Kapitel 137: Die Vorbereitung

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• Yara •

Sanft weckt mich Thorne aus einem wilden Traum. Die Ereignisse überschlagen sich aktuell und mein Traumreich scheint sowas immer gerne äußerst merkwürdig zu verarbeiten.

Wie dem auf sei, wir haben Großes vor!

Mehr oder weniger genüsslich trinke ich die Blutkonserve mit dem Blut von Vittorius bis auf den letzten Tropfen leer.

Entspannt nehme ich dann meine Haltung ein und bin mehr als bereit, Mattheo aufzusuchen. Hoffentlich ist Mattheo auch da. Was mache ich eigentlich, wenn ich ihn nicht finde? Den Gedanken schiebe ich erst einmal beiseite und kümmere mich drum, sollte es so sein.

„Was mache ich eigentlich, wenn Aaru seine Visionen nach mir ausstreckt?", fällt mir erschrocken ein.

Beruhigend ergreift Thorne meine Hände und sieht mir eindringlich in die Augen.

„Ich schütze dich mit meiner Visionsmagie. Er kann und wird dich nicht aufsuchen können, solange ich in deiner Nähe bin", beruhigt er mich. Ein sanftes Gefühl von Geborgenheit breitet sich in meiner Brust aus.

Ich hoffe sehr, dass bei Vittorius nicht sofort sämtliche Lichter durchbrennen, wenn er Thorne sieht und ihn direkt kalt machen will. Dabei wäre Thorne wirklich praktisch für Vittorius' Zwecke, ich mein kein anderer der Vampire kann mich vor Aarus Visionen schützen.

Konzentriert sitze ich nun da und durchsuche die Zwischenebene nach Mattheos Anwesenheit. Es dauert auch nicht allzu lange, bis ich ihn finde.

Sofort zieht er mich in eine geistige herzliche Umarmung. Schließlich lösen wir uns wieder schneller voneinander als uns lieb ist, aber wir haben nun mal wichtiges zu besprechen und das hätte ich gerne vorher geklärt.

„Geht es dir gut?", fragt er besorgt.

„Bestens. Und wie geht es dir? Und dem Rest?", frage ich neugierig.

„Mir geht's Prima. Und wie sehr sich die Vampirsippe freut dich wieder zu sehen, kannst du dir bestimmt schon ausmahlen", entgegnet er grinsend.

Einen Moment lang konzentriere ich mich auf die Verbindung zu Mattheo. Stundenlang werden wir nicht durch die weiten Welten der Zwischenebene spazieren, aber für ein kleinen Plausch wird es reichen.

„Wo bist du und wann kommst du nach Hause?", kommt Mattheo direkt zur Sache. Leichte Sorgenfalten zieren seine Stirn.

„Ähm also erstmal, macht euch keine Sorgen, ich bin in jedem Fall sicher. Du kannst Vittorius ausrichten, dass wir uns in zwei Tagen an der Flusskreuzung Eli und Ora treffen. Er wird wissen wo das ist, kannst du dir das merken?", teile ich ihm den Treffpunkt mit. Fragend sehe ich Mattheo an.

„In zwei Tagen, Flusskreuzung Eli und Ora. Ist geistig notiert", wiederholt er zur Sicherheit. „Sicher heißt, Aaru kriegt dich nicht mehr? Wer ist denn bei dir?", will Mattheo nun wissen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er gerade die To Ask Liste von Vittorius durchgeht.

Verdammt, was sage ich jetzt? Dass ich da nicht alleine rausgekommen bin, liegt praktisch für alle Beteiligten auf der Hand.

„Hör zu Mattheo, ich kann dir nicht sagen wer mich gerettet hat. Und ich bitte dich vorerst nicht weiter nachzufragen. Aber mir geht es gut und mein Retter beschützt mich. Und Aaru kann unsere Fährte nicht verfolgen", sage ich wohlüberlegt.

Mattheo hält inne und starrt mich an.

„Yara, der König wird mir die Hölle heiß machen wenn du mir nicht sagst, wer mit dir unterwegs ist", entgegnet er. Ich meine leichte Furcht vor Vittorius in seinen Augen zu sehen.

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt