KAPITEL 80

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~ the art of eye contact ~

Während der Fahrt zur Firma schossen mir viele Bedenken durch den Kopf. Ich kenne meinen Vater und ihn selber so unruhig zu sehen, beunruhigt mich selber sehr.

Normalerweise in solchen Situationen ist es mein Vater, der mit seiner ruhigen Art auch andere beruhigt, doch ihn etwas aufgebrachter zu sehen, hilft gerade nicht sehr. Aber hierbei handelt es sich auch um Alfredo und nicht um einen unserer etwas harmloseren Feinde, sage ich mal. Er weiß wozu wir im Stande sind, aber genauso gut wissen auch wir, wozu er im Stande ist.

,, Was hast du Mom eigentlich gesagt? ".

Mein Vaters Blick richtete sich nun von der Fensterscheibe, welche ich etwas heruntergelassen hatte auf mich.

,, Was?".

,, Den Grund, warum wir an einem Samstag zur Firma gehen".

,, Achso. Ich hatte ihr gesagt, dass ich dringend deine Hilfe brauche, für die Planung unseres neuen Restaurants".

Ich nickte bloß und es herrschte wieder Stille zwischen uns, was unangenehm war.

,, Dad, du weißt aber schon, dass wir es Mom sagen müssen. Das hier kannst du definitiv nicht vor ihr geheim halten ".

Er seufzte und schien scharf über etwas nachzudenken.

,, Ich weiß. Wir werden alle informieren, wenn wir wieder zu Hause sind".

Auch dieses Mal bekam er als Antwort von mir nur ein Nicken und ich fuhr die letzten Meter zur Firma und parkte direkt vor der Eingangstür. Es war sowieso niemand da. Und das hier war unsere Firma. Wir konnten tun und lassen was wir wollten.

Wir stiegen alle aus dem Auto aus und gingen in das riesige Gebäude rein, dass von meinen Vater geöffnet wurde.

Die Tür hatte er trotzdem zugeschlossen, nachdem wir in der Lobby standen, was für mich etwas fraglich war, denn meine Jungs mussten schließlich auch noch hier rein.

,, Dad, wieso schließt du die Tür zu? Renato und die anderen müssen auch noch rein".

,, Ich weiß. Aber unsere Sicherheit geht vor. Ich traue gerade zur Zeit nur euch. Falls sie es wirklich sind, dann kann ich die Tür von meinem Büro oben aufschließen und wieder verriegeln lassen. Ich habe eine Kamera an der Tür, welche mir die Bilder in meinem Büro zeigen kann, wer vor der Tür steht ".

,, Ziemlich krass. Wann hast du das denn gemacht?".

Mein Vater grinste nun etwas, wobei es ein Grinsen war, welches etwas von Stolz zeigte.

,, Das habe ich schon zu Beginn an. Du kannst noch was von mir lernen Riccardo ".

Er zwinkerte ihm zu und führte uns zum Fahrstuhl, welcher uns in die oberste Etage brachte.

Nachdem die Türen sich öffneten stiegen wir aus und gingen an der Rezeption vorbei, an der die Sekretärin meines Vaters immer ihre Arbeit machte. Neben dem Büro meines Vaters, befand sich das meiner Mutter.

Wobei ich finde, dass im Vergleich zum Büro meines Vaters, dass meiner Mutter um einiges heller eingerichtet war.

Als wir das Büro betraten, schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich auf meinen Platz, welcher direkt vor dem Pult meines Vaters war. Riccardo machte es sich auf dem Sessel neben mir gemütlich und sein Blick schweifte ganz kurz zu dem großen Familienportrait von uns, welches an der Wand meines Vaters hing.

Nachdem auch mein Vater sich gesetzt hatte, wollte Riccardo wahrscheinlich nun fragen was zum Teufel hier los sei, denn sein Mund öffnete sich, doch er wurde davon abgehalten, in dem mein Vater, hinter dem Pult etwas rum fummelte, sodass Riccardo seine Aufmerksamkeit nicht bekam. Er öffnete seinen Laptop, welcher auf seiner Pult lag und betätigte auch dort ein paar Tasten, woraufhin Riccardo und ich uns nur stumm und fragend anschauten, in der Hoffnung einer von uns beiden hätte eine Ahnung für sein Verhalten. Doch wir beide blieben ahnungslos.

Tu appartieni solo a me ~ Book 2 ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt