Kapitel 15

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Mikel Martinez
By MusicalGirl200

Flugunterricht. Eigentlich liebte ich es zu fliegen, aber den Unterricht würde ich nur allzu gerne auslassen. Jedes Mal aufs Neue wurde ich dort blöd angesehen oder es wurde über mich gelästert, weil meine Flügel als einziges schwarz waren. Deshalb sagten viele ich wäre eigentlich ein Krieger der Finsternis. Aber so war es nicht.

Dabei interessierte es viele nicht einmal, dass ich der Neffe unseres Anführers Maxwell war. Der Unterricht fand draußen in unserem riesigen Garten statt. Wir standen alle dort, während unsere Dozentin uns etwas erklärte. Auch Logan war in unserem Kurs dabei mit seinen weißen Flügeln.

Doch wie immer hielt er zu uns allen großen Abstand. Er tat mir wirklich leid und ich konnte ihn verstehen, obwohl es bei ihm noch schlimmer war, als wie bei mir. Wegen seiner Familie und seinen Kräften hatte er es nicht leicht. Ich sah ihn nicht als Verräter. Ich fand es eher von ihm mutig, dass er sich gegen seine Familie gestellt hatte und hier geblieben war.

Leider sahen das nicht viele so. Schließlich war es an der Zeit, dass wir unsere Flügel zeigten. Doch kaum waren meine schwarzen Flügel zu sehen, ging es auch schon wieder los. „Ich sage es dir. Er ist ein Krieger der Finsternis, sonst hätte er nicht die schwarzen Flügel", tuschelten sie.

Bedrückt senkte ich meinen Kopf und ließ meine Flügel wieder verschwinden. Mir ging dieses Gerede gehörig auf die Nerven. „Mikel, bitte lass deine Flügel wieder erscheinen, damit ich den Unterricht fortsetzen kann, ok?", bat mich dann die Dozentin. Ich nickte bitter und dann waren meine schwarzen Flügel wieder da.

Ich sah mich etwas um und meinte Noomi zu sehen, die neugierig zu uns lullte. Doch dann konnte ich mich nicht weiter darauf konzentrieren, weil ich auf unsere Dozentin hörte. Sie erklärte ein paar hilfreiche Techniken und dann durften wir auch schon fliegen.

Ich stemmte mich vom Boden ab und war auch schon in der Luft. Wie sehr liebte ich es, dass zu tun. Dann begann ich auch schon von weit oben die Akademie zu umfliegen, ehe ich ein paar Runden über den Wald drehte. Das Geräusch der Schläge meiner Flügel beruhigte mich und in all der Zeit meines Trainings war ich auch immer schneller geworden.

Das einzige, was ich mich fragte war, warum waren meine Flügel nur schwarz. Ich wünschte, ich könnte das meine Eltern fragen, aber sie waren schon lange Tod. Deshalb war ich bei Onkel Max aufgewachsen und meinem Cousin Jace.

Nach dem Flugtraining suchte ich auch schon nach meinem Cousin. Er sollte nicht immer so viel trainieren und auch mal abschalten. Onkel Max war einfach viel zu streng zu ihm. Schließlich fand ich ihn in unsrem riesigen Trainingszentrum, wo er auf einen Boxsack einschlug.

„Denkst du nicht, es reicht langsam? Wie lange trainierst du jetzt schon?", fragte ich ihn schockiert und sah wie ihm Schweißperlen auf der Stirn standen.

Jace sah zu mir und sah bestimmt die Sorge in meinem Gesicht. Irgendwann war es auch mal gut. „Eine Weile. Wie war dein Training?", erkundigt er sich bei mir und schnappte sich sein Handtuch von der Bank und wischte sich etwas seinen Schweiß ab.

Ich zog eine Braue nach oben. Eine Weile hieß bei Jace immer Stunden. Ich wusste, er war stark, schnell und der beste Kämpfer von uns allen, aber ich machte mir große Sorgen um ihn, dass er es übertrieb. „Es ging so. Ich liebe es zu fliegen, aber eher für mich alleine", antwortete ich Jace und packte dann seinen Arm und zog ihn bestimmend mit mir.

„So und du hast für heute genug trainiert und verbringst jetzt lieber Zeit mit deinem Cousin", machte ich ihm eindeutig klar.

Jace wirkte amüsierte über meine bestimmende Art. Aber so war nun mal die Familie Flint, auch wenn ich einen anderen Familiennamen trug. „Ist ja gut, darf ich vorher wenigstens noch duschen gehen?", fragte er mich lachend und daraufhin musste auch ich lachen.

Nach Jaces schnellen Dusche gingen wir noch etwas in den Garten spazieren und ich erzählte Jace, wie bei dem Flugtraining wieder einige über mich gelästert hatten und das regte meinen Cousin enorm auf. Wenn Jace in der Nähe war, trauten sie sich meistens nicht ihre Mäuler zu zerreißen, weil sie wussten, dass sie sonst übel einstecken mussten.

Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und ließ die inzwischen frische Abendluft auf mich wirken. Ich wünschte, ich könnte die Lästermäuler ignorieren, aber es ging einfach nicht. Ihre Worte waren verletzend und ich hasste ihre scheinheilige Art, wenn Jace bei mir war.

„Logan haben sie auch wieder in die Mangel genommen. Er tut mir schon echt leid. Dabei war es eigentlich mutig von ihm sich gegen seine Familie zu stellen. Aber wann lässt du eigentlich mal wieder die Erde beben? Ich sehe dich nur noch im Nahkampf trainieren", fragte ich dann meinen Cousin, um auch von mir abzulenken.

Jace stieß etwas die Luft aus. Seine Fähigkeit des Erdbebens auszulösen war gefährlich und das wusste ich auch. Aber er hatte es ja eigentlich auch unter Kontrolle, dass es nicht zu stark war. Eine Zeit lang hatten seine Gefühle das etwas durcheinander gebracht.

"Du weißt, dass dabei ständig was zu Bruch geht. Dad will die Akademie nicht ständig reparieren müssen. Ich soll diese Kraft nur im Ernstfall anwenden", erklärte mir mein Cousin und mein bester Freund.

Ich nickte zustimmend. „Klar verstehe ich, aber du weißt auch von Samara, dass es nicht klug ist seine Kräfte aufzustauen, sonst können sie in den falschen Momenten ausbrechen. Außerdem dachte ich, du hast es soweit unter Kontrolle, dass nicht gleich ein Erdbeben ausbricht. Vielleicht können wir mal gemeinsam zu dem See im Wald. Mir ist es wichtig, dass es dir gut geht Jace.

Du bist mehr wie ein Cousin für mich, du bist wie ein Bruder. Du und Onkel Max seid meine Familie", erklärte ich ihm ernst und wir gingen weiter. Ich hatte außer den beiden doch niemanden mehr. Ich wollte sie niemals verlieren.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt