KAPITEL 66

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~ Die größte Krankheit der Seele ist die Kälte ~

Ich fuhr mit einer höllischen Geschwindigkeit durch die Innenstadt New Yorks und umgriff mein Lenkrad mit meinen beiden Händen, die kurz davor waren es zu zerquetschen.

Eine unglaubliche Wut durchfuhr jeden einzelnen Faser meines Körpers und ich wusste, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich fuhr mittlerweile fast an die 200km/h in der Innenstadt und fuhr den restlichen Hügel hoch in die Gegend zu unserer Villa.

Ich machte keinen Anstand auch nur ein bisschen langsamer zu fahren. Mein Fuß trat erst mit voller Kraft auf die Bremse, als ich drohte durch das schwarze Tor zu rasen und es mit mir in die Einfahrt zu ziehen.

Ich parkte den Wagen geschickt irgendwo in die Einfahrt und ging mit großen Schritten in die Villa rein.

Maria empfing mich schon im Eingang und hielt mir ihr Handy entgegen.

,, Adriano, Mum und Dad sind angekommen und wollen mit dir reden".

Sie hielt es mir entgegen, doch ich ging einfach an ihr vorbei und ging die Treppen nach oben in mein Zimmer. Ich vernahm noch, wie Maria etwas ins Telefon nuschelte, das war mir aber alles egal gewesen in dem Moment.

Ich ging direkt durch und auf mein Balkon und stützte mich am Geländer ab. Ich senkte meinen Kopf und war kurz davor auszurasten.

Ich wusste es. Ich habe es von Anfang an gewusst. Ich wusste es, dass ich es ihr noch nicht sagen sollte, aber ich habe es getan. Ich habe auf Riccardo gehört. Ich wusste, dass ich es irgendwann mal sagen musste, aber ich fühlte mich trotzdem nicht wohl, während ich es ihr sagte. Das Timing war eigentlich gut gewesen, nur wusste ich, dass ich es tief im Inneren noch nicht sagen wollte.

Wie sie mich angesehen hatte und Angst vor mir hatte. Ich hatte sie noch nie so erlebt. Celia ist die Richtige, das weiß ich. Nur wird sie mich nun verlassen, aufgrund dessen wer ich wirklich bin. Ich hätte es nie soweit kommen lassen dürfen.

Ich verfluchte zum ersten Mal, genau in dem Moment, dass ich es bereute in einer Mafia aufgewachsen zu sein, da ich den Menschen verloren hatte, der mir mit am wichtigsten war. Ich kenne Celia und sie hat Angst davor.

Meine Familie hat sie enttäuscht, aber ganz besonders ich. Weil ich ihr nicht von Anfang an sagte, auf was sie sich einließ. Und vielleicht hatte sie sogar Recht. Wenn ich es ihr früher gesagt hätte, wäre sie noch davon gekommen. Aber auch kenne ich die Mafia Welt und unsere Feinde. Sie hätten sie nicht in Ruhe gelassen.

Es war ein verfickter Teufelskreis, aber ich hätte niemals meine Gefühle für sie zulassen dürfen. Ich bin doch gar kein Typ für eine Beziehung.

Aber dennoch empfindest du etwas für sie.

Mein Gewissen sollte endlich mal die Fresse halten.

Ich war mehr als nur wütend in dem Moment, aber diese Wut war mir gegenüber. Ich hasse mich gerade dafür, dass ich sie zu nah an mich ran gelassen hatte. Ich hasse mich gerade dafür, dass ich es ihr zu spät gesagt hatte. Ich hasse mich dafür, dass ich ihr zum Teil, die ganze Zeit nur etwas vorgetäuscht hatte. Ich hasse mich dafür, dass ich mich gerade wie eine Pussy in meinem Zimmer verkrieche, anstatt zu ihr zu gehen und ihr zu beweisen, dass ich ihr die Welt zu Füßen legen würde. Aber ich wusste auch, dass ich sie in diesem Moment besser alleine lassen sollte.

Ich ging wieder rein und steuerte direkt ins Badezimmer und nahm eine kalte Dusche, um nicht nur den Geburtstag von Stefano zu vergessen, sondern auch Celia aus meinem Kopf zu kriegen. Sie ist weg und ich denke nicht, dass sie sich für meine Welt entscheiden würde.

Tu appartieni solo a me ~ Book 2 ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt