Kapitel 166: Halb Dämon Halb Vampir?

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• Vittorius •

„Wie hoch sind ihre Überlebenschancen?", möchte ich umgehend von Thorne wissen.

Planlos stehen wir immer noch auf dem Balkon und Yara ist so eben durch das Portal in die Schattenebene abgehauen.

„Vittorius", sagt Thorne gedehnt und wirft mir einen deutlichen Blick zu, besser nicht nachzufragen.

„Sag mir auf der Stelle, wie hoch ihre Überlebenschancen sind!", entgegne ich nun laut.

Nahezu qualvoll blickt Thorne mir in die Augen.

„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie hoch genau. Das ist bei jedem Schattendämon individuell", antwortet er mit belegter Stimme.

„Und wie sieht es bei genau diesem Schattendämon aus?", hake ich mit einem getriebenen Gefühl nach.

„Die Zwölf, die er bisher verwandeln wollte, haben es nicht überlebt", sagt Thorne bedrückt.

Zwölf?", entfährt es mir völlig entsetzt.

„Er hat versucht Zwölf Menschen oder Vampire in Schattendämonen zu verwandeln und keiner hat überlebt?", frage ich zum Verständnis nach.

Anstatt eine Antwort bekomme ich einen vielsagenden Blick. Das macht eine bisherigen Überlebenschance von sage und schreibe Null Prozent. Null! Das reicht jetzt!

„Thorne, du musst dort hin und sie zurück holen. Und du musst sie vor allem davon abhalten, sich verwandeln lassen zu wollen!", befehle ich aufgebracht.

Mit klarem Blick schaut er mir ins Gesicht. Selbstbewusst hält er meinen tiefroten Augen stand.

„Vittorius... Ich kann es versuchen... Aber... Ich vermute, ich werde nicht bis zu ihr durchkommen", sucht Thorne krampfhaft nach den richtigen Worte.

Wobei, die richtigen Worte sind dies für mich jedenfalls nicht.

• Yara •

Auf gar keinen Fall darf ich mich nun dem Schwarz um mich herum hingeben! Wenn ich das tue, weiß ich, werde ich die Verwandlung in einen Schattenhalbdämon nicht überleben!

Der tiefe Schmerz scheint kein Ende zu nehmen und der Schattendämonenkönig des Nordens scheint seine dämonischen Zähne nicht aus meinem Hals ziehen zu wollen.

Ich gebe wirklich alles, nicht das Bewusstsein zu verlieren und den absolut heftigen Schmerz zu ertragen.

Vermutlich dauert das Ganze nur Sekunden, es kommt mir aber wie Stunden vor.

Nach einer gefühlten Ewigkeit nehme ich in weiter Ferne wahr, wie die Injektion des Was-auch-immer in meinem Hals aufhört. Mit einem Ruck zieht er seine dämonischen Zähne zurück und bedrohlich viel Blut quillt aus meiner Halsader hervor. Entfernt spüre ich, wie er geschickt seine dämonischen Finger auf die Wunden am Hals presst und wartet, bis die vampirische Heilung eintritt.

Mein Körper fühlt sich taub an und vor allem müde. So unendlich müde.

„Du musst nur noch kurz durchhalten", sagt er völlig sachlich. Als würde er mit einem Blatt Papier reden.

Dann spüre ich, wie sich ein innerer Kreis praktisch schließt. Vorher ist mir das gar nicht aufgefallen, aber jetzt spüre ich deutlich, was sich in mir verändert.

Fast schon sanft legt der Schattendämon mich in diesem rankenartigen großen dämonischen Bett ab. Behutsam umschließen mich die Ranken und versetzen mich in sowas wie einen Schwebezustand. Es fühlt sich ungewohnt geborgen an.

„Jetzt darfst du dich ausruhen", entgegnet der Schattendämon sehr zufrieden.

Das ist ein gutes Zeichen, oder?

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt