KAPITEL 88

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~ you'll never understand until it happens to you ~

Als wir an der Halle ankamen, zu der uns Alfredo herbestellt hatte, hatte ich bereits ein merkwürdiges Gefühl in mir. Ich wusste, dass Alfredo immer noch schadenfroh war und somit Wachen dabei hatte. Wir konnten sie nur nicht sehen. Nachdem, was mit Celia passiert war wusste er, dass besonders ich mehr als rachsüchtig bin und diesen Moment hatte er ausgenutzt. Um uns in eine Falle zu locken, das war mir klar. Nachdem Renato mich und meinen Vater abholte, befahl ich ihm, die anderen Jungs erst ab einem gewissen Zeitpunkt an unseren Treffort zu bestellen. Erst wenn es hart auf hart kommt, damit Alfredo denkt, wir wären wirklich alleine gekommen, was er auch tut.

Manchmal frage ich mich, wie viele Gehirnzellen er sich über seine Jahre schon weggekifft hatte. Aber das war von Vorteil für uns.

An den Außentüren standen zwei seiner Männer. Einen davon erkannte ich wider, durch die Schisserei in unserer Halle und lächelte ihn einmal kurz an. Die Narbe in seinem Gesicht steht ihm echt verdammt gut. Als wir die Halle jedoch betraten und nur ein einziger Tisch zu sehen war, an dem Alfredo uns bereits mit einem schelmischen Grinsen begrüßte, war meine Freude bereits verflogen. Sobald ich diesen Mann sah, sah ich nur rot. Wie lange ich schon darauf gewartet habe. Aber ich weiß, dass auch er momentan in einer Situation ist in der er alles tun würde, um den Tod seines Sohnes zu büßen. Leider ist der Arme bei unserem letzten Zusammentreffen in unserer Halle draufgegangen. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so gut über den Tot eines Menschenleben gefreut, wie bei seinem. Auch wenn Riccardo dabei was abbekommen hatte. Es war einfach zu genial.

Bis auf die große Halle und dem Tisch, war noch ein Raum direkt vor uns. Er war stockdunkel und bereitet mir kurz eine Gänsehaut. Alfredo wird nicht so dumm, jetzt schon dort jemanden für uns bereit zuhalten, das war mir klar. Aber das könnte sich ja noch ändern im Laufe des Tages. Dieser Raum sieht einfach zu perfekt aus, um bloß unschuldig nutzlos zu bleiben.

Ich ließ mir jedoch nichts anmerken und sah meinen Vater bloß an, um ihm zu verstehen zu geben, dass wir im Laufe unseres Gesprächs etwas aufmerksamer sein sollten. Er sah mich an und blickte dann zu dem leeren Raum rüber. Ein kleiner Seufzer entging ihm und dabei musste ich mir das Grinsen verkneifen.

,, Renato, wärst du so nett".

Mein Vater wies mit dem Kopf auf den Ruam und Renato ging in einem großen Bogen am Tisch und Alfredo vorbei und verschwand in der Dunkelheit des Raumes, um ihn abzuchecken.

Mein Vater und ich setzten uns wortlos auf die Stühle. Ich mit dem Rücken zum Raum, mein Vater gegenüber von mir, wobei Alfredo am Kopf des Tisches saß und direkt neben meinem Vater und mir. Renato kam aus dem Raum zurück und setze sich ebenfalls wortlos neben meinem Vater und schaute weiterhin skeptisch in den Raum und dann zu mir. Auch ihm schien dieser Raum nicht zu gefallen.

Er war einfach zu gut am Tisch positioniert.

Wenn man für die Mafia arbeitet oder noch besser, die Mafia war, wusste man welche kleinen Tricks die Feinde sich bei einem Zusammentreffen manchmal erlaubten. Wie zum Beispiel in unserer Situation. Auch nur der perfekte Winkel des Tisches an dem wir saßen, ermöglicht es einem seiner Männer aus dem Raum zu stürmen und mich innerhalb einer Millisekunden zu erschießen oder innerhalb ein paar Sekundem in den Schwitzkasten zu nehmen, ohne das mein Vater und Renato genügend Zeit hätten ihre Waffen zu zücken. Wie gesagt, Alfredo hat ein paar seiner Gehirnzellen verloren. Ganz ehrlich jedem Volltrottel würde es auffallen, so wie der Raum von ihm geschmückt wurde.

,, Ich freue mich sehr euch drei hier beisammen zu haben. Wirklich, einfach ein wundervoller Tag nicht?".

,, Ein sehr guter, weil du uns angerufen hattest vor lauter Verzweiflung".

Tu appartieni solo a me ~ Book 2 ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt