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POV: LEANNA

Eine Woche später

Eine Woche verging wie im Nebel, geprägt von Trauer, Stille und dem schmerzhaften Prozess des Abschieds. Jeden Tag fühlte sich an wie ein endloser Kampf, um wieder Fuß zu fassen und das Leben zu akzeptieren, das sich so dramatisch verändert hatte.

Doch trotz allem fanden Leonardo und ich Trost und Stärke in der gemeinsamen Trauer. Unsere Liebe zueinander war unser Fels in diesem stürmischen Meer der Emotionen, und wir hielten uns fest, um nicht unterzugehen.

Schließlich, nach einer Woche des Leidens und der Schmerzen, kam der Tag, an dem wir das Krankenhaus verlassen konnten. Es fühlte sich seltsam an, diesen Ort zu verlassen, der für uns in den letzten Tagen zum Zentrum unserer Welt geworden war.

Der Arzt kam rein. Weder ich noch Leo waren in der Lage zu sprechen. Der Arzt wollte das ich was unterschreibe. Er sah uns die Trauer an. Und wagte es nicht weiteres zu sagen bis auf. >> ich weiß es ist schwer. Ich wünsche euch viel Kraft. Und alles gute für die Zukunft<<

Als wir durch die Gänge gingen, fühlte sich jeder Schritt schwer und bedrückend an,
als würden wir einen Teil unserer selbst zurücklassen. Doch gleichzeitig spürten wir auch eine gewisse Erleichterung, diesen Ort hinter uns zu lassen und in die Zukunft zu blicken. Auch wenn es grade nur grau ist.

Als wir endlich die Schwelle des Krankenhauses überschritten, fühlte es sich an, als würden wir einen neuen Abschnitt unseres Lebens beginnen. Ein Abschnitt, der von Trauer und Verlust geprägt war, aber auch von Hoffnung und der Möglichkeit, wieder Frieden und Glück zu finden.

Auf den Weg nach Hause dachte ich an Alicia. Sie ist wie eine Schwester für mich gewesen. Sie war immer da. Sie hatte oft ihrer dämlichen Sprüche drauf. Aber sie ist mir echt ans Herz gewachsen. Und jetzt ist sie auch weg und niemand weiß wo sie ist. In jener Nacht wurden mehrere junge Frauen entführt. Heißt sie ist irgend wo da draußen alleine.

In den letzten Tagen sagt ich kaum was genau so wie Leo. Wir sahen uns nur an und ließen unsere Tränen laufen. Wie könnten wir auch nicht. Meine geliebten Babys. Wie sehr ich sie vermisse. Obwohl ich sie nicht mal kannte. Dennoch fühle ich mich lehr.

Ich weiß nicht was ich machen soll.
Ich kann doch jetzt nicht einfach da weiter machen wo ich stehen geblieben bin.
Ich will schreien. Ich will die Schuldigen bestrafen. Ich will den Schmerz aus mir raus schreien. Ich will das mich niemand mehr fragt wie es mir geht. Ich will nicht so tun als ob ich dankbar lächle. Ich will alleine sein. Aber irgend wie auch nicht.

Nicht nur ich bin am Boden. Leo auch. Auch er zeigt jeden wie schlecht es ihm geht. Nur das er es mit Wut raus lässt. Die Geschäfte hat sein Vater für eine Weile wieder übernommen. Meine Firma hat Amelia für eine Weile übernommen biss ich wieder arbeiten kann.

Leo nahm meine Hand in seine. Parkte auf den Hof. >> Wir werden es schaffen<< sprach er nach einer Woche einen vollen Satz. Ich nickte und steigt aus da mir schon wieder die Tränen in den Augen kamen.
Ich eilte schnell in meinen Schlafzimmer. Ging jeden aus dem Weg ignoriere jeden.

Am Waschbecken im Bad. Wasche mir mein Gesicht mit kalten Wasser. Doch dir Tränen hörten nicht auf. Ich gab auf und lies es über mich gehen. Ein Blick in den Spielen verriet mir das meine Augen und Nase rot und angeschwollen waren. So schrecklich sah ich noch nie aus.Kein Wunder den sowas ist mir ja noch nie passiert.

Señora De Luce. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt