Kapitel 20

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Jonathan 'Jace' Flint
By LuanaWhite

Natürlich musste gerade jetzt mein Dad auftauchen, wo ich einmal jemanden eine Lektion erteilte. Aber ich musste handeln, ich konnte doch nicht zulassen wie diese Idioten immer weiter auf Mikel los gingen, das hatte er einfach nicht verdient und mein Vater sollte das doch auch einsehen. Ich warf dem Kerl, den ich eben noch in der Mangel hatte, einen eindeutigen Blick zu und folgte Dad dann aus der Trainigshalle und direkt zu seinem Büro. Ich konnte mir jetzt schon denken was gleich folgen würde.

In seinem Büro setzte Dad sich an seinen Schreibtisch und ich nahm ihm gegenüber Platz, wobei er mich finster musterte, aber das war ich ja schon gewohnt.
"Was bitte sollte das gerade, Jonathan?!" forderte Dad mich schließlich streng auf zu sprechen.

"Diese pupertären Idioten werfen Mikel aufgrund der Farbe seiner Flügel immer wieder vor er wäre ein Krieger der Finsternis der uns ausspioniert. Ich musste ihnen eine Lektion erteilen, wenn du es schon nicht tust. Und sag mir jetzt nicht du wusstest nichts davon.

Mikel ist ebenso dein Sohn, wir sind zusammen aufgewachsen. Und diese Typen sollten Respekt haben und den haben sie jetzt bestimmt." erklärte ich Dad und verschränkte dabei meine Arme vor meiner Brust. Aber er funkelte mich bloß an und schien wieder einmal völlig anderer Meinung zu sein.

"Du hast kindisch gehandelt, Jonathan. Du bist 21 Jahre alt, verdammt nochmal. Benehme dich auch dementsprechend. Natürlich ist es nicht richtig, wie sie zu meinem Neffen, deinem Cousin sind. Und dafür werden sie auch gemaßregelt

Aber du kannst nicht einfach Studenten verprügeln, Jonathan. So verdient man sich keinen Respekt! Wann wirst du das nur endlich lernen. Ich wünschte, du würdest deine Pflichten ernster nehmen." wies er mich zurecht und schüttelte enttäuscht seinen Kopf.

Mein Vater machte mich wütend. Er machte mich so unbeschreiblich wütend dass ich das Gefühl hatte ich würde gleich von innen heraus zerreißen.
"Kindisch? Ist das dein ernst?!" fragte ich und stand von meinen Stuhl auf und blickte ihn zornig an.

"Ich tue nichts anders als meine Pflichten ernst zu nehmen! Deswegen leiden meine Freundschaften darunter, sogar meine Beziehung mit Cara ist deswegen zerbrochen! Weil ich nur am Trainieren und lernen bin um deinen Anforderungen gerecht zu werden! Irgendwann ist es auch mal genug!" ging ich ihn an und war gerade einfach nur außer mir.

Aber auch Dad stand nun von seinem Stuhl auf und schlug mit der Faust auf seinem Tisch.
"Zügle dich in deinem Ton, Jonathan! Ich bin immer noch dein Vater! Und ich habe dich nie gezwungen deine Freundin zu verlassen oder sonst etwas.

Und jetzt geh! Und ich hoffe es geht endlich in deinen Kopf rein, dass man nicht einfach Leute verprügelt, wenn einem nicht passt, was sie sagen. Dein impulsives Handeln wird dich noch richtig in Schwierigkeiten bringen Jonathan, und ich kann nicht jedes Mal alles für dich gerade biegen, weil du mein Sohn bist." warnte er mich und nahm wieder Platz.

Ich schnaufte sauer aus. Natürlich, was hatte ich auch sonst erwartet. Er ließ doch ständig nur den strengen Akademieleiter raus. Zu gerne würde ich einmal hören, dass er stolz auf mich war, aber das würde wohl niemals passieren. Egal wie sehr ich mich auch anstrengte, es wäre ihm wohl nie genug. Vielleicht sollte ich einfach auf Mikel hören und anfangen mein Leben zu leben. Ich konnte es Dad ja sowieso nie recht machen.

Also verließ ich ohne ein weiteres Wort das Büro und machte mich auf die Suche nach Mikel, als mir Kyra über den Weg lief. Sie schien gerade aus der Bibliothek gekommen zu sein und hatte einige Bücher in ihren Armen. Ich hätte damit gerechnet dass sie mich nicht weiter beachtete aber tatsächlich kam sie auf mich zu und mein Herz begann immer schneller zu rasen.

"Alles in Ordnung?" fragte sie mich vorsichtig und drückte ihre Bücher fester an ihre Brust. Es war wirklich nett von ihr aber ich war mit allem gerade einfach nur überfordert.

Ich fuhr mir etwas durch mein Haar und seufzte aus. Ich musste mich unbedingt beruhigen aber ich wusste nicht wie. Im Normalfall schlug ich einfach auf einen Boxsack drauf wenn ich so sauer wie jetzt gerade war.

"Nein. Nicht wirklich." antwortete ich Kyra und wusste nicht was ich sonst zu ihr sagen sollte. Ich traute mich ja nicht mal sie anzusehen. Der ganze Tag war irgendwie eine Katastrophe und ich wollte Kyra da nicht mit hinein ziehen.

"Das tut mir leid. Falls du reden willst, bin ich da. Aber wenn du nicht willst, ist es auch ok. Also naja, ich ähm, will mich auch nicht aufdrängen. Ich gehe dann mal besser in mein Zimmer." meinte sie dann etwas schüchtern und wandte sich ans gehen. Aber ich wollte sie nicht gehen lassen.

Ich wollte Mikel's Rat beherzigen und mir diese Chance bei Kyra nicht entgehen lassen. Vielleicht war es auch gut wenn ich Zeit mit ihr verbrachte und ich würde wieder etwas ruhiger werden.

"Hast du vielleicht Lust auf einen kleinen Spaziergang?" fragte ich sie und hoffte sie willigte ein.
"Naja, außer du hast schon was anderes vor." ergänzte ich und kratzte mir etwas verlegen am Kopf.

Völlig überrascht drehte sich Kyra wieder um und sah mich an. Mit dieser Frage hätte sie wohl nicht gerechnet, aber ich ebenso wenig, vor allem nachdem was heute bei mir alles vorgefallen war. Sie lächelte leicht und strich sich eine dunkelblonde Strähne hinters Ohr, was wirklich süß aussah.

"Ja, gerne. Ich habe nichts vor. Also ich würde gerne mit dir spazieren gehen." willigte sie ein und lächelte schüchtern, worüber ich mich wirklich sehr freute.

Ich begleitete sie schnell zu ihrem Zimmer wo sie ihre Bücher verstaute und dann verließen wir zusammen das Akademiegebäude und gingen hinaus in den Garten.

Zuerst gingen wir einfach nur schweigend nebeneinander her, bis ich sie fragte wie es bei ihr so lief und sie erzählte mir Stolz dass sie heute Fortschritte bei ihren Kräften gemacht hatte.

Ich hatte das im Unterricht heute morgen natürlich beobachtet, aber ich sagte ihr noch mal wie sehr mich das für sie freute und ich erzählte ihr auch etwas über meine Kräfte und auch über den Druck den ich ständig ausgesetzt war.

Mit Kyra zu sprechen tat wirklich gut und ich merkte deutlich wie ich mich entspannte und ich mich wirklich wohl in ihrer Gegenwart fühlte. Vielleicht sollte ich es wirklich wagen und sie mal auf ein Date einladen, aber ich wollte nichts überstürzen, immerhin war sie erst ein paar Tage auf der Akademie des Lichts.

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