31 - Die richtige Entscheidung?

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Montag werden wir Direkt in eine Besprechung gerufen bezüglich unserer Aufgaben und logischerweise wen Natascha diese Woche unter die Lupe nehmen möchte.
Bevor ich mich jedoch in die Besprechung setzte gehe ich erst auf die Toilette, da mein Wohlbefinden offengesagt zu wünschen übrig lässt, aber das sollte sich ja hoffentlich bald ändern.
Kaum betrete ich den Raum schlägt mir eine Unruhe von einer leicht panischen Romanoff entgegen.
„Was ist mit Agent Carter?" fragt sie aufgebracht und stürmt fast schon auf Maria zu.
Ich lächle „mit mir ist Garnichts, ich war nur auf der Toilette" antworte ich auf die Frage die eigentlich an Maria gehen sollte.
Erleichtert atmet sie aus, legt ihre Hand auf mein Schulterblatt und drückt mich vorsichtig zu meinem Stuhl.
„Sie werden ganz schön aktiv, wenn es um den Chief geht" wirft Hill ein.
Sofort drehen sich Romanoff und ich um.
„Wollen Sie mir etwas unterstellen Agent?" Knurrt Natascha
„Nein, Natürlich nicht Direktor, ich meine nur zu meinen, das Ihnen viel an Miss Carter liegt" stottert sie leicht.
Natascha lächelt „mir liegt an jedem meiner Agents was. Nur neigt Miss Carter dazu sich öfters als angebracht in Schwierigkeiten zu bringen, nicht war?" fragt sie und sieht mich Vorwurfsvoll an. Ich verdrehe meine Augen und winde mich aus ihrer Berührung, denn ihre Hand liegt immer noch auf meinem Schulterblatt. Ohne die beiden weiter zu beachten und Aufmerksamkeit zu schenken setze ich mich auf meinen Platz.
Das Thema scheint zumindest vorerst vom Tisch zu sein, zumindest hoffe ich das denn Lust das Maria hinter unser treiben kommt habe ich nicht.
Es passiert nicht viel, Pietro wird diese Woche unter die Lupe genommen und ich gehe sowohl heute als auch Dienstag Vormittag meiner üblichen Tätigkeit nach.
Gegen 11:00 mache ich mich am Dienstag also auf den Weg zu meinem Arzt.
Mir wird tausendmal die Frage gestellt ob ich das wirklich tun möchte und nach dem dritten Mal muss ich echt aufpassen nicht ausfallend zu werden. Er möchte einige Informationen von mir welche ich ihm natürlich gebe, wobei ich sagen muss das ich diese eigentlich schon bei den etlichen Terminen zuvor mitgeteilt hatte.
Naja Jedenfalls steht dem Arzt nichts im Wege meine Abtreibung wie geplant durchzuführen. Er gibt mir noch ein paar Medikamente mit, nennt mir ein paar Kleinigkeiten die ich zu beachten habe und entlässt mich schon nach einigen Stunden Wieder in die Freiheit.
Der Arzt hatte mir nahegelegt mich auszuruhen da diese Prozedur für den Körper natürlich sehr anstrengend wird.
Anfangs versuche ich auch diesen Rat zu befolgen doch nach einigen Stunden voller langweile ging ich in Recherchen über und immer noch ohne auffallend viel Erfolg.

Und dann traf es mich wie ein Blitz, es gibt keine andere Firma! Stark Industries MUSS einfach irgendwie in diesem Fall verwickelt sein, ich weis nur nicht wie.
Sobald ich nächste Woche fit bin muss ich Stark nochmal einen Besuch abstatten.
Ich schenke meine Aufmerksamkeit einem Auto welches am Straßenrand hält, ein Blick auf die Uhr verrät mir das es Natascha sein muss welche offensichtlich mal pünktlich Feierabend gemacht hat.
Ich hole also eine kleine Schachtel aus meiner Tasche und öffne ihr die Tür.
Bevor sie mich auch nur begrüßen konnte drücke ich ihr das schwarze Schächtelchen in die Hand.
Sie runzelt die Stirn „wenn das ein Antrag sein soll ist das der schlechteste den ich jemals bekommen habe"
Ich lache „mach es einfach auf, ich dachte das ist einfacher als ständig bei mir einzubrechen"
Vorsichtig öffnet sie die Schachtel und nimmt einen kleinen Schlüssel heraus.
„Du hast ihn extra für mich anfertigen lassen?"
Ich nicke und beobachte sie wie sie den Schlüssel an ihrem Schlüsselbund befestigt.
„Wann hast du den eigentlich machen lassen?"
Ich lächle „letztens nach der Arbeit, heute kam der Anruf das der Schlüssel fertig ist, habe ich gerade nach meinem Termin abgeholt"
Natascha freut sich natürlich über mein kleines Geschenk.
Nach ca einer Stunde möchte ich was zu essen machen, doch natürlich macht mir Natascha einen Strich durch die Rechnung. Ich solle mich schonen, wenn ich schon nicht auf sie höre, solle ich wenigstens auf meinen Arzt hören etc.. Naja jedenfalls besorgt sie uns was zu essen und wir setzen uns gemeinsam auf mein Sofa.
„Wie hast du den anderen eigentlich unauffällig weiß gemacht das du morgen nicht kommst?"
Unterbreche ich die stille.
„OW, Natürlich ein wichtiger Geschäfts Termin"
„Unmöglich!" ich schüttle lächelnd meinen Kopf und genieße den Abend mit meiner Freundin.
Mein Wecker weckt uns morgen sehr früh, ich melde mich im Büro ab und mache mich fertig.
Natascha isst noch etwas, ich habe dieses Privileg jedoch nicht. Da ich mich für Vollnarkose entschieden habe darf ich Sechs Stunden vorher nichts essen und trinken und meine Tabletten ohne Wasser nehmen. Naja der Eingriff sollte jetzt nicht so lange dauern und wahrscheinlich kann ich danach etwas essen, hoffe ich.
Wiederwillig mache ich mich ohne Kaffee in die Praxis.
Wieder werden mir tausende Fragen gestellt bis ich nach einer Stunde endlich an der Reihe bin. Ich muss mich von Natascha verabschieden, welche draußen auf mich warten muss, und mir einen komischen Art Kittel anziehen und bekomme auch gleich meine Narkose.
Ich bekomme rein Garnichts mit, wie es sein sollte, das nächste was ich mehr oder weniger mitbekommen ist wie ich wieder aufwache.
Ich werde in ein Zimmer gebracht und beginne die Flecken auf der Wand zu zählen bis eine Dame in mein Zimmer gebracht wurde.
„Hey, wie geht's dir?"
„Gut denke ich" antworte ich überlegend.
Ich spüre das wir uns kennen, und das wahrscheinlich sogar recht gut. Doch ich kann ihr Gesicht einfach nicht zuordnen.
„Alles okay? Du kuckst so seltsam"
Ich nicke „du bist hübsch"
Sie lacht auf „danke"
Sie gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange und meine Synapsen beginnen durch zu drehen, sie hatte mich geküsst?
Es dauert noch etwas bis ich langsam wieder zu mir werde und meine Narkose etwas weniger nachschlägt sodass ich zumindest meine Freundin erkenne. Irgendwie leicht peinlich aber okay.
Der Arzt erklärt mir, dass ich sobald ich mich gut fühle gehen darf, essen und trinken, jedoch kein Auto fahren und zudem sollte ich die nächsten zwei Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Er meinte, das ich mich bei zu starken Schmerzen und oder Blutungen bei ihm melden sollte und lässt uns alleine.
Wir warten nicht lange und gehen in die Stadt um mir erstmal was zu essen und Kaffee zu besorgen.
„Zwei Wochen kein Sex, ob du das überlebst?" murre ich kauend.
Empört sieht mich Natascha an welche sich auch was zu essen besorgt hatte, denn immerhin musste sie mehrere Stunden warten bis ich schlussendlich aufwachte.
„Was soll das den heißen? Ich kann sehr wohl auch ohne"
Ich lächle „ich weiß das war ja auch nur ein Spaß"
Sie verdrehen die Augen und schiebt meine Aussage wahrscheinlich noch auf die Narkose.
Und offengesagt fühle ich mich immer noch nicht vollkommen fit. Ich kann zwar  halbwegs klar denken, jedoch war's das auch.
Wir fahren zu mir nach Hause und nachdem ich mir vorsichtshalber eine Binde in die Unterhose lege schlafe ich erschöpft ein.
Erst gegen drei Uhr nachts wache ich auf. Starke Bauchkrämpfe lassen meinen kompletten Magen sich zusammen ziehen. Ich schmeiße mir eine Schmerztablette in den Mund und beschließe noch etwas zu essen. Den immerhin hatte ich seit 12 Stunden nichts mehr gegessen und der Hunger macht sich langsam wieder in mir breit. Ich mache mir eine schnelle Schüssel Instantnoodeln und setzte mich wieder auf meinem Sofa.
„Nah, setzen jetzt die Schwangerschaftsgelüste ein?" Scherze Natascha welche müde aus dem Schlafzimmer trottet.
„Entschuldige, habe ich dich geweckt?"
Sie gähnt „nein, nicht wirklich. Wie geht's dir?"
„Ow echt müde, hungrig und mit Bauchschmerzen" antworte ich meiner Freundin welche mich besorgt ansieht.
„Soll ich dir eine Tablette holen?"
Ich lächle „danke, das habe ich schon gemacht. Dauert bis sie wirkt"
Sie nickt verstehend „du bleibst aber morgen daheim! Damit das klar ist." ich verdrehe lächelnd meine Augen „hatte ich so oder so vor. Aber dennoch solltest du dich jetzt wieder hinlegen, denn du musst meines Wissens morgen früh raus"
Sie seufzt „ich weiß, aber bitte mach nicht zu lang ja?" langsam steht sie auf und geht ein paar Schritte von mir weg
„Ja, ich wollte nur noch was essen. Lege mich gleich wieder hin"
Natascha geht also wieder in mein Schlafzimmer und ich esse meine Nudeln. Langsam beginnen meine Schmerzen abzufallen und ohne lange zu warten lege ich mich nach meiner Mahlzeit neben Natascha ins Bett.
Sie schläft ruhig und ihr Atem hatte was beruhigendes an sich. Jedoch war von meiner Seite nicht an Schlaf zu denken wie ich es auch versuche, ich konnte einfach nicht einschlafen. Ja gut, ich hatte Strenggenommen heute schon ausgiebig geschlafen und mache mir deshalb keine großen Gedanken darüber.
Ich versinke also in meinen Gedanken und versuche dennoch nebenbei einzuschlafen, doch als Natascha vorsichtig ihre Lippen auf meine Stirn legt und mir mitteilt das sie sich jetzt fertig macht und zur Arbeit geht wurde mir klar das daraus nicht wurde. Ich nicke stumm und bleibe liegen. Ich rufe noch schnell im Büro an und das nächste was ich mitbekomme ist meine ins Schloss fallende Haustür.
Es passiert nicht viel, nur das ich mich irgendwann auf mein Sofa Umverlege und Natascha sich stündlich nach meinem Wohlergehen erkundigt.
Es wird immer später und um ehrlich zu sein geht es mir minütlich besser.
Mein Handy klingelt und ich muss grinsen als ich die Nummer auf meinem Handy erkenne.
„Guten Abend, jetzt rufen wir also schon übers Dienst Telefon an ja?" Scherze ich.
„Ist unauffälliger, ich meine hier sieht man nur deine Nummer. Wenn mir jemand am Handy aufs Display schaut ist ein Schatz mit Herz dann doch auffälliger"
Ich lächle
„Ach so hast du mich also eingespeichert?"
Ich höre sie lachen
„Also, wieso rufst du an?"
Ich nehme ein Klopfen im Hintergrund war
„Warte kurz"
Ich höre wie sie den Hörer zur Seite legt und den Besucher herein ruft.
„Ah, Mister Barton, was gibt es?"
„Ich wollte nur den Bericht abgeben, hoffe ich störe nicht?"
„Ow nein, *ich höre Papier Geraschel* es ist was privates"
„Wie geht's ihr?"
„Mir geht's besser, danke!" rufe ich in meinen Hörer .
Clint verabschiedet sich und Natascha nimmt wieder den Hörer.
„Also, ich mache jetzt Feierabend, ich hatte vor uns unterwegs was zum Essen zu besorgen. Auf was hast du Lust?"
Ich verkneife mir Kommentare die meine der wohl vorhandene Arbeitsfähigkeit bestätigen und schlage ihr aus dem Stegreif einige Kleinigkeiten vor.
Kaum hatte sie aufgelegt schaltet sich in mir eine Art Hebel um und ich mache mir über Dinge Gedanken über die ich in der Vergangenheit auch nicht mal ansatzweise gedacht hatte.
Es war mir von Anfang an klar, das ich das Kind nicht behalten kann und möchte. Aber war das die richtige Entscheidung? Ich meine ich habe dem kleinem etwas noch nicht mal eine Chance gegeben.
War das die falsche Entscheidung? Ich habe das kleine Würmchen einfach aus der Welt tragen lassen, und es konnte Garnichts dagegen tun und warum? Weil ich mich nicht bereit fühle, es nicht geplant war und ein Baby gerade nicht in mein Leben passt? Sind das Argumente oder bloße Ausreden? Wahrscheinlich zweites.
Ich meine es kann ja nichts dafür das es zu einer schlechten Zeit und von einem Typen kommt den ich nicht kenne. Und auch wen die Entscheidung für mich das angenehmste ist ist es ihm gegenüber nicht Fair gewesen oder?
Ich schaue auf, mit zwei kleinen Tüten in der Hand betritt Natascha meine Wohnung.
„Essen da!"
Ich lächle leicht gezwungen und beobachte Natascha wie sie die Tüten auf den Tisch stellt. Vorsichtig setzt sie sich neben mich, sie legt den Arm um mich und sieht mich besorgt an. „Hey was ist los?"
Ich zucke mit meinen Schultern „ich weis es nicht. Ich bin gerade einfach am überlegen ob das die richtige Entscheidung war..."
Natascha zuckt mit den Schultern „die Frage kann ich dir auch nicht beantworten. Aber was ich dir sagen kann ist, dass du dir definitiv keine Vorwürfe machen solltest. Du hast das gemacht was du für richtig hältst und das nicht nur für dich, sondern auch für das Kind"
Ich seufze und eine stille breitet sich aus und mit einem unguten Gefühl im Bauch öffne ich die Türe die mir Natascha hin gestellt hatte.
Wir fangen an zu essen und wechselten kein Wort mehr.
Erst nach einiger Zeit erhebt Natascha ihre Stimme.
„Bleibst du morgen nochmal daheim?"
Ich schlucke und schüttle hastig meinen Kopf „auf keinen Fall. Noch einen Tag halte ich das ganze nicht aus. Ich brauche Ablenkung." Antworte ich ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.
„Als Vorgesetzte müsste ich dir eigentlich davon abraten..."
Ich schaue sie an „und? Tust du's?"
sie schüttelt ihrem Kopf „nein, viel förderlicher wäre das offengesagt auch nicht, aber bitte, Überanstreng dich nicht"
Ich nicke dankend und stelle mein noch halb volles Essen vor mich auf den Tisch.
Ich bekomme keinen Bissen mehr herunter, nicht das das viel war, aber ich bin einfach satt.
Ich kuschle mich an Nat und als auch sie ihre Mahlzeit beendet hatte legen wir uns ins Bett.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt