29 - Eine unerwartete Überraschung 2

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Am nächsten Morgen werde ich von leisen Geräuschen aus meiner Wohnung geweckt. Instinktiv greife ich in Richtung der Schublade in welche sich meine Waffe befindet, breche diesen Fortgang jedoch schnell ab als ich daran denke das Clint bei mir ist und wahrscheinlich schon wach ist.
Ich greife zu meinem Handy und wünsche Natascha einen schönen Morgen. Die Uhrzeit sagt dass sie bestimmt schon seit drei Stunden wach ist und seit eineinhalb in ihrer Fortbildung.
Dementsprechend rechne ich gar nicht mit einer Antwort sondern lege mein Handy beiseite und überprüfe was Clint da genau treibt.
Verschlafen ziehe ich mir was über und suche verzweifelt ein Haargummi, doch offenbar hat so eine gewisse Dame sich die Mühe gemacht und meine gängigsten Verstecke umgelagert.
Dann müssen es heute wohl offene tun. Aber auf mir sitzen lassen werde ich das nicht!
Müde schleppe ich mich aus meinem Schlafzimmer und beobachte Clint, welcher liebevoll den Tisch deckt.
„Was tust du da?"
Clint lächelt
„Ich dachte ich zeige mich erkenntlich und mache Frühstück, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt"
„Nein, naja eigentlich schon, aber dass hat nichts zu bedeuten, ich wache selbst auf wen sich Natascha im Schlaf umdreht" ich steuere die Küche an und hole mir erstmal einen Kaffee.
Ich setzte mich also mit meinem Kaffee an den Essenstisch wo Clint schon auf mich wartet.
„Sag mal was machst du eigentlich die Woche über? Ich meine wir haben aktuell keinen Fall und so lange brauchst du für den Papierkram sonst auch nicht"
Ich grinse
„sag das nicht Romanoff, aber nur weil sie den Fall auf Eis gelegt hat, heißt es nicht das ich nicht herausfinden werde wer daran schuld ist"
„Was habe ich auch anderes erwartet, du weist das sie dir den Kopf abreißen wird?"
Ich grinse, „damit werde ich schon fertig. Vorausgesetzt ich würde mal weiter kommen den aktuell ist hier genauso tote Hose wie vor drei Wochen"
Ich greife also nach dem Brötchen welches ich gerade belegt hatte und beiße offengesagt leicht genervt hinein.
„Und was hast du bis jetzt?"
„Offengesagt nichts was du nicht schon weißt, vielleicht sollte ich Stark demnächst nochmal einen Besuch abstatten"
Clint schüttelt den Kopf „was habe ich erwartet?"
Clint und ich frühstücken zu Ende räumen den Tisch ab und beschließen uns gemeinsam auf das Sofa zu setzten und zu plaudern und das hatten wir echt seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Es wurde spät und war schließlich 20:00 als mein Schloss knackt.
Es dauert nur wenige Sekunden bis Natascha vor mir steht sofort umarme ich sie.
„Hey, was machst du den hier. Ich dachte du hast morgen nochmal?"
„hätte ich eigentlich auch"
„Aber?"
„Aber mir war das einfach zu langweilig"
Vorsichtig legt sie ihre Hände auf meine Hüfte und zieht mich an sich.
„aber ich dachte du brauchst die Schulung?"
„Tue ich auch, jedoch" sie zieht einen klein gefalteten Zettel aus ihrer Tasche und wedelt mit ihm vor meiner Nase herum.
„Naja, ich kann ja schließlich nichts dafür, das meine noch schwangere Freundin dringend meine Hilfe braucht und es sich dementsprechend zeitlich nicht lohnt zurück zu fahren" knurrt sie leise
„Du benutzt mich also als Ausrede Miss Romanoff?"
Sie grinst nur ohne etwas weiteres zu sagen.
„Hast du Hunger? Soll ich dir noch was machen"
Sie schüttelt den Kopf „nein danke, ich habe unterwegs schon was gegessen, aber du könntest dir eine Jacke und Schuhe anziehen"
„Jacke und Schuhe? Möchtest du wohin"
„Das haben sie gut kombiniert Carter, und jetzt komm mir"
Ich Murmel ein „ich komm ja schon" und gehe kurz zu Clint.
„Wir sind kurz weg, Natascha entführt mich kurz, mach niemanden die Tür auf" Scherze ich
„In Ordnung viel Spaß euch"
Sie schleppt mich fast schon in ihr Auto.
„Hey, jetzt warte doch mal, wohin gehen wir?"
„Das siehst du dann, jetzt schnall dich an und warte ab"
Ungeduldig versuche ich anhand der Straßenschilder herauszufinden wohin wir fahren, doch ohne Erfolg.
Je länger wir fahren, desto nervöser wurde ich.
Mein Bein fängt an zu zittern und meine Fuß wackelt nervös auf und ab.
Erst als ich Nataschas Hand auf meinem Oberschenkel habe beruhigt sich mein Bein.
„Warum so nervös? Ich entführe dich schon nicht" lacht sie.
Ich weis ihre Worte sollten mich eigentlich beruhigen, aber sie tun es nicht.
Sofort schießen die Erinnerungen mit Helena hoch.
Wie sie in meine Wohnung kam, mir meine Augen verbunden hat, mich in ihr stinkendes Auto gesetzt hat und gefahren ist. Minuten lang, mit verbundenen Augen. Wie sie mich in vermutlich nicht ihr Haus geführt hat. Mein Vertrauen maßlos ausgenutzt hat ich plötzlich einen beißenden Chloroform Geruch in der Nase habe.
Wochenlang in diesem stinkenden vergammelten Keller.
Mein Körper beginnt zu zittern und sofort schiebe ich meine Erinnerung zurück in die hintere Ecke meines Gehirnes.
Und versuche die Zeit mit ihr jetzt einfach zu genießen.
Kaum hatte sie das Auto geparkt springe ich schon fast aus dem Auto und atme die frische Luft ein.
Mit geschlossenen Augen stehe ich neben ihrem Auto und hatte schon bald ihre Arme zärtlich um meinem Hals.
Sofort lehne ich meinen Kopf gegen ihre Schulter
„Alles okay?"
Ich nicke „Ja, geht wieder. Das ist nur gerade eine Tür gewesen die erstmal geschlossen bleiben sollte"
Sie nickt und nimmt mich bei der Hand. Ohne noch weiteres zu sagen gehen wir dem sanft beleuchteten Weg entlang bis wir schließlich an einem See ankommen.
Sie steuert eine kleine Hütte an und zieht einen kleinen Schlüssel aus einem Blumenkübel.
„keine Sorge, das ist angesprochen"
Ich Runzel die Stirn „ich habe doch Garnichts gesagt"
„Naja du hast sehr skeptisch geschaut"
Ich lächle „Entschuldige, ich versuche immer noch herauszufinden was genau du vor hast"
„Komm mit, ich zeig es dir" Sie entfernen sich von mir und geht noch etwas den Weg entlang bis wir zu einem Steg kommen wo etliche Tretboote parken.
Ich muss grinsen
„Du willst Tretboot fahren"
Sie zuckt mit den Schultern „Jap was dagegen?"
Ich lache „nein, natürlich nicht"
Sie nimmt den Schlüssel und befreit eines der Boote von dem Steg.
Wir steigen auf das Tretboot und befinden uns schon nach einigen Minuten mitten auf dem See. Vorsichtig steht Natascha auf und klettert auf die kleine abgeflachte Stelle am Heck des Bootes.
Entspannt lehnt sie sich gegen den Sitz und schaut einfach in den Himmel.
Vorsichtig stehe ich auf und das ganze Tretboot beginnt zu wackeln.
Dem herunterfallen nahe stolpere ich nach hinten und komme überraschenderweise noch  trocken hinten bei Natascha an und lege mich zu ihr. Wir machen nicht viel, wie liegen nur nebeneinander Schauen in den sternenklaren Himmel.
„Erzähl mir was über dich"
Ich schaue verwirrt auf „Und was?"
„Naja, ich habe die letzten Tage etwas nachgedacht und mir ist aufgefallen das ich erschreckend wenig über dich weiß" antwortet sie ruhig
„Ich habe nicht gefragt wie du darauf kommst, sondern was du wissen möchtest"
„Keine Ahnung, dein Lieblingsessen, Hunde oder Katzenmensch, Lieblingsmusik, Kleidergröße"
Ich lächle, beantworte ihr jedoch jede Frage.
Natascha seufzt „Könntest du das weniger statisch und gehorsam machen?"
Ich Runzel die Stirn „wie hätte ich den sonst antworten sollen? Du hast gefragt und ich geantwortet"
„Aber das klingt bei dir so als wäre ich deine Vorgesetzte und du musst die Fragen beantworten"
Ich lächle „aber du bist meine Vorgesetzte"
Sie seufzt, lässt meine Aussage jedoch annehmend stehen
„Und du? Was ist dein Lieblingsessen?"
„Warum möchtest du das wissen"
„warum wolltest du Sachen über mich wissen?"
Sie nickt kapitulierend „Ich weis nicht ob man es als mein Lieblingsessen bezeichnen kann, doch ich liebe Erdnussbutter Sandwiches. Oder Makaronies, wobei das war eher ein Ding meiner Schwester„ überlegt sie
„Warte du hast eine Schwester?"
Sie nickt „Ja, Yelena. Sie ist meine kleine Schwester. Jedoch hatten wir seit ich elf und sie sieben ist keinen Kontakt "
„darf ich fragen warum? Habt ihr euch verstritten?"
Sie nickt unsicher lächelnd „du darfst, das ist deutlich uninteressanter als angenommen"
Sie atmet tief durch und beginnt wieder zu sprechen „naja, Yelena und ich sind in einem Waisenhaus groß geworden da unsere Eltern als wir noch sehr klein waren bei einem Autounfall gestorben sind" sagt sie mit leicht zitternder Stimme und ich könnte meinen das sie gleich vor mir zu weinen beginnt „du musst nicht antworten wenn du nicht möchtest"
Sie lächelt, schüttelt jedoch den Kopf und spricht weiter. Naja jedenfalls war unser Altersunterschied groß genug das Yel zeitig adoptiert wurde während ich in dem Waisenhaus groß wurde. Natürlich habe ich versucht sie ausfindig zu machen, doch keine Chance. Sie lebt mittlerweile vermutlich unter einem falschen nahmen und da das Waisenhaus und die Adoptionsbehörde mir keine Auskunft geben wollen *sie zuckt mit den Schultern* haben wir uns seither nicht wieder gesehen"
Sofort nehme ich sie in den Arm.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt