Prolog

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POV: Leanna

"Amelia!" rief ich durch mein Büro, und sie antwortete aus dem Nebenzimmer. Amelia war mehr als nur eine Mitarbeiterin, sie war meine rechte Hand und eine gute Freundin. Wir hatten uns in den letzten zwei Jahren gut angefreundet und unternahmen auch außerhalb der Arbeit viel miteinander.

„Was gibt's?" Sie kam rein.
„Was machst du heute Abend?"
Sie schien eine Weile zu überlegen.
„Soweit ich weiß, habe ich nichts geplant."
„Gut, du kommst dann heute Abend mit mir. Zieh dich schick an. Ich hole dich um 20:30 Uhr ab," sagte ich lächelnd.

„Warte, warte, wo willst du denn hin?"
„Feiern, irgendein Club oder so, Hauptsache ich gehe raus. Das ständige Arbeiten macht mich wahnsinnig."
„Ah gut, bin dabei. Ich war lange nicht mehr feiern."
„Ich auch," gab ich ihr zurück.

„Aber du willst bestimmt dort was trinken, oder?"
„Äh, Ami, natürlich, wieso gehe ich denn sonst hin?"
„Ja, also Alkohol und Auto, du weißt doch."
Scheiße, daran habe ich gar nicht gedacht. Was, wenn ich mich richtig betrinke? Dann kann ich doch kein Auto fahren. „Dann kommst du zu mir, wir machen uns fertig, und mein Fahrer fährt uns. Am Ende schreibe ich ihm, und er holt uns dann ab."
„Klingt besser."

„Gut, ich muss dann noch was erarbeiten, gehe nach Hause, packe meine Sachen und komme dann rüber zu dir." Sie wohnt nicht weit entfernt von mir, sie braucht nur fünf Minuten zu Fuß.
„Gut," sie nickte und ging wieder in ihr Büro, das ich habe einrichten lassen. Ich muss mich dann auch an die Arbeit machen. Zum Glück weiß ich, was ich vorhabe, und bin schneller fertig als gedacht.

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„Fahr uns zum besten Club der Stadt."
„Ja, Miss."
Ami saß neben mir auf dem Rücksitz. Ihre langen braunen Haare hat sie zu Locken gelockt. Ihre roten Lippen und grünen Augen werden bestimmt jedem auffallen, genauso wie ihr kurzes, enges, schwarzes Kleid.
„Wie lange bleiben wir?"
„Mal gucken, weiß ich selbst noch nicht," gab ich ihr zurück.

„So, wir sind da. Soll ich hier warten, oder rufen Sie mich an?"
Er hat sonst nichts zu tun, aber ihn die ganzen Stunden im Auto warten zu lassen, ist auch nicht fair.
„Na los, gehen Sie schon. Ich bin im Auto."
Ich nickte ihm dankbar, bevor wir beide ausstiegen.

„Das ist aber eine ziemlich lange Warteschlange," sagte sie.
„Keine Sorge, ich bringe uns da rein, ohne lange zu warten."
Sie sah mich verwirrt an. Ich holte mein Handy raus.
„Wie heißt der Club?" Sie sah sich um.
„Club des Diamanten." Was ist das bitte für ein Name? Dem Geschäftsführer ist wohl nichts Besseres eingefallen.
Schnell tippte ich auf meinem Handy den Namen des Clubs, um mehr herauszufinden, aber es gab nichts über den Besitzer herauszufinden, nicht mal einen Namen.

Also ging ich auf eine andere Seite.
„Leonardo," las ich seinen Namen.
Auch auf dieser Seite war alles privat, nur den Namen konnte ich herausfinden. „Folge mir einfach und sag nichts," befahl ich. Sie nickte, und wir gingen auf die beiden Türsteher zu.
„Hinten anstellen," schrie der erste kalt.
„Ist mein Ehemann schon angekommen?" sagte ich ebenfalls kalt und versuchte sauer zu wirken.

Die beiden sahen kurz zueinander.
„Miss, weder wissen wir, wer Sie sind, noch wer Ihr Ehemann ist."
„Ach, ist das so? Dieser dämliche Idiot hat nicht mal gesagt, dass er verheiratet ist?" regte ich mich auf.
„Hinten anstellen," sagte der andere laut, schon fast schreiend.
„Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen? Wenn Leonardo das herausfindet, bist du nicht nur deinen Job los, sondern deinen Kopf auch," schrie ich so laut ich konnte.

Er sah mich mit großen Augen an. Man konnte fast schon sagen, dass er gleich in Panik ausbricht, genau wie der andere. „Dass du dich traust, in so einem Ton mit mir zu sprechen, hat er dir etwa befohlen, dass, wenn ich hier auftauche, du mich nicht reinlässt oder was?" sagte ich erneut aufgebracht.
Er antwortete nicht, sah zu Boden.
Ich legte die Hände in die Hüften.
„Antworte," zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Nein, Miss."
„Nein, also gut, dann rufe ich jetzt meinen Ehemann an und berichte ihm von deinem Verhalten. Er ist sowieso gerade sauer, und ich habe Glück, denn er wird seine Wut an dir auslassen, nicht an mir."
Seine Augen wurden noch größer, seine Atmung wurde schneller.
„Nein, Mrs. De Luce, bitte tun Sie das nicht. Ich habe Familie und Kinder. Wenn Sie ihm das erzählen, bringt er mich um."

Señora De Luce. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt