Kapitel 40

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Kyra Phillips
by MusicalGirl200

Ich stand völlig neben mir. So hätte der Abend nicht enden sollen. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, ich hätte nie zugestimmt. Und jetzt hatte Jace Cadric bewusstlos schlagen müssen, weil er so außer sich gewesen war und ich bekam meine Kräfte nicht mehr unter Kontrolle.

Ich wollte niemanden verletzen, aber ich konnte mich auch nicht mehr beruhigen. Der Wind um uns herum wehte immer noch und meine Hände brannten nach wie vor. Ich war verzweifelt und wusste nicht, was ich tun sollte. Alles was hier geschah, hatte ich selbst zu verantworten und ich hasste mich dafür gerade mehr als alles andere.

Plötzlich eilte Jace zu mir hin und schloss fest seine Arme um mich. Dabei schien es ihm gleich, dass mein Feuer seine Haut verletzen könnte. Das war gefährlich! „Bitte beruhige dich, Kyra. Es ist jetzt alles wieder gut. Was ist nur passiert?", redete er auf mich ein und dachte scheinbar nicht daran mich los zu lassen.

Erst als ich Jaces Arme um mich spürte, ließ ich mich komplett fallen und schluchzte, während ich mich fest an ihn drückte. Das Feuer an meinen Händen war verschwunden und der Wind hatte aufgehört. „Das ist alles nur meine Schuld", schniefte ich und weinte immer weiter.

„Ich bin ein schrecklicher Mensch. Ich bin alleine schuld, dass Cadric so war. Ich wollte das nicht, ich...ich wollte nur ehrlich sein und habe alles kaputt gemacht", brabbelte ich vor mich hin. Aber wieso war Jace plötzlich wieder so nett zu mir und kümmerte sich um mich?

Er hatte mich doch so angefahren und wollte, dass ich ihn in Ruhe ließ und das hatte ich auch getan, bis jetzt. Ich war so verwirrt und voller Schuld wegen Cadric. Er hatte so ein gutes Herz und ich hatte es zerstört.

Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, löste Jace sich wieder von mir und strich mir zärtlich mein Haar aus dem Gesicht. Wieso tat er das? „Was redest du denn da? Das glaube ich nicht, Kyra. Aber wir sollten Cadric erstmal auf die Krankenstation bringen und dann erzähl mir was passiert ist", sagte er sanft zu mir.

Ich nickte etwas, obwohl ich mich am liebsten einfach nur unter meiner Bettdecke verstecken würde. Jace hob Cadric hoch, als wäre er nichts und trug ihn ins Innere, während ich stumm nebenher lief. Wir gingen zur Krankenstation, wobei ich draußen wartete, bis Jace wieder rauskam und ich ihm weiter folgte.

„Danke für naja deine Hilfe. Aber wieso hilfst du mir? Ich dachte du wolltest, dass ich dich in Ruhe lasse", sagte ich dann traurig und wieder lief eine Träne über meine Wange. Seine Worte hallten immer noch in meinen Ohren wieder.

"Ach Kyra. Erstens einmal gehört es zu meiner Aufgabe für die Sicherheit hier zu sorgen, und zweitens habe ich es doch nicht so gemeint. An diesem Tag war ich mit meinen Nerven am Ende und war wirklich nicht mehr ich selbst. Es tut mir leid was ich gesagt und wie ich es gesagt habe. Ich wollte dir nie weh tun", erklärte Jace mir und fuhr sich dabei etwas mit der Hand durch sein Haar.

Ich schniefte etwas und sah betreten zu Boden, als wir uns in der Akademie auf eine Bank setzten. Hatte er mir also nur geholfen, weil es zu seiner Aufgabe gehörte und nicht, weil ich ihm wichtig war? Wieso dachte ich gerade daran, wo alles gerade mehr als schrecklich war und fast hätte ich Jace mit meinen Kräften verletzt.

„Cadric und ich waren auf ein Date gewesen. Aber als er mich küssen wollte und mir sagt, dass er sich in mich verliebt hatte, wollte ich reinen Wein einschenken und habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr als Freundschaft für ihn empfinde und dann ist alles dem Bach runter gegangen", erzählte ich Jace traurig und wieder kamen mir Tränen.

„Ich hatte so Angst, dass meine Kräfte sich selbständig gemacht haben und das ich dich verletzte. So wie Byron damals. So haben sich meine Kräfte gezeigt. Ich habe ihn aus Versehen in Brand gesetzt. Er hat dadurch für immer Narben und dann sagen mir meine Eltern, dass sie nicht meine wahren Eltern sind.

Und jetzt ist das auch noch mit Cadric passiert. Ich bringe jeden Unglück und weiß gar nicht mehr, wer ich bin", redete ich mir vor Jace plötzlich von der Seele und schlug mir die Hände vors Gesicht.

"Kyra. Du kannst für Cadric's Ausraster nichts. Und auch nicht was mit diesem Byron passiert ist. Das hätte jedem passieren können und du hattest von deinen Kräften doch keine Ahnung. Als ich das erste Mal die Erde wackeln lassen habe, ist auf Mikel ein sehr schweres Regal rauf gefallen. Wir waren gerade erst 10 Jahre gewesen. Wir hatten uns wegen eines Spielzeug's gestritten. Zum Glück ist er unverwundbar, sonst hätte das schlimm ausgehen können.

Und auch wenn du nicht bei deinen richtigen Eltern aufgewachsen bist, so bin ich sicher, dass sie dich geliebt haben. Du bist wundervoll, du bist Kyra. Du weißt genau wer du bist. Es hat nichts damit zu tun welches Blut du in dir hast, oder welche Kräfte du besitzt. Du entscheidest selbst wer du bist", erklärte Jace mir sanft und schien zu hoffen, dass er mir damit hatte helfen können.

Mit großen Augen sah ich Jace an. Seine Worte bedeuteten mir so unglaublich viel und mein Herz begann schneller zu schlagen. Solche schönen Worte hatte noch nie jemand zur mir gesagt. Er fand mich wundervoll?

„Danke Jace, das ist wirklich lieb von dir", erwiderte ich und wollte meine Tränen weg wischen, als mir Jace zuvor kam. Zärtlich legte er seine Hand an meine Wange und wischte mir die Tränen weg. Doch er nahm seine Hand immer noch nicht weg und ließ sie weiter an meiner Wange.

Wir sahen uns tief in die Augen und ich schmolz förmlich unter Jaces Blick dahin. War ich wirklich dabei mich in ihn zu verlieben?

Dieser Moment war so unglaublich magisch und ich wollte Jace so gerne küssen. Es war der perfekte Moment, aber ging das nicht zu schnell? Unsere Gesichter näherten sich bereits aber dann...

Plötzlich erschien etwas an unseren Füßen. Noomi? Jace und ich fuhren wieder auseinander und sahen uns ratlos an. Noomi war wie aus den Nichts vor uns am Fußboden erschienen. Sie schlief zusammen gerollt. Hatte sie sich im Schlaf her teleportiert?

Wie kam meine beste Freundin plötzlich hierher? Ich löste mich von Jace und kniete mich zu ihr auf den Boden. Ganz sanft und langsam rüttelte ich an ihrem Arm. „Noomi?", fragte ich leise und dann öffnete sie ihre Augen.

Jace kniete nun ebenfalls neben mir und wir betrachten Noomi besorgt, als sie sich geschockt aufsetzte und erstmal registrieren musste, dass sie in der Eingangshalle der Akademie war. „Noomi, du bist plötzlich vor unseren Füßen erschienen", erklärte ich ihr ruhig und drückte ihre Hand. Was war, wenn sie sich mal in eine gefährliche Situation teleportierte? Daran wollte ich gar nicht denken.

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