Kapitel 59

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Maxwell 'Max' Flint
by MusicalGirl200

Ich hörte Runas Worten aufmerksam zu und ich sah die Aufrichtigkeit in ihren Augen. Ich wäre ein schrecklicher Leiter und Anführer, wenn ich ihr keine Chance gab. Außerdem war ich auch Vater und auch wenn ich Jonathan etwas hart ran nahm, so war es nur zu seinem besten und seinem Schutz.

Runas Worte zeigten auch nur wieder allzu deutlich, dass die Krieger der Finsternis kein guter Ort zum Leben waren und jeder, der das einsah, war hier willkommen. Runa sollte eine Chance bekommen. „Ich will ehrlich zu dir sein Runa, es wird für dich hier nicht leicht werden. Aber es war sehr mutig von dir, alleine hierher zu kommen und ich sehe die Ehrlichkeit in deinen Augen.

Du sollst hier eine Chance auf das Leben bekommen, dass du dir wünscht. Und du kannst gerne Maxwell zu mir sagen. Es wird etwas dauern, bis die anderen dich akzeptieren. Du musst Geduld haben, aber du kannst dich egal bei was jederzeit an mich und Samara wenden. Wir wollen, dass es unseren Studenten und Studentinnen gut geht", erklärte ich Runa ruhig aber auch ernst.

Sie sollte sich bewusst sein, wie all das hier funktionierte. Ich brachte ihr hier auch eine Menge Vertrauen entgegen und hoffte das nicht zu bereuen. Sollte sie doch ein Spion von Luan sein, was ich nicht glaubte, musste ich handeln, zum Schutz der Akademie.

Runas Augen wurden groß. So etwas war sie von Luan wohl nicht gewöhnt. „Wow äh... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, außer danke. Ich danke Ihnen wirklich für diese Chance. Ich weiß das es schwer wird, aber ich möchte mein Bestes versuchen", antwortete sie und wischte sich weitere Tränen weg.

Ich lächelte leicht. „Du darfst mich ruhig duzen, genau wie Samara. Ich werde dich jetzt zu ihr bringen und sie zeigt dir dein Zimmer und erklärt dir alles", sagte ich sanft und wir standen beide auf, um zu Samara zu gehen. Ihre ruhige und freundliche Art würde Runa bestimmt gut tun.

Dann machte ich mich auf, um meinen Sohn beim Training zu begutachten. Das Zusammentreffen mit Luan und Hudson lag nun schon einige Tage zurück und ich wollte sehen, wie er sich so schlug. Doch als ich ihn sah, war er nicht am Trainieren.

Kyra war bei ihm und er hielt sie fest in seinen Armen. Sie lächelten sich an und Jonathan wirkte wirklich glücklich mit ihr. Doch das reichte nicht, um Anführer zu sein. Er musste stark sein und kämpfen können.

Schließlich verabschiedete sich Kyra mit einem Kuss und ging, während Jonathan endlich zu trainieren begann. Ich war kein Monster, dass ihm Liebe verbot. Nein, ich gönnte es ihm glücklich zu sein. Ich wollte nur nicht, dass er abgelenkt war und die Sicht auf das wesentliche vergaß. Dann kam Samara an meine Seite.

"Er sollte sich noch nicht so anstrengen. Mit einer Kopfverletzung ist nicht so leicht zu spaßen", meinte sie besorgt zu mir, während sie sich neben mich stellte. Ich wusste, dass sie sich um Jonathan wie eine Mutter sorgte und das war auch nichts schlimmes. Immerhin war sie für ihn und Mikel wie eine Mutter.

Ich sah kurz zu Samara und dann wieder zu meinem Sohn. „Seine Kopfverletzung ist so gut wie verheilt und ich würde ihn nie etwas machen lassen, was ihm schadet. Außerdem war es sein eigener Wunsch. Er ist immerhin erwachsen", erklärte ich meiner immer noch besten Freundin.

Dann sah ich wie Jonathan zu einem Boxsack ging und sogar etwas mit einem anderen Studenten scherzte. „Ich hoffe nur, dass er durch seine Romanze nicht den Blick für das Wesentliche verliert. Ein Anführer zu sein trägt nun mal viele Bürden mit sich. Wenn einer das weiß, dann wir beide", fügte ich ernst hinzu.

Samara seufzte leise aus und senkte dabei etwas ihren Kopf. Was hatte sie nur?

"Liebe kann einem auch stark machen, Max. Er gibt sich so viel Mühe um deine Nachfolge anzutreten, gerade weil er Kyra noch besser schützen möchte, möchte er mehr trainieren. Du solltest ihm diese Liebe gönnen und sie nicht als Hindernis sehen", versuchte Samara mir traurig zu erklären.

Ich rieb mir etwas das Kinn und betrachtete Samara genau. Weshalb war sie so traurig? „Natürlich gönne ich Jonathan Liebe. Und gerade weil ich meinen Sohn so liebe, bin ich so streng. Ich kann ihn nicht verlieren. Ich möchte nicht, dass er stirbt, weil er unvorsichtig ist oder abgelenkt", erklärte ich Samara meine Sorgen.

Mit Samara konnte ich schon immer über alles reden. Das hatte sich seit unserer Kindheit nicht verändert und ich war froh darum. „Ich könnte es nicht ertragen ihn zu verlieren Samara, genau wie Mikel oder dich", fügte ich bitter hinzu. Doch leider nutze Luan genau diese Schwachstellen.

Etwas überrascht hob Samara ihren Kopf an und ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sie lächelte sanft und legte ihre Hand an meine Wange und streichelte sie zart. Das war schön und tröstend zugleich.

"Du wirst uns nicht verlieren, weil wir uns gegenseitig beschützen. Genau das ist es was uns stark macht. Das ist der Unterschied zwischen den Kriegern der Finsternis und uns. Luan geht es nur um Macht, uns um Familie, Geborgenheit und Liebe. Und das sollte immer an oberster Stelle stehen", erklärte sie mir sanft und als ich sie mit großen Augen ansah, sah sie auf meine Lippen.

Was bedeutete das? Dann verließ tatsächlich eine Träne ihre Augen und sie nahm schnell ihre Hand von meiner Wange weg und wischte sich die Tränen schnell wieder weg.

Samara war eine so wundervolle und gütige Frau. Deshalb lag sie mir so am Herzen. Nie hatte sie mich im Stich gelassen und ich würde sie auch niemals im Stich lassen. Sanft lächelte ich sie an und umarmte sie einen Moment.

„Danke Samara. Du hast so ein gutes Herz und ich weiß, dass ich mich immer auf dich verlassen kann. Du bist Familie. Wegen deines lieben Wesens schätzen dich auch all unsere Studenten so sehr und das zurecht. Ich habe jetzt noch einiges zu tun, aber wir sehen uns zum Essen", sagte ich zu meiner besten Freundin und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich ging.

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