75 - Wiedersehen

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Kaum komme ich Freitag in mein Büro kommt Bishop aufgeregt in mein Büro. „Wir haben eine Aussage, er ist es!" ruft sie und hüpft leicht auf und ab. Ich lächle, bin natürlich jedoch nicht überrascht, ich meine ich habe immer recht.
„Was ist los, freuen Sie sich nicht?" fragt sie enttäuscht.
Ich muss lachen, „doch natürlich, ich habe jedoch einfach nichts anderes erwartet. Natürlich habe ich recht!" sage ich und merke erst im Nachhinein wie angehoben dieser Satz eigentlich klingt.
„So ein Selbstbewusstsein hätte ich auch gerne" sagt sie enttäuscht.
Ich schüttle sofort den Kopf „ow nein, dass willst du nicht, glaub mir. Dieses Selbstbewusstsein hatte mir beinahe meinen Job gekostet" sage ich abwertend
Sofort runzelt sie die Stirn und ich beginne zu erklären.
„Naja, bei meiner Prüfung war die Aufgabenstellung dumm gesagt zu begründen warum er der Täter ist. Der Fall war jedoch meiner Ansicht nach Fehlerhaft und mein Ego meinte das er absolut nicht der Täter sein konnte, und das schreibe ich hin"
Sie stockt und sieht mich erschrocken an „und so haben Sie eine Bestleistung geschafft?" fragt sie.
Ich lächle „sie haben sich also schlau gemacht" sage ich lächelnd.
„Naja, der Prüfer war von meiner Art zu denken begeistert und aufgrund meine Begründung meine aussage gut nachvollziehen konnte."
Sie nickt verstehend „sie haben also Jahrelange Arbeit wegen einem undeutlichen Fall aufs Spiel gesetzt?"
„Naja, die Aufgabenstellung war Falsch! Der Mann aus dem Fall konnte nicht der Täter sein! Und das musste mein Ego einfach klarmachen! Bitte, mach das mir morgen nicht nach! Das ist viel zu riskant!" stelle ich klar und setze mich an meinem Schreibtisch.
Sie lacht „Keine sorge, dafür reicht mein Selbstbewusstsein nicht aus!" sagt sie.
„Ow, das bekommen wir schon höher. Vielleicht nicht heute Nachmittag aber mit etwas Zeit wird das schon.
„Gut, dann fehlt also nur noch das formale, geben Sie bitte weiter das ich die Unterlagen Montag Nachmittag haben möchte, und bitte, lassen sie es nicht Denvers machen. Ich möchte da nicht nochmal drüber schreiben müssen." murre ich genervt.
„Was ich soll das weitergeben?"
Ich nicke.
„Warum nicht? Du weist was danach zu tun ist und gehst jetzt so oder so zurück zu den anderen"
Sie nickt und beginnt hastig jeden Punkt aufzuzählen, welcher noch formal zu erledigen ist.
Ich lächle nur und lehne mich entspannt zurück.
Wieder nickt sie und verlässt jedoch diesmal den Raum.
Jetzt bin ich hier also wieder alleine in dem ungemütlichen Raum. Ich mochte mein altes Büro wirklich lieber, bessere Aussicht, heller und vor allem irgendwie gemütlich. Und das liegt nicht an dem fehlenden Sofa! Vielleicht ist es einfach eine Sache der Gewöhnung.
Es passiert nicht mehr viel, naja es passiert gar nichts. Der Rest des Teams sitzt fleißig an den Formalien, welche natürlich Montag fällig sind. Und ich mache mich gerade auf den Weg zu meinem Auto, ich muss ja schließlich noch wohin.
Natürlich konnte Natascha es nicht unterlassen mich erneut an zu rufen. Am liebsten hätte ich ihre Nummer komplett gesperrt, doch leider weis ich nicht wie das geht. Möglicherweise kann ich Pietro oder Coulson bei Möglichkeit mal fragen. Oder Lizzi, die weis dies bestimmt auch.
Ich fahre also zum Hauptgebäude und finde den Raum glücklicherweise sehr schnell. Es war noch niemand da, doch irgendwie fühle ich mich in diesem Gebäude wieder sehr heimisch.
Die Sauberkeit, Modernität und die generelle Atmosphäre.
Ich betrete den Großen Saal.
In der Mitte steht ein ovaler Tisch welcher von Stühlen umstellt ist.
Vor jedem Stuhl steht ein kleines Namensschild und schließlich finde ich das von meinem Vorgesetzten und setzte mich. Es ist ganz schön ungewohnt und ich werde absolut seltsam angeschaut, doch offensichtlich auch schon erwartet.
Sofort kommt ein Herr auf mich zu. Höflich stehe ich auf und nehme seine Hand welche er mir begrüßend entgegenstreckt.
Er stellt sich vor, doch offengesagt kenne ich ihn selbst dann nicht.
„Schön Sie endlich kennenlernen zu dürfen, man hört ja einiges von Ihnen!" sagt er freundlich.
„Ich hoffe nur gutes!" sage ich mit leicht fragender Absicht und hoffe innerlich das es nichts mit der Sache mit Natascha zutun hat.
„Natürlich, Natürlich. Es bestehen Gerüchte, dass sie einen Fall, an dem das Team mehrere Monate gearbeitet hat, innerhalb ein paar Tagen gelöst haben, stimmt das?" fragt er und spielt wahrscheinlich auf diese Woche an.
Ich lächle höflich, gebe ihm jedoch keine explizite Antwortet, da genau in diesem Moment eine gewisse Person in den Raum spaziert.
Sofort versteinert mein Blick und haftet auf ihr. Auch sie starrt mich an. Ihr Blick wirkt nicht gerade überrascht. Dennoch strahlt sie eine gewisse unvorbereitet Art aus. Eine die mir sagt, dass sie zwar gerechnet hatte mich hier zu sehen, jedoch für den Moment noch lange nicht bereit war. Und ehrlich, mir geht es genauso.
„Alles in Ordnung?" fragt der Herr, der immer noch neben mir steht. Ich drehe mich hastig zu ihm um und nicke „Ja, natürlich. Mir war gerade nur etwas schwindelig!" log ich.
„Ow, soll ich ihnen etwas zu trinken bringen?" fragt er eilig und ist eigentlich schon auf dem Sprung.
„Nein danke, es geht schon. Zudem kann ich das bei vollem Respekt auch selber Sir" sage ich und rufe mir in Erinnerung das ich hier wahrscheinlich zwar immer noch der fähigste Agent war, jedoch leider auch der Rang niedrigste.
„Gut, sagen Sie wenn Sie was brauchen" murmelt er und verabschiedet sich.
Ich beobachte ihn wie er sich an die obere Seite des Tisches setzt und einige Zettel und Mappen heraus kramt, welche schließlich auf den Tisch vor ihm Platz finden.
Ich setze mich hastig und beginne auch einen Zettel und Stift heraus zu kramen.
Ich hatte mir extra die Mühe gemacht mir die Themen von Mister Brown heraus zu schreiben, sodass ich mir auf dem Zettel in Ruhe alles nochmal durchlesen kann und zudem auf diesen gleichzeitig meine Mitschrift verewigen kann.
Ungeduldig sehe ich durch die Menge, es wurde unruhig und alle beginnen nach ihrem Zeug zu kramen und ihre Plätze auf zu suchen. Auch ich suche nach etwas, oder besser gesagt nach jemanden, doch sie lässt nicht lange auf sich warten und nimmt neben mir Platz.
Ich unterdrückte mir ein genervtes Stöhnen und schiele nur kurz zu ihr hinüber.
Natürlich ist ihr Platz neben mir. Warum auch nicht! Ich drehe mich zur Seite und bringe so zumindest etwas mehr Distanz zwischen uns.
Sofort beginnt der Herr mit dem ich eben gesprochen hatte zu sprechen. Er stellt sich für die vor dir ihn nicht kennen, also für mich!
Sein Name ist Blackwood und steht rangtechnisch auf Furys Stufe.
Er erzählt das Brown heute nicht hier sein kann, und das meine Wenigkeit ihn vertritt.
Sofort rutschen alle Augen auf mich ich lächle schwach und versuche diesen zumindest für mich unangenehmen Moment hinter mich zu bekommen. Er beginnt jeden einzelnen über die aktuellen Fälle zu befragen und kommt schließlich zu mir.
„Agent Carter, wie sieht es bei ihnen aus?"
Ich lächle und richte mich etwas gerade.
„Sie können den Fall als abgeschlossen betrachten. Die Formalitäten werden selbstverständlich am Montag abgegeben" antworte ich lächelnd.
„Das haben sie gut gemacht, wer war es?" fragt er interessiert und lehnt sich auf den Tisch.
„Der Ehemann der Verlobten!" antworte ich kurz.
Er lächelt zufrieden ist jedoch anscheinend noch nicht Fertig mit mir.
„Uns sie sind sich absolut sicher das sie die ihnen damals angebotene Stelle nicht wollen? Wir könnten hier oben so Leute wie sie gut gebrauchen?"
Ich muss lachen „nein danke Sir. Ich bin in meiner Position gerade ganz glücklich" erkläre ich und beginne den ersten angesprochen Punkt auf die Liste zu setzen.
„So, genug geredet. Miss Romanoff, wie sieht es bei ihnen aus, Sie..." er schaut skeptisch auf die Unterlagen und beginnt darin zu blättern.
„Sie suchen immer noch das kleine Mädchen" sagt er genervt.
Seine Freundlichkeit mit gegenüber ist verschwunden und er wirkt absolut genervt.
Natascha räuspert sich „Da muss ich sie leider enttäuschen. Die letzten Wochen waren sehr Turbulent. Aber wir sind wieder an der Arbeit!"
Er runzelt wütend die Stirn.
„Sie wissen wie wichtig es ist dieses kleine Mädchen möglichst lebend zurück zu bekommen. Jedoch scheint sich dies ohne ihr Wunderäffchen, entschuldigen sie die Ausdrucksweise Miss Carter, als schwieriger als gedacht herauszustellen" knurrt er genervt.
„Ich möchte nächste Woche Ergebnisse Romanoff, anderenfalls überlege ich mir etwas. Und das wird nicht erfreulich für Sie und Ihrem Team!" knurrt er.
Ich verkneife mir einen Blick zu ihr sondern Folge weiter dem Gespräch. Er beginnt die anderen genauso auseinander zu nehmen wie Natascha, welche mich wie gebannt ansieht.
„Hör auf mich so an zu sehen!!" flüstere ich leise und ohne sie an zu sehen.
„wie sehe ich dich den an?" fragt sie leise.
Ich schiele genervt zu ihr rüber.
„Du weist genau wie du mich ansiehst!" murre ich.
„Warum gehst du nicht an dein Telefon, ich habe dich in den letzten Tagen öfters angerufen" murmelt sie.
Ich verdrehe die Augen und versuche sie zu ignorieren, was in Anbetracht der Tatsache das ich hier aufpassen möchte sogar sinnvoll ist.
Weiter starrt sie mich verliebt an und auch das versuche ich zu ignorieren.
Ihr Blick brennt auf mir. Jedoch ignoriere ich es und komme meinem Auftrag so professionell wie möglich nach.
Glücklicherweise sprach er alle Punkte an die mein Chef mir gegeben hatte und ich kann mich nach Beendigung der Besprechung sofort zu Kate machen. Ich stecke also meine Mitschrift in meine Tasche und bin ehrlicherweise sehr stolz auf diese. Ich stehe also auf und verlasse gemeinsam mit den anderen den Raum.
Die Besprechung war echt langweilig und das meiste habe ich nicht wirklich verstanden.
Jedoch bekommen wir am Dienstag einen neuen Fall, der uns, und damit meint er mich, mehr fordern soll.
Ich verlasse also den Raum und werde unsanft am Arm gegriffen.
Fest umschließt ihre Hand meinen Oberarm.
Grob werde ich in einen Seitengang gezogen und fest gegen die nächste wand gedrückt.
„Warum gehst du nicht rann!" knurrt sie und lässt meinen Arm hastig los.
„Warum sollte ich? Ich habe keine Verpflichtung mehr dir irgendwelche Auskünfte über mich zu geben!" knurre ich und möchte gehen, doch wieder hält sie mich am Arm und zieht mich zurück.
„Und wen es dienstlich wäre?" fragt sie und sieht mich wieder so an, so traurig, so verliebt und so unwiderstehlich zugleich.
„Dann kannst du mir das über Brown mitteilen, ab Montag ist er wieder da!" trotze ich und möchte wieder gehen. Doch erneut werde ich am Arm gepackt. Diesmal sanfter, sie zieht mich zu sich und sieht mich an. Sie sieht mir direkt in meine Augen.
Bevor ich auch nur ansatzweise etwas tun kann, nähert sich ihr Gesicht dem meinen und sie legt ihre Lippen auf meine.
Instinktiv schließe ich meine Augen. Mein Herz pocht und mein gesamter Körper kribbelt. Das Gefühl ist so unfassbar schön und am liebsten würde ich es keine Sekunde im Leben mehr missen müssen, aber es geht nicht!
Ich werde nicht wieder so leichtsinnig meinen Gefühlen verfallen.
Unsanft stoße ich sie von mir weg. Mit klopfenden Herzen hole ich aus und klatsche ihr eine. Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich gehe auf Sicherheitsabstand.
„Lass mich einfach in Ruhe, Ja! Mache es mir verdammt nochmals nicht schwerer als es ohnehin schon ist! Es ist aus, und das weist du! Du bereust die Zeit mit mir, dann bereue mal!! Und jetzt muss ich los, ich treffe mich nämlich noch mit jemanden!" sofort verlasse ich den Gang und gehe, doch Natascha hüpft mir hinterher. „Warte, mit wem triffst du dich?" fragt sie eifersüchtig.
Grinsend drehe ich mich um und auch wenn das gerade sehr gemein und auch überhaupt nicht der Fall ist, hatte ich gerade einfach den Drang dazu ihr das zu sagen und sie zu provozieren.
„Vielleicht meiner neuen um deine Gedanken anzuregen!" knurre ich.
„Das ist nicht war! Das passt nicht zu dir" ruft sie verletzt und ich meine zu sehen das ihre Augen glasig werden.
„Vielleicht kennst du mich ja weniger als gedacht" sofort drehe ich mich um und verlasse mit Rocket das Gebäude. Ich steuere das Kaffee gegenüber an und sehe Kate schon von der Ferne.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt