Kapitel 48

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Kyra Phillips
by MusicalGirl200

Ich wusste gar nicht mehr, wie spät es war, als plötzlich Mikel ins Zimmer kam und mich an Jaces warmer Brust weckte. Ich hatte tatsächlich in Jaces Armen geschlafen und ihm gesagt, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Oder hatte ich es nur geträumt und hatte ihm es gar nicht gesagt?

Aber dann sagte Mikel uns, dass er Noomi gefunden hatte und sie vor einem Krieger der Finsternis gerettet hatte. Allerdings war ihr Bein verletzt und sie lag auf der Krankenstation. Sofort sprang ich auf und stürmte los. Ich wollte jetzt unbedingt meine beste Freundin sehen.

In der Krankenstation fand ich sie auch gleich auf einem der Betten und zog sie in eine vorsichtig Umarmung. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht", sagte ich zu ihr und drückte mich fest an sie. Sofort erwiderte sie meine Umarmung, aber sie wirkte auch etwas abwesend. Aber kein Wunder, was sie heute mitgemacht hatte.

"Es tut mir leid, Kyra. Ich habe mich wieder teleportiert und dann ist da diese Kerl aufgetaucht und... Aber jetzt bin ich wieder da und Samara hat sogar eine Lösung wie ich mich nicht mehr aus Versehen weg teleportieren kann", erzähle Noomi mir und wir lösten uns wieder etwas voneinander.

Ich zog mir den Stuhl zu ihrem Bett und setzte mich. „Jace und ich holen mal was zu Essen und zu Trinken für euch", meinte Mikel und die beiden gingen, während ich meine beste Freundin besorgt musterte.

„Ich bin froh, dass dir nichts allzu schlimmes passiert ist. Ich wünschte, ich hätte mehr helfen können, um dich zu finden. Aber was hatte Samara denn für eine Idee?", fragte ich nach und dachte wieder etwas daran, wie Jace mich gehalten hatte. Es war wunderschön gewesen. Aber jetzt war Noomi erstmal wichtig.

Noomi sah mich genau an. „Sie sagte es gibt eine Pflanze die wohl die Fähigkeiten eines Menschen unterdrückt. Sie kann mir wohl eine Trank machen, der dann nur eine gewisse Zeit wirkt...", erzählte sie mir.

Meine Augen wurden groß. Es gab einen Trank, der die Fähigkeiten unterdrücken konnte? Wieso hatte uns das nie jemand gesagt? Damit wären meine Probleme verschwunden gewesen. Aber würde ich diesen Trank wirklich nehmen?

Ja, meine Kräfte machten sich immer noch selbstständig, aber sie waren auch ein Teil von mir. Ich wollte einfach nur lernen sie sinnvoll zu nutzen, vielleicht konnte ich so alle beschützen, die ich liebte und auch mich selbst. „Und wirst du ihn nehmen?", erkundigte ich mich bei ihr neugierig. Noomi nickte und ich konnte sie verstehen.

"Ja, werde ich. Ich will nicht jeden Abend Angst haben müssen, dass ich mich erneut weg teleportiere. Samara meinte, wenn ich ihn vor dem Schlafen gehen trinke, dann sollte die Wirkung am Morgen wieder verflogen sein und ich kann meine Kräfte ohne Probleme trainieren. Und wenn ich richtige Kontrolle habe, dann kann ich den Trank wieder weg lassen", erklärte sie mir.

Ich nickte verstehend. „Ich hoffe sehr es hilft", sagte ich ehrlich und drückte ihre Hand. „Mikel hat erzählt, dass du Bettruhe hast. Es tut mir so leid, was dir passiert ist. Ich wünschte, ich hätte dir mehr helfen können.

Aber jetzt bin ich einfach nur froh, dass du wieder hier bist. Ich brauche meine beste Freundin doch so sehr", sagte ich zu ihr und musste sie gleich wieder umarmen. Dann löste ich mich wieder und wischte mir eine Träne weg, die sich ihren Weg nach draußen gebahnt hat.

Noomi lächelte mich sanft an. Es war schön, wie eng wir befreundet waren. Uns verband so viel und Noomi war schon fast wie eine Schwester für mich.

"Du hilfst mir doch immer unglaublich, Kyra. Ich bin so froh, dass wir uns hier kennen gelernt haben. Aber da gibt es noch etwas, was ich dir sagen muss", erklärte sie mir.

Ich fand es schön, dass Noomi das so sah. Mir ging es genauso. Also lächelte ich ebenfalls sanft. „Mir geht es genauso Noomi. Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen könnte. Aber jetzt sag, was dir noch auf dem Herzen liegt", entgegnete ich ihr sanft.

Noomi holte tief Luft und erzählte mir von ihrem Albtraum. Von ihrer Verwirrung und ihrer Angst, weil sie nicht zu den Kriegern der Finsternis gehörten wollte. Und auch von diesem Freddie.

"Ich glaube diese Träume wollen mir etwas über mich sagen, Kyra, und vielleicht teleportiere ich mich deshalb unbewusst. Ich spüre, dass da irgendwo ein Geheimnis ist aber ich weiß nicht was.

Ich will aber gut sein. Ich will wirklich gut sein und ich würde dir und Mikel doch nie was tun, Kyra. Ich liebe euch doch", erklärte Noomi mir und konnte ihre Tränen nicht zurück halten. Dabei glühten ihre Fingerspitzen etwas blau, aber nachdem sie einige Male tief durchatmete, hörte es wieder auf.

Ich sah Noomi mitfühlend an und drückte ihre Hand. „Ich kann mir vorstellen, dass es dir Angst macht. Aber du entscheidest selbst, was du sein willst und ich weiß, dass du niemals zu den Kriegern der Finsternis gehören wirst. Dein Herz ist durch und durch gut. Wir lieben dich Noomi und sind immer bei dir", erklärte ich ihr sanft.

Wir wählten alle selbst unseren Weg. Noomi sollte auf ihr Herz hören, dann würde alles gut gehen. „Ich hatte diese Nacht auch einen Albtraum wegen Cadric. Wieder hat er mir der Pistole auf mich gezielt und als der Schuss fiel, wurde ich wach", gestand ich Noomi dann traurig und senkte meinen Kopf. Wir hatten beide gerade einiges zu verarbeiten.

Noomi seufzte leise und zog mich wieder in ihre Arme, aber diesmal hielt sie mich ganz lange fest. Wir brauchten uns beide wirklich sehr und ich war so froh, dass ich sie hatte. Wir halfen uns immer gegenseitig.

"Er hätte dir niemals weh getan, Kyra. Sein Herz ist gebrochen und der Schmerz war wohl zu groß, aber du kannst nichts dafür, hörst du? Du bist ebenfalls durch und durch gut. Ich hab dich lieb, Kyra."

Ich nickte mit Tränen in den Augen. Ich glaubte auch nicht, dass Cadric mir weh getan hätte, ich konnte es einfach nicht. Aber der Schock saß einfach immer noch tief. Immerhin war ich noch nie bedroht worden und ich wollte es auch nie mehr.

„Danke Noomi. Ich habe dich auch lieb", erwiderte ich und umarmte sie erneut. Genau das brauchte ich jetzt.

Light & Dark - Warriors and Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt