Kapitel 34: Vittorius fieser Plan

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• Yara •

Nahezu erholt wache ich am späten Nachmittag auf. Beim Aufstehen fühle ich noch diesen inneren magischen Muskelkater, allerdings nicht mehr so deutlich wie heute morgen noch.

„Steht euer unmöglicher Plan noch?", frage ich wenig später grinsend, als ich Vittorius in seinem Regierungszimmer aufsuche.

Seine vertiefte und konzentrierte Mine hellt sich schlagartig auf. Sofort steckt er die Schreibfeder zurück in die Halterung und erhebt sich.

Zufrieden deutet er mir, ihm auf den großen Balkon vom Regierungszimmer zu folgen. Mit leuchtenden Augen schaue ich vom fast höchsten Punkt der ganzen Stadt auf die Gegend. Unter dem Balkon erblicke ich den großen Teil des Schlosses. Außerdem liefert er eine perfekte Aussicht auf die ganzen Stadtviertel. Fasziniert halte ich inne und fange mit großen Augen viele neue Eindrücke auf. Stimmt ja, ich habe die Aussicht von diesem Balkon aus ja noch gar nicht in Augenschein nehmen können!

Das wäre die perfekte Szenerie für ein Gemälde. Irgendwann werde ich mich hier mit einer Staffelei hinsetzen und den Ausblick einfangen.

• Vittorius •

Yara betrachtet begeistert meine Stadt. Ich könnte ihr wirklich stundenlang dabei zusehen.

„Schau, dort befindet sich das Trainingsgelände und angrenzend eine Trainingshalle", unterbreche ich ihre Bemusterung der Stadt und zeige links von mir auf ein großes Feld.

Das Gelände besteht aus unterschiedlichen Gegebenheiten, um dort auch Outdoor mit den Elementen trainieren zu können. Interessiert betrachtet sie nun von hier oben aus das Trainingsareal.

„Also gehen wir da jetzt hin?", fragt sie schließlich.

„Gehen würde ich es nicht nennen", entgegne ich amüsiert und muss mich schwer zusammenreißen, mir nichts anmerken zu lassen.

Wie bei einer schlechten Vorahnung starrt sie mich nun an. Sie weiß noch nicht so recht, ob sie entsetzt oder verwirrt sein soll, wenn ich ihren Blick richtig deute.

Im nächsten Moment habe ich sie auch schon in meine Arme gehoben und halte sie besonders fest an meinen Körper gedrückt. Den Schelm kann ich in meinem Gesicht nun nicht mehr verbergen. Inzwischen hat sie sich für den entsetzten Gesichtsausdruck entschieden.

Bevor sie weiter nachdenken oder Einwände erheben kann, springe ich ruckartig drei Meter in die Luft und wir stürzen in freiem Fall auf das nächstgelegene Dach des Schlosses zu. Mit einem gehörigen Schreck klammert sie sich an meine Brust.

Kurz bevor wir auf das Dach aufprallen würden, federe ich mithilfe der Luftmagie unseren Fall ab und springe erneut hoch in die Luft. Locker gleiten wir über die Dächer des Schlosses. Der Schreck verfliegt auf ihrem Gesicht, als sie bemerkt, was hier gerade passiert.

Nach ein paar weiteren Luftsprung Zwischenstopps landen wir dann sanft auf dem Trainingsgelände.

„Das müsst Ihr mir unbedingt beibringen, das ist ja der Oberhammer", entfährt es ihr enthusiastisch.

„Eile mit Weile", entgegne ich ihr und entlasse sie aus meinen Armen.

• Yara •

Erstaunt blicke ich mich in der großen Trainingshalle um. Der Bereich ist perfekt ausgerüstet, an den Wänden befinden sich massive Polsterungen und Schutzflächen. Von der Halle gelangt man ohne Umwege auch in einen großen Waffenbereich, hier gibt es echt alles was das Kampfkunst Herz begehrt.

„Komm von den scharfen Waffen weg, Yara", höre ich Vittorius amüsierte Stimme hinter mir.

Ich rolle mit den Augen und folge ihm dann zu den Übungswaffen. Elegant zieht er zwei stabile Trainingsstöcke aus einer Halterung und wirft mir einen davon zu.

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt