großen Anwesen. Luan wollte nicht, dass mich noch die Krieger des Lichts in die Finger bekamen. Ich wusste nicht worüber er sich dabei Sorgen machte?

Ich war immer nur eine Enttäuschung für ihn und die Krieger des Lichts wussten bestimmt auch, dass ich niemals ein Druckmittel sein würde. Ich liebte meinen Bruder über alles, aber er machte es mir nicht einfach. Und auch einige Krieger hier, machten mir das Leben schwer. Sie dachten, wenn sie es schaffen würden, dass sie mit mir zusammen kommen, könnten sie in der Gunst meines Bruders steigen.

Ich hatte Luan nie davon erzählt, weil ich mir dabei blöd vorkam und er sowieso schon wütend genug von mir war. Das war etwas, was ich selbst regeln wollte und bis jetzt gelang es mir durch meine Kräfte mit einer Berührung einen Stromschlag zu erzeugen ziemlich gut.

Auf Luans Wunsch hin, war ich an seiner Seite, als der Krieger Freddie mit einem Typen mit blonden Haaren im Schlepptau auf uns zu kam. Der Fremde sah wirklich süß aus und hatte Koffer in der Hand. Wer war er nur? „Mein Anführer, er wollte dich dringend sehen und möchte sich uns anschließen", erklärte Freddie und zeigte dem blonden Typen, dass er sprechen sollte. Neugierig sah ich ihn an.

"Sei gegrüßt, Luan Blackstone. Mein Name ist Cadric Langford und ich möchte von nun an ein Krieger der Finsternis sein. Ich habe Fähigkeiten die dir bestimmt vom großen Nutzen sein können und ich kann dir auch Insiderinformationen über die Akademie des Lichts bieten, welche bisher mein Zuhause gewesen war. Aber jetzt, jetzt ist das vorbei. Ich bin endlich aufgewacht. Hudson Theodore kennt mich, ich war lange mit seinem Bruder befreundet, bis er mir in den Rücken gefallen war", erklärte der Blonde und Luan hörte ihm aufmerksam zu.

Das ich ihn neugierig musterte, schien ihm egal zu sein. Und eigentlich war es unhöflich, dass ich nicht vorgestellt wurde, aber ich traute mich nicht ein Wort zu sagen. „Hmm... So ist das also. Na schön, wenn das so ist, Freddie, sei so gut und hol mir Hudson her", erklärte mein Bruder, während Freddie nickte und den Raum verließ, um seinen Befehl auszuführen.

Ich sah einen Moment zu meinem Bruder auf, aber schwieg. Ich wollte nichts sagen, was ihn wieder verärgerte. Aber ich konnte Cadric nicht verstehen. Wieso verließ er die Krieger des Lichts? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es dort so schrecklich gewesen war.

Dann kam auch schon Hudson herein, der erfreut grinste, als er Cadric sah. „Cadric? Was machst du denn hier?", fragte er und wirkte wirklich sichtlich überrascht Cadric zu sehen. Alles was er gesagt hatte, war wahr und meinem Bruder geschien das sehr zu gefallen.

"Nun denn, dann herzlich willkommen, Cadric. Ich bin froh, dass du so klug bist und die Wahrheit erkennst, nämlich dass wir hier die bessere Wahl sind. Hudson kann dich etwas rum führen, Anastasia, lass doch bitte ein Zimmer her richten für unseren Neuzugang. Ich bin sicher dir wird es hier gefallen", meinte Luan und Cadric nickte dankend.

Ich nickte ebenfalls auf den Wunsch meines Bruders. „Wird gemacht Bruder", versicherte ich Luan und er wirkte zufrieden über meine Worte. Immerhin war er das einmal. Cadric sah mich überrascht an, da er erst gemerkt hatte, dass ich die Schwester des großen Anführers war.

Hudson grinste Cadric an und klopfte ihm auf die Brust. „Komm, ich zeig dir, wie toll es hier ist. Ana, du kannst in einer Stunde zu uns und in den Garten stoßen und Cadric sein Zimmer zeigen", sagte Hudson zu mir und zog Cadric mit sich.

Ich kümmerte mich darum, dass Cadrics Zimmer in einer Stunde bezugsfertig war und schließlich kam ich zur verabredeten Zeit in den Garten, um Cadric zu seinem Zimmer zu führen. „Wenn du soweit bist, zeige ich dir dein Zimmer", teilte ich den beiden mit. Hudson nickte. „Geh ruhig mit Ana. Wir sehen uns später Kumpel", verabschiedete sich Hudson und ließ uns alleine.

Cadric schnappte sich seine Tasche und Koffer und folgte mir zurück in das Anwesen. Dabei liefen wir an Runa vorbei, welche ihre Krähe streichelte. Der Rabe gehörte zu ihren Fähigkeiten, aber wir gingen weiter zu den Zimmern.

"Ich hatte gar nicht gewusst, dass Luan eine Schwester hat. Du kommst nicht viel raus. Oder?", versuchte Cadric dann ein Gespräch mit mir anzufangen.

Ich strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Äh ja, ich war eigentlich so gut wie noch nie außerhalb des Anwesens. Ich weiß gar nicht wirklich wie es da draußen so ist. Aber keine Sorge, dass wird dir nicht passieren", erzählte ich Cadric und war auch etwas traurig darüber.

Ich wünschte mir so sehr mal hier raus zu kommen. Aber Luan wollte es nicht und scheinbar wollte er auch vermeiden, dass überhaupt irgendjemand erfuhr, dass ich existierte. Dann waren wir auch schon bei Cadrics Zimmer und ich öffnete die Tür.

„Ich hoffe du wirst dich hier wohl fühlen. Kann ich sonst noch etwas Gutes für dich tun, oder hast du irgendeinen Wunsch?", erkundigte ich mich freundlich.

"Ich finde das ist eine Schande. Wir sollten Mal zusammen ausgehen", meinte Cadric locker zu mir und stellte seine Tasche auf dem Bett ab und sah sich etwas in Zimmer um. Ausgehen? Wie ein Date? Aber ich ging nicht näher darauf ein, weil ich nicht zu viel dabei hinein interpretieren wollte.

"Ne passt schon. Ich bin einfach froh von der Akademie weg zu sein", erklärte er mir dann weiter und wirkte in Gedanken. „Naja, ich glaube Luan wird nicht erlauben, dass ich das Anwesen verlasse. Aber darf ich dich fragen, weshalb du die Akademie verlassen hast?

Du musst nicht antworten. Ich bin einfach nur neugierig", fragte ich Cadric dann interessiert. Auch wenn ich hier aufgewachsen war und ich meine Familie liebte, stellte ich es mir auf der Akademie des Lichts freundlicher vor.

"Weil ich es satt hatte der ständige Fußabtreter zu sein. Ich konnte meine Kräfte nie so einsetzen wie ich wollte und fühlte mich wie in einem Käfig, aber jetzt habe ich es endlich geschafft auszubrechen.

Von jetzt an will ich alles was mir das Leben bietet genießen ohne an Konsequenzen zu denken. Ich will mir nehmen was ich will ohne mich fragen zu müssen ob es richtig oder falsch ist. Verstehst du?", erklärte er mir und schnaufte leise aus, als er sich mit dem Rücken zurück auf das Bett fallen ließ.

Ich sah das völlig anders, aber ich wollte nicht streiten. Also fügte ich mich, wie ich es immer tat und wie es mein Bruder von mir verlangte. Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Dann hoffe ich, dass du hier findest, was du suchst", erwiderte ich und ließ ihn allein, wodurch ich spürte, dass Cadric mir nachdenklich hinterher sah.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt