KAPITEL 87

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~ I tell the stars about you ~

Celia's Pov

Ich sah Renato verwirrt und besorgt zugleich hinterher. Es schmerzte so sehr Adriano so am Telefon zu hören. Eigentlich schmerzte jede Erinnerung an ihn und ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, keine weiteren Tränen mehr zu vergeuden.

Aber wie kann ich keine einzige Träne mehr für den Menschen vergeuden, den ich immer noch liebe. Warum ich das tue, weiß ich bis jetzt noch nicht. Aber Adriano hatte so viele schöne Erinnerungen in mein Leben gezaubert, mich innerlich wieder aufgebaut. Seine ganze Familie hat mich aufgenommen als gehöre ich zu ihnen. Und seit Tagen rede ich mir immer wieder ein, dass Alessandro nur so kalt mir gegenüber war, weil er die Wahrheit nicht kannte. Er wollte alles tuen, um seine Familie zu beschützen und ich weiß mittlerweile, dass sie es mit sehr sehr gefährlichen Menschen zu tun haben. Aber Adriano ist der, der mich am meisten verletzt hat. Alessandro trifft zu unserer Beziehung keine Schuld. Adriano hätte mir von Anfang an vertrauen müssen und mir glauben müssen.

Diese Gedanken setzten meinen Körper trotz innerlichen Widerstand in Bewegung und ich raste zurück ins Haus. Ich schnappte mie meine Schlüssel von meinem Auto, dass ich inzwischen wieder benutzen kann, Gott sei Dank, und raste in meine Einfahrt und setzte mich abrupt ans Steuer. Renato war schon losgefahren, doch jede Sekunde zählt und ich weiß, dass der heutige Tag kein schöner sein wird. Ich fuhr schnell aus meiner Einfahrt raus und wusste, dass Renato den kürzesten Weg zur Villa der Baglieri's genommen haben muss. Es ist ein sehr kurzer Weg, durch den man nicht durch die gesamte Stadt fahren muss. Ich hatte ihn mir eingeprägt, da Adriano ihn fast immer benutze wenn wir zu ihm führen, oder er mich nach Hause brachte, was sehr selten vorkam. Und schon wieder zog sich meine Brust schmerzhaft zusammen. Aber ich ignorierte es dieses Mal.

Ich fuhr so schnell ich konnte den Weg entlang und sah von weitem Renato's Auto. Ich musste dennoch schauen, dass ich mich etwas weiter hinter ihm befand, sodass er mich nicht im Rückspiegel sah. Denn laut dem Gespräch mit Adriano vorhin zu urteilen, ist die Lage sehr ernst und er wird sich mehrmals in seiner Umgebung nach verdächtigen Autos umschauen, um sicher zu stellen, dass nicht wieder etwas falsch läuft. Ich werde mein Auto sowieso nicht direkt vor ihrer Haustür parken und aus meinem Wagen springen und ihnen lächelnd entgegenkommen und sagen: Hey Leute schön euch wiederzusehen. Ich möchte mit euch mitkommen, um zu verhindern dass einer stirbt. Hoffe ihr seid cool damit.

Nein vergesst es. Ich weiß sowieso nicht wie Adriano reagieren wird, wenn er mich sieht, denn er wird mich sehen. Wir reden hier immerhin von Adriano Baglieri, der dazu auch noch ein wahnsinnig guter Freund war stimmt's?

Gott, ich muss damit aufhören. Ich weiß, dass das alles für meine Gesundheit überhaupt nicht gut ist. Aber es gibt nunmal keine Medizin für ein gebrochenes Herz. Leider...

Aber so sehr Adriano mich auch verletzt hat, ich soll verdammt sein, wenn ich ihn da alleine lasse. Ich kenne ihn und dass einzige was er nicht tuen wird ist, die Nerven zu behalten. Aber aus einem ganz bestimmten Grund will ich da mit kommen, koste es was es wolle.

Ich will meinen Eltern noch einmal in die Augen sehen und mich persönlich von ihnen verabschieden. Es ist mir ganz egal, was mit ihnen geschieht. Denn durch sie sind Matty und ich vor langer Zeit zusammen gestorben. Und es hat sie einen scheiß Dreck gekümmert was mit ihrer Tochter ist. Ich merke nämlich selber, dass ich anfange mich zu verändern. Ob es an der Trennung von Adriano liegt oder nicht. Ich denke eher weniger, denn nach ein paar Wochen Herzschmerz, der nicht vorüber ist, bin ich noch lange kein neuer Mensch geworden. Aber dass es mir so plötzlich scheiß egal ist, was mit meinen Eltern geschieht, sehe ich als einen Fortschritt auf den Weg, einen Fick auf alles und jeden zu geben, denn eins habe ich gelernt. Egal was man auf dieser Welt für irgendjemanden tut, es ist nie genug oder auch nur gut genug. Du als Person bist nicht gut genug. Das haben mir leider viele klar gemacht in den vergangenen Wochen. Ich muss damit klar kommen, dass ich nur mich selbst habe und mir mein neues gesundes Umfeld schaffen muss, wenn ich selber weiterkommen möchte.

Tu appartieni solo a me ~ Book 2 ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt