Kapitel 18

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Noomi Stephens
By LuanaWhite

Mikel hatte mir wahnsinnig geholfen. Nach dem Frühstück war ich wirklich drauf und dran gewesen erneut die Kontrolle zu verlieren aber ich erinnerte mich daran was Maxwell zu mir gesagt hatte und ich versuchte durchzuatmen und tatsächlich funktionierte es. Mikel redete dabei weiter sanft auf mich ein und ich war ihm wirklich dankbar dafür.

Wie es der Zufall wollte hatten wir auch die erste Unterrichtsstunde zusammen indem es um das Gleichgewicht der Welt ging. Da lernte ich, egal welche Kräfte jemand besaß, dass man dabei immer im Einklang mit sich selbst sein musste um keinen Schaden anzurichten. Dabei war auch anscheinend das Bewusstsein des Geistes wichtig und dieses Bewusstsein musste ich erst noch finden bevor ich meine Kräfte erforschen konnte.

Beim Mittagessen setzte sich Mikel wieder zu Kyra und mir an den Tisch und ich lernte auch Cadric kennen. Nur Jace war diesmal nicht zu sehen. Aber dafür sah ich Logan und ich winkte ihn zu uns, aber er schüttelte seinen Kopf und setzte sich dann ganz allein an einen Tisch.

Warum wollte er sich denn nicht zu uns setzten? Gleich würden wir doch auch die Strafarbeit beim Gärtner zusammen haben. Hoffentlich ging er dort nicht auch auf Abstand.

"Mach dir nichts draus, Noomi. Logan hat es nicht leicht und bleibt deshalb lieber unter sich." erklärte mir Cadric.

"Aber warum? Als wir uns gestern kennen gelernt haben war er wirklich nett gewesen und dann... " begann ich aber dann unterbrach mich Mikel.

"Das ist etwas, was Logan selbst erzählen sollte. Deshalb bleibt er trotzdem ein netter Kerl und auf eine gewisse Weise macht ihn das auch mutig." warf er ein und Cadric nickte zustimmend. Auch Kyra sah nun voller Mitgefühl zu Logan.

"Er sieht wirklich traurig aus. Wenn du möchtest, kannst du ruhig zu ihm gehen, Cadric. Immerhin meintest du ja, ihr seid Freunde." sagte Kyra dann sanft.

Ich dachte etwas darüber nach was Cadric und Mikel sagten und vielleicht würde er mir ja später unter vier Augen mehr erzählen. Das hoffte ich zumindest. Cadric aber verneinte zu ihm zu gehen und dann war die Mittagspause auch relativ schnell wieder vorbei und wir gingen alle zur nächsten Unterrichtsstunde.

Als der Unterricht für heute vorbei war, brachte ich schnell meine Sachen auf mein Zimmer und machte mich auf den Weg in den Garten um den Gärtner zu suchen. Aber der Garten war einfach riesig und von dem Gärtner war weit und breit nichts zu sehen. Dabei ging ich aber an einer kleinen Gruppe von Studenten vorbei die sich unterhielten und sie schienen mich gar nicht zu bemerken.

"Die zwei neuen sind merkwürdig. Ich weiß nicht was ich von ihnen halten soll. Und Jace saß beim Frühstück auch noch bei ihnen. Die halten sich wohl für was Besonderes." hörte ich ein Mädchen sagen und dann zerissen sie sich auch wirklich noch weiter das Maul über Kyra und mich. Das machte mich wütend und ich war gerade dabei auf die Gruppe zuzugehen um ihnen meine Meinung zu sagen, als mich jemand am Arm zurück hielt. Zuerst dachte ich es sei Mikel, so wie heute Morgen, aber als ich mich umdrehte sah ich in Logan's Gesicht. Aber er wirkte gequält.

Dennoch zog er mich von der Gruppe weg die uns irritiert hinterher guckte und ließ mich wieder los wo sich dann sein Gesicht auch merklich wieder entspannte. Dennoch atmete er irgendwie schwer.

"Sie sind es nicht wert, dass du ihretwegen die Kontrolle verlierst." sagte er und ging dann tatsächlich wieder auf Abstand. Logan verwirrte mich wirklich.

Ich war es gewohnt Leuten meine Meinung offen zu sagen aber er hatte ja recht. Mit diesen Kräften musste ich mich etwas zügeln aber warum sorgte er sich um mich nur um danach wieder auf Abstand zu gehen? Dieses hin und her führte bei mir zu einem richtigen Schleudertrauma.

"Du hast recht. Aber wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann sollte derjenige den Mut haben es mir offen ins Gesicht zu sagen. Hast du denn ein Problem mit mir, Logan? Du bist einerseits immer so hilfsbereit aber auf der anderen Seite baust du zwischen uns so ne Art unsichtbare Mauer auf. Ich würde das gerne verstehen." erkärte ich ihm und hoffte auf eine ehrliche Antwort.

Logan kratzte sich etwas am Kopf und er schien darüber nicht sprechen zu wollen. Aber ich hatte es verdient die Wahrheit zu wissen, davon war ich überzeugt.

"Ich habe kein Problem mit dir, Noomi. Wieso sollte ich? Und ich halte nur zu dir Abstand, weil es besser so für dich ist und auch für mich. Darüber zu sprechen ist für mich kein leichtes Thema." versuchte er mir zu erklären, doch schlau wurde ich dadurch nicht.

Wieso sprach denn hier jeder in Rätsel? Warum war es besser für mich? Ich dachte alle hier auf der Akademie wären gut, also was sollte das? Oder hatte es etwas damit zu tun was gestern dieser andere Kerl vor Maxwells Büro gesagt hatte?

"Aber ich verstehe nicht wieso. Das alles hier ist schon schwer genug. Warum soll ich mich von dir fern halten, Logan?" bohrte ich nach und raufte mir etwas verzweifelt meine Haare. Doch dann wurden wir unterbrochen als der Gärtner erschien um uns unsere Aufgaben zuzuteilen. Er hätte sich wirklich noch einige Minuten Zeit lassen können.

"Ok, als erstes werdet ihr das ganze Laub zusammenkehren und in die Säcke packen, die ihr nachher in den Schuppen bringt.

Und Logan, du kannst auch bitte das Vogelhäuschen mit meinem Futter befüllen. Die Höhe ist für dich ja kein Problem. Wenn ihr mit allem fertig seid, könnt ihr gehen." wies der Gärtner uns an und drückte uns die Rechen in die Hand.

Wir nickten und machten uns auch schon an die Arbeit, wobei Logan meinen Blick mied und sich von mir entfernte. Ich hatte wirklich gehofft wir würden Freunde werden, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Er wollte meine Freundschaft nicht, das war ja offensichtlich und auch wenn er sagte er hätte kein Problem mit mir, so glaubte ich ihm nicht.

Hatte er vielleicht gehört was ich meinen Freunden angetan hatte? Wollte er deshalb so großen Abstand zu mir? Das war die einzigste, logische Erklärung die mir einfiel. Und was sollte ich dagegen machen? Er wollte Abstand, also bekam er ihn. Ich musste damit leben und bestimmt würde ich ihm nicht nachlaufen. Er hatte gewonnen.

Also machte ich meine Aufgabe im Schweigen und ignorierte dabei wie einige ein blödes Kommentar machten. Ich musste ruhig bleiben damit meine Kräfte es auch waren. Doch kaum war ich mit meiner Arbeit fertig, lief ich hinauf in mein Zimmer. Zum Glück war Kyra noch nicht da und so ließ ich mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Kopfkissen als mir begannen Tränen meine Wagen hinunter zu laufen.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt