Kapitel 149: Passiert es?

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• Vittorius •

Yaras Körper befindet sich in meiner festen Umarmung. Und ihr Gesicht ist wenige Zentimeter von meinem entfernt. Würde ich sie jetzt loslassen, würde sie auf das Bett fallen. Das kann ich aber mit meinem inneren männlichen Vampir nicht vereinbaren, also halte ich sie weiter penibel fest an mich gedrückt.

Mit jedem klaren Gedankengang, den sie noch fassen kann, erstaunt sie mich umso mehr. Es bereitet mir unglaublich großen Spaß und Freude sie derart in die Enge zu treiben. Wie sie sich windet und verzweifelt nach Worte sucht, ist genau das, was ich mir bei einer Frau immer vorstelle.

Moment!

Was mache ich hier?

Ich bin ihr König und Meister und sie ist mein Schützling und meine Jungvampirin.

Und doch sind wir nicht weit davon entfernt, zu tun was wir auf gar keinen Fall tun sollten.

Anstatt mich zurück zu ziehen und ihre benannte Diskretion zu wahren, verringere ich die Diskretion zwischen uns kontinuierlich weiter.

Jede Faser in mir sagt, ich soll aufstehen und gehen. Das wäre das einzig Richtige für meine Stellung als König und Meister.

Es wäre viel einfacher, würde sie nicht vollends darauf anspringen. Ihr gefällt das hier mindestens genau so gut wie mir. Ihre Körperhaltung und ihre Ausstrahlung ist da absolut eindeutig.

„Verweigerst du mir etwa wieder die Antwort?", frage ich und werfe sämtliche Alarmglocken in die Höllenschmiede.

Völlig machtlos starrt sie mich an. Gefangen in meiner Umarmung und meinem festen Griff.

• Yara •

Verweigern? Mir fallen gerade absolut andere Dinge ein, die wir hier definitiv verweigern sollten, als meine Antwort zur Diskretion!

„Vittorius", sage ich.

Seine Augen weiten sich leicht. Er rechnet offensichtlich nicht damit, dass ich seinen Namen ausspreche. Die Fragezeichen sind ihm förmlich in die Augen gemalt.

„Was ich glaube, mit wem ich spreche", beantworte ich die unausgesprochenen Fragezeichen. Provokant grinse ich ihn an.

Was zum Henker mache ich da nur?

Schweigend starrt er mir weiter in die Augen. Ganz langsam heben sich seine Mundwinkel und formen ein Lächeln.

Und jetzt? Ich gehe mich am Besten direkt im nächsten Vulkan feuerbestatten. Meine innere Stimme wirft mir belustigt Bilder zu, wie Vittorius mich nicht einmal in die Nähe eines Vulkans lassen würde.

„Das beantwortet noch nicht meine Frage, was für dich noch weniger Diskretion ist", fährt er unbeirrt fort.

Ich glaube das jetzt nicht! Was will er von mir? Also, was er von mir will finde ich schon ziemlich offensichtlich, aber... aber... Ja, aber was eigentlich?

Error 404, Gehirn not found.

„Könnt Ihr euch das nicht denken?", entgegne ich ideenlos. Mir fällt wirklich nichts mehr ein, wie ich ausweichen könnte.

„Schon. Ich will es aber von dir hören", fordert er mit breitem Grinsen.

„Keine Chance! Das spreche ich jetzt garantiert nicht aus!", antworte ich entschieden.

Es ist mir völlig egal, ob er jetzt Vittorius, mein Meister, mein König, Gott oder was auch immer persönlich ist, ich werde ihm garantiert nicht sagen, dass hemmungsloses übereinander herfallen die geringste Diskretion zwischen Meister und Schützling ist, die es geben kann!

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt