Logan Theodore
by MusicalGirl200Seit einigen Tagen war Cadric nun schon weg und er fehlte mir so sehr. Ich hatte wieder begonnen mich mehr von allen zurück zu ziehen, auch von Noomi und den anderen. Es war gar nicht böse gemeint, aber ich war wohl zurzeit keine so gute Gesellschaft und seit es mir so schlecht ging, waren meine Kräfte auch noch schlimmer geworden.
Wenn jemand nur in meiner Nähe war und gerade einen Haufen an Gefühlen fühlte, überrollte mich die Flut auch sofort. Es war schrecklich. Heute ging ich erst relativ spät zum Mittagessen, weil ich erst später Unterricht hatte. Wie immer klebten alle Blicke an mir, als ich den Speisesaal betrat. Wie sollte es auch anders sein.
Ich schnappte mir schnell mein Essen und setzte mich dann alleine an einen Tisch. Ohne großen Appetit sah ich auf mein Essen, als plötzlich ein Tuscheln durch den Raum ging und ein fremdes Mädchen den Raum betrat.
Sie holte sich etwas zu essen und hielt dann Ausschau nach einem freien Platz. Doch alle waren belegt, bis ihr Blick auf mich fiel und dann ging sie tatsächlich auf mich zu, den Freak und Verräter der ganzen Akademie.
"Hi, sorry aber dürfte ich mich vielleicht zu dir setzen? Alle Tische hier sind besetzt", fragte und erklärte sie sich schüchtern, gleichzeitig versuchte sie sich an einem freundlichen Lächeln.
Ganz erstaunt sah ich das hübsche Mädchen an, dass sie sich wirklich freiwillig zu mir setzen wollte. Niemand tat das. Naja außer Cadric hatte es getan und Noomi und die anderen, bis ich mich wieder abgeschottet hatte.
„Äh ja klar", antwortete ich und starrte gleich wieder in mein Essen. Als sie sich mir gegenüber setzte, konnte ich bereits leicht ihre Gefühle spüren. Da war Angst und Nervosität, aber vor allem die Angst war unglaublich stark. Aber es war noch auszuhalten.
Das Mädchen lächelte nochmal dankend. Dann strich sie sich etwas ihre schwarzes Haar nach hinten und begann zu essen, wobei ich im Augenwinkel sah, dass sie mich etwas musterte. Dabei gab es bei mir nicht viel zu sehen. „Mein Name ist übrigens Runa", stellte sie sich dann einfach vor. Sie wirkte wirklich nett.
Aber Runa sollte lieber nicht mit mir reden, oder sich mit mir anfreunden. Wer mit mir Umgang hatte, war verdammt. „Logan", erwiderte ich knapp und sah nur kurz auf. Sie war wirklich hübsch und ich hätte mich gerne mit ihr unterhalten, aber es war besser so.
Aber dann hörte ich ein Getuschel über uns beide und plötzlich umfing mich eine Wucht von Angst und Unbehagen von Runa. Es war so heftig, dass ich es fast nicht aushielt. Gequält verzog ich das Gesicht und stand auf. „Entschuldige, ich muss gehen", murmelte ich leise und eilte schnellen Schrittes davon.
Draußen im Gang zog ich meinen Kopf ein und wollte einfach nur weit weg, wo ich alleine war, doch dann lief ich in jemanden hinein. Tatsächlich war es Noomi, die froh war mich zu sehen. „Logan. Da bist du ja", sagte sie erleichtert und begann mich zu umarmen.
Ich versteifte mich zunächst, als Noomi mich plötzlich umarmte. Meine letzte Umarmung lag über zwei Jahre zurück und war von Melody gewesen, meiner kleinen Schwester. Noomi erinnerte mich in vieler Hinsicht an sie. Eine Welle von Freude und Erleichterung erreichte mich und einen Moment erwidert ich die Umarmung.
Doch dann waren selbst diese Empfindungen zu viel und ich musste mich von Noomi lösen. Schuldbewusst mied ich den Blick. Immerhin war ich ihr und auch den anderen aus dem Weg gegangen. „Es tut mir leid", entschuldigte ich mich bei ihr ehrlich und sah sie schließlich aus traurigen Augen an.
"Es gibt nichts, dass dir leid tun muss, Logan. Wir können dich verstehen aber wir würden auch gerne für dich da sein. Ich weiß, dass es wegen deiner Fähigkeit schwierig ist, aber Samara hat mir einen Trank gemacht wodurch meine Kräfte nur für ein paar Stunden unterdrückt werden. Ich habe ihn schon zwei Mal vorm Schlafen gehen genommen und es wirkt. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee wenn du es auch versuchst, Logan.
Ich weiß die Kräfte gehören zu dir, aber vielleicht würde dir Mal eine kleine Auszeit gut tun. Eine Auszeit wo du nur deine eigenen Gefühle spürst und dich fallen lassen kannst?", schlug Noomi mir vor und meinte es wirklich nur gut. Das wusste ich auch sehr zu schätzen.
Ich kratzte mich etwas am Kopf und dachte nach. Noch nie hatte ich den Trank in Betracht gezogen, um abzuschalten. Ich hatte nur daran gedacht, mir meinen Kräfte ganz zu nehmen. Aber ich wusste nicht so recht. Niemand von uns nutzte diesen Trank. Aber es wäre schon schön mal seine Ruhe zu haben.
„Ich weiß das Noomi. Ich bin es einfach nicht mehr gewöhnt, dass jemand für mich da sein möchte, weißt du? Es war immer nur Cadric für mich da gewesen und naja, er wurde auch irgendwie zu einem Bruder für mich und jetzt ist er weg und hasst mich auch, weil ich ihn wegen Kyra ermutigt habe und Maxwell erzählt hatte, was mit ihm los ist.
Und wegen des Trankes. Ich lasse es mir durch den Kopf gehen, versprochen", erklärte ich Noomi und sie nickte leicht. „Du erinnerst mich sehr oft an meine kleine Schwester Melody. Ihr hättet euch bestimmt blendend verstanden", meinte ich dann etwas traurig. Wie sehr ich sie doch vermisste. Das würde nie vergehen.
Noomi lächelte mich etwas an, da ihr der Vergleich schmeichelte. „Danke. Ja ich denke auch, dass wir uns gut verstanden hätten. Erzähl mir doch ein wenig von ihr", schlug sie vor und strich sich ihr Haar hinters Ohr und wir begannen zusammen langsam den Gang Richtung Garten entlang zu gehen.
Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und erinnere mich an Melody. „Sie hat immer gelächelt und war zu jedem freundlich und hat immer versucht das Gute in allem zu sehen. Man konnte sie gar nicht nicht mögen.
Sie war so ein gute Seele und dann kam es an diesem einem Tag zu der Auseinandersetzung zwischen den Kriegern des Lichts und den Kriegern der Finsternis. Sie geriet irgendwie dazwischen und wurde dabei tödlich verletzt. Sie war gerade einmal 15 gewesen.
Danach ist etwas in Hudson und meinen Eltern zerbrochen. Schließlich gewann die Wut die Oberhand und was dann passiert ist, weißt du ja bereits. Im Garten steht ein Gedenkstein für Melody. Ich gehe oft dort oft hin. Dort kann ich ihr wenigsten etwas näher sein. So aber ich will jetzt nicht ständig dir etwas vorjammern.
Erzähl mir lieber von dir und Mikel. Es läuft gut zwischen euch? Du bist das erste Mädchen wo er richtig strahlt", sagte ich dann zu Noomi und lächelte leicht. Ich versuchte mein bestes, damit sich Noomi nicht mehr so viele Sorgen um mich machte. Leider würde der Schmerz nicht so schnell vergehen, aber ich gab mein bestes.
DU LIEST GERADE
Light & Dark - Warriors and Love
FantasyLicht und Dunkelheit. Zwei Gegensätze, die ohne dem anderen nicht exestieren können. In jedem schlummern beide Seiten, doch für welche entscheidet man sich? In diesem Buch gibt es Menschen, welche besondere Fähigkeiten in sich tragen. Übernatürlich...