50 - Das Wiedersehen

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Pünktlich um 15:15 Uhr klickt mein Schloss und Natascha kommt ungeduldig herein.
„So wohin geht's?" fragt sie ungeduldig.
Langsam stehe ich auf und schnappe mir meine Sachen, „das siehst du dann, jetzt habe doch mal Geduld"
Ich stecke meinen Schlüssel ein und gehe mit Natascha zu meinem Auto, ich suche nochmal die Adresse heraus.
Wir fahren nicht lange und ich parke schließlich am Straßenrand.
„Wir sind da!" sage ich gelassen und lehne mich zurück.
„Und was machen wir hier?"
„Die 10, los, Klingel" Murmel ich und öffne meine Autotür.
„du hast mir nicht geantwortet, was machen wir hier?" wiederholt sie.
Ich grinse „mal sehen ob du deinen Posten verdient hast, finde es heraus!" sage ich und lehne mich an die Beifahrertür meines Autos.
Sie schaut mich seltsam an und betritt vorsichtig den Garten des besagten Hauses. Zögerlich klingelt sie und eine Blonde Dame öffnet die Tür.
„Kann ich Ihnen helfen? Habe ich was angestellt?" fragt sie und schaut auf Nataschas Marke.
„Ow nein, ich bin außerdienstlich hier, warum weis ich selbst nicht so genau" murmelt sie und steckt ihre Marke eilig in ihre Tasche.
„Wie Sie wissen nicht warum Sie hier sind?" hackt Yelena nach.
„Lange Geschichte" murmelt sie und beginnt Yelena zu Mustern.
„Alles in Ordnung, habe ich was zwischen den Zähnen?" fragt das Mädchen nach einer kurzen stille.
„Ow nein, mir ist nur aufgefallen das Sie die gleiche Narbe am Kin wie meine Schwester haben" murmelt sie nachdenklich.
„Was ein Zufall, Sie können mir ja mal ihre Nummer geben, dann können wir uns über Narbensalben unterhalten" scherzt sie.
„Würde ich gerne, doch leider hatten wir seit Jahren kein Kontakt, aber das ist jetzt egal" seufzt Natascha.
Auch Yelenas Miene fällt „ich mit meiner leider auch nicht, wir wurden damals im Waisenhaus getrennt, seither habe ich versucht sie zu finden, vergebens" seufzt sie.
Nataschas Augen werden gros, eilig dreht sie sich zu mir um und sieht mich fragend an. Ich zucke nur grinsend mit den Schultern und genieße diesen für mich witzigen Moment.
„Yelena?" fragt Natascha langsam.
Sie nickt „ja?"
Natascha legt geschockt ihre Hand auf ihren Mund.
„Was ist los?" fragt sie vorsichtig
„Wie heißt deine Schwester wenn ich fragen darf?"
„Natascha, warum?"
Wieder schielt sie leicht zu mir, nickt ihr jedoch schnell zu und hält ihr ihren Dienstausweis hin, vermutlich da dort der Name drauf steht.
Erschrocken lässt sie den Ausweis fallen, welcher jedoch von Natascha gefangen wird und wieder in ihrer Tasche landet.
Eilig nehmen sich beiden in den Arm, endlich. Hat ja jetzt auch lang genug gedauert, 5-10 Minuten.
Natascha macht eine zum warten auffordernde Handbewegung und gibt ein hastiges „Momentchen" von sich.
Sofort stürmt sie zu mir und nimmt mich in den Arm.
„Wie hast du?" fragt sie verwirrt
„Ganz einfach, ich habe einfach im Weisenhaus nachgefragt, zumindest was davon noch übrig ist. Ist jetzt ein Internat, glücklicherweise hatte die Dame noch sämtliche alte Akten. Deshalb musste ich auch auf deinen Account, ich brauchte deine Personalakte um herauszufinden wo genau du aufgewachsen bist" antworte ich
Sie runzelt die Stirn „und sie haben dir die Information einfach so gegeben? Ich meine wenn sie es der eigenen Schwester nicht geben, warum dir?"
Ich Beiße mir überlegend auf die Lippe „naja, nicht einfach so..." antworte ich leise
„Oh nein, was hast du gemacht?"
„Naja, auf deiner Skala wäre das mit Sicherheit eine 12..." Antwortet ich
„Will ich wissen was genau du gemacht hast?"
„Nein, willst du nicht. Du willst jetzt mit deiner Schwester reden, mit ihr einen Kaffee trinken und mich nach Hause gehen lassen, was hältst du davon?"
„Ow, das will ich nicht. Du bleibst schön hier mit uns."
„Möchtest du nicht mit deiner Schwester alleine etwas Zeit verbringen? Ich meine ich bin hier wahrscheinlich etwas fehl am Platzt?" Wende ich ein
„bist du nicht, ich möchte genauso bei dir sein wie bei meiner Schwester, und so schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, ich lehre meine Schwester kennen und stelle ihr gleichzeitig meine Freundin vor"
„Ich weis nicht..."
Bevor ich noch was dagegen sagen konnte packt sie mich am Arm und zieht mich zur Tür.
„entschuldige, ich musste nur noch schnell was mit meiner Freundin klären"
„Alles gut, kommt doch rein" Yelena tritt einen Schritt zur Seite und macht eine einladende Handbewegung.
Wir treten ein und werden von ihr in ihr kleines Wohnzimmer geführt.
„Also, was machst du beruflich?" beginnt Natascha das Gespräch.
„Ich arbeite in einer Werbeagentur hier in der Nähe. Und du bist bei der Polizei?" fragt Yelena
„Nicht ganz, ich bin beim FBI" korrigiert Natascha
„Cool, und was macht man da so?"
„Alles für das die Polizei zu blöd ist" antworte ich und bekomme einen kritischen Blick von Natascha.
„Ist doch war!" Murmel ich und kann ihr ein Lächeln entlocken.
„und wie kommt man auf so einen Beruf?"
Natascha lacht kurz auf
„Wir kommt man darauf in einer Werbeagentur zu arbeiten?"
Yelena nickt.
Die beiden unterhalten sich noch einige Zeit und leider erwische ich mich dabei einzuschlafen, naja mehr dabei aufzuwachen.
Mein Kopf liegt auf Nataschas Schulter, leicht verschlafen Reibe ich meine Augen und richte mich auf „entschuldige, die letzten Monate waren sehr anstrengend" entschuldige ich mich und richte mich auf. Erst als Natascha damit aufhört bemerke ich, dass Natascha anscheinend die ganze Zeit meinen Rücken gestreichelt hatte.
„Schon okay, ich weis" sagt Natascha
„Du ja, aber sie nicht" antworte ich lachend und schaue kurz zu Yelena
„wie lange seit ihr zwei eigentlich schon?"
„In etwa sechs Monate." Antwortet Natascha wie aus der Kanone geschossen.
„Hast du jemanden?"
Yelena schüttelt den Kopf „nein, nach meiner letzten Trennung habe ich auf den Stress keine Lust" Antwortet sie genervt
„ging mir genauso, doch dann hat die Dame neben mir, mir ganzschön den Kopf verdreht" Antwortet sie lachend.
Ich reise meine Augenbrauen hoch „ich dir? Wohl eher andersrum. Ich glaube nicht das es interessant ist gelangweilt in die Menge zu starren" Antwortet ich
„Naja, aber du kannst nicht leugnen das deine Art nicht anziehend ist oder? Ich meine du siehst jemanden an und kannst klar sagen ob die Person lügt oder was sie zum Frühstück hat, und das finde ich zumindest sehr attraktiv" wirft sie ein.
„Du stehst also darauf das ich dich lesen kann wie ein Buch? Interessant!" Scherze ich.
Yelena schaut uns komisch an nimmt meine Aussage jedoch einfach so hin.
„Du musst mir mal zeigen wie du das machst"
Ich muss lachen
„Einfach durch Beobachtung. Da gibt es kein hex hex und keinen Zaubertrick. Ich schaue mich um, und sehe da vorne in der Küche das Nudelsieb, ich weis also das deine Schwester heute Nudeln zu Mittag hatte. Wenn ich wissen möchte was für welche muss ich mir nur die Nudelzange ansehen, eindeutig für Spaghetti. Und da Yelena leicht nach Tomate Riecht tippe ich auf Tomatensoße" erkläre ich.
„Beeindruckend..." murmelt Yelena leise
„Attraktiv, oder?" scherzt Natascha. Ich verdrehe nur Kopfschüttelnd die Augen. „die meisten empfinden das eher als komplett nervig"
„Ich nicht!" murmelt Natascha leicht beleidigt
„Ja, du hast ja auch den selben Beruf wie ich..." .
Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und nachdem Natascha und Yelena Nummern ausgetauscht hatten und beschließen definitiv in Kontakt zu bleiben machen wir uns auf den Nachhauseweg zu mir. Nach einem kleinen Abendessen und der Vorwurfsvollen Bemerkung darüber das ich wieder nichts gegessen habe kuscheln wir uns ins Bett und beginnen uns zu unterhalten.
„Weist du, ich hatte echt Angst das ich mir deine Anwesenheit nur eingebildet habe, das mein Kopf in der Trauer mich Dinge sehen und spüren lässt die eigentlich garnicht da sind"
„manchmal muss man seinem Bauchgefühl einfach vertrauen" antworte ich leise.
„Ich hatte zwar dieses Kribbeln im Bauch, doch ich hatte so Angst den Verstand zu verlieren. Dass ich mich in was rein renne was garnicht da ist. Ich war heidenfroh als ich dich gesehen habe. Gemerkt hatte das ich keine Geister sehe, oder zumindest Geister die wirklich da sind"
Ich lege meinen Kopf in ihre Armbeuge und Kuschel mich an sie.
„Ich glaube Fury war kurz davor mich als Arbeitsunfähig einzustufen" fügt sie hinzu
„Wie oft er das bei mir machen wollte. Wenn  Rogers nicht gewesen wäre hätte er mich schon dreimal rausgeworfen"
„Aber was hast du jetzt eigentlich angestellt um an die Adresse meiner Schwester zu kommen."
„Willst du das wirklich wissen?"
Sie schüttelt den Kopf „NEIN, eigentlich nicht, aber erzähle es mir dennoch"
Ich lächle „nur wenn du mir versprichst meinen Kopf auf meinen Schultern zu lassen" Scherze ich
„So schlimm?"
„Naja, kommt drauf an. Wo würdest du einordnen wenn sich ein Agent als seine Chefin ausgibt und  ihren Dienstrang ausnutzt um so leichter an Informationen zu kommen?" frage ich.
Sie schließt die Augen und ich höre sie mehrmals laut durchatmen
„Das war hoffentlich nur rein hypothetisch oder?" fragt sie Hoffnungsvoll
Ich schweige
„Bitte lass das nur ein schlechter Scherz sein?" seufzt sie.
„Ich sagte doch du möchtest das nicht wissen"
Wieder seufzt sie „du weist was im Normalfall tun müsste oder? Dagegen ist eine verschärfte Verwahrung nichts. Du kannst froh sein das ich dich so gern hab!" murmelt sie gereizt.
„Das bin ich auch"
„Ich könnte dich dafür echt erwürgen..." murmelt sie scherzend und legt ihren Kopf auf meinen.
„Ow ich bitte darum." antworte ich scherzend.
„Ach, darauf stehen wir also. Wenn du möchtest das ich das mache dann musst du mir das doch einfach nur sagen, dafür musst du dich doch nicht vorsätzlich in Schwierigkeiten bringen." Antwortet sie.
„Du weist, dass ich dich nicht immer aus Schwierigkeiten raushalten kann oder?"
Ich nicke stumm und schließe meine Augen.
Ich war kurz davor einzuschlafen, als mich Nataschas Stimme nochmal aufhorchen lies.
„Hey, danke das du meine Schwester gefunden hast. Das bedeutet mir sehr viel" flüstert sie leise und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Wie kamst du eigentlich auf die Idee?"
„Naja, du hattest es mal erwähnt und da ich da etwas Zeit hatte dachte ich, ich kann dir damit eine Freude machen" Murmel ich verschlafen.
„das hast du geschafft, und jetzt schlaf gut"
Ich schlafe also friedlich ein und wache lediglich auf als Natascha aufsteht.
Eilig halte ich sie am Arm, ziehe sie schnell zu mir und gebe ihr einen Kuss.
„Viel Spaß." Murmel ich und Kuschel mich wieder in mein Bett.
„Entschuldige ich wollte dich nicht wecken" sagt sie leise.
„hast du nicht. Du solltest doch mittlerweile gemerkt haben das ich das bei jeder Bewegung tue" antworte ich
Sie nickt „ich weis doch, dennoch. Etwas Schlaf könnte dir gut tuen"
„Das was mir gut tut ist Arbeit. Darf ich nicht mit?" frage ich leise.
„Ow nein, keine Diskussion und das weist du!"
„hör auf mich rum zu kommandieren!" Murmel ich beleidigt.
Vorsichtig legt sie ihre Hand auf meine Schulter „leider habe ich das mein recht und meine Pflicht das zu tun und das weist du"
Ich seufze „ich weis, es ist nur so schrecklich langweilig" Murmel ich
„Gut, wir sehen uns später oder?" fragt Natascha
„Nein, ich hatte vor auszuwandern" Scherze ich und Kuschel mich an mein Kissen.
Sie murmelt ein leises Scherzkeks und gibt mir noch einen Kuss.
Ich lege mich also wieder hin und höre nach einiger Zeit die Tür ins Schloss fallen. Ich schlafe noch etwas beschließe jedoch irgendwann heute in die Kriminalistik zu fahren und das Phantombild von unserem Typen abzugeben.
Jedoch war der Typ der das gemacht hat so unfähig und langsam, das ich ihn schließlich samt seinem Bürostuhles herzlos zur Seite geschoben habe und das schließlich selbst gemacht habe, ich kenne das Programm ja schließlich.
Unser Junior Agent protestierte zwar, das war mir jedoch völlig egal. Soll er es doch Romanoff oder Fury oder sonst wem erzählen, was wollen sie machen? Mich rauswerfen weil klein Junior mir zu langsam ist? Gut, so Lernt er nichts, doch ich habe Einfach nicht die Zeit für sowas.
Passt die Nase so? Oder sollen die Nasenflügel noch etwas weiter auseinander? Die Nase höher? Tiefer? Die Augen doch etwas dunkler?
Wenn er mich das selbst machen lässt geht das ganze einfach schneller und ist genauer, entschuldige.
Der Rest der Woche zieht sich ruhig entlang. Immerwieder, vor allem gegen Ende der Woche versuche ich sie zu überreden mich doch arbeiten zu lassen. Versuche ihr zu sagen das ich fit genug bin, doch ohne erfolg.
Am Samstag Krillen wir also mit meiner Famile, ein schöner, jedoch nicht gerade spannender Nachmittag.
Ich durfte meine Story noch weitere 50 mal erklären und mindestens genauso oft musste ich Natascha unauffällig stoppen, denn lediglich Linn weis mittlerweile, was genau da zwischen uns steht, Arbeit und so. Und meine Eltern sollen das unter keinen Umständen erfahren.
Meistens Redet sie sich raus indem sie behauptet, das ein Officer ihr das gesagt hätte, oder das sie die Story ja jetzt schon zum 100 mal höre und glücklicherweise war es dann auch gut.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt