11 - Besuch im Tiergarten

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Ich bekomme gar nichts wirklich mit und war ehrlich gesagt fast eingeschlafen als sich meine Nichte zu Wort meldet.
„Tante S/n, weist du an was mich das Tier erinnert?" fragt sie kichernd und sieht mich grinsend an.
Verschlafen schleppe ich meinen Kopf von Romanoffs Schulter und schaue sie mit einem verschlafenen „Mhhh?" an.
„An das hänge Bauch Schwein dem Mama einen Besuch abgestattet hat" quietsch das Mädchen lachend.
Sofort schießt die Erinnerung hoch und ich musste lächeln.
Der verwirrte Blick meint Freundin? War sie meine Freundin? Kann ich sie so nennen? Oder ist das was anderes?
Naja jedenfalls sehe ich ihren Blick, welcher nach Aufklärung schreit.
„Vor gut einem Jahr, Ellas 7 Geburtstag, wir waren zu ihrem Geburtstag in einem Tiergarten. Lange Rede kurzer Sinn, ihre Mutter, meine Schwester ist gestolpert und hochkant bei den Hängebauchschweinen im Matsch gelandet" antwortete ich leicht kichernd.
Immer noch runzelt sie die Stirn „Tiergarten?" fragt sie verwirrt
„Du warst noch nie in einem Tiergarten?" ruft Ella geschockt. Sofort springt sie auf, wirft mit meinem Autoschlüssel zu.
„Ich hatte keine sonderlich erfüllende Kindheit" rechtfertigt sie sich und klingt dabei leicht bedrückt.
Wie gerne würde ich jetzt nachhaken, doch ich wusste, dass das besonders vor Ella Wahrscheinlich keine sonderlich kluge Idee ist.
„Dan müssen wir das schleunigst ändern" quietscht meine Nichte freudig und zieht mich aufgeregt am Arm vom Sofa.
Ich weis Ella hat das nicht mit Absicht gemacht, dennoch erwischt sie genau meinen immer noch schmerzenden Arm.
Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und vor allem nicht gleich laut los zu schreien.
Das stechen in meinem Arm bringt mich dazu meine Augen zusammen zu kneifen.
„las meinen Arm los du reist ihn noch ab" antwortete ich lachend und versuche meine Schmerzen zu überspielen.
Wiederwillig lässt sie los und ich sacke leicht in mich ein.
Ich hatte gar nicht gemerkt wie angespannt meine Körperhaltung gewesen seien musste.
Natascha schaut mich fragend an und wendet sich mir zu.
„Sollen wir jetzt Wirklich in den Zoo?"
Fragt sie Misstrauisch und sieht mich schief an.
Ich zucke lachend mit den Schultern
"warum den nicht? Ella freut sich wenn sie mal raus kommt"
"Wen du meinst, ist mal ein ausgefallenes Zweite Date" sie zuckt mit den Schultern, greift nach ihrer Jacke und kann sich natürlich nicht zurückhalten und zieht mir mein Haargummi so nebenbei heraus.
"Das lässt du aber draußen" murrt sie und stülpt sich mein Haargummi über ihr Handgelenk.
„Wann hast du das eigentlich rein gemacht?"
Ich zucke mit meinen Schultern und lächelt sie sanft an.
Wieder werde ich am Arm gezogen und wieder durchfährt ein unangenehmes ziehen meinen Oberarm.
„Können wir gehen, ihr könnt euch auch später anhimmeln" mault meine nicht erneut.
„Wenn du weiter so ungeduldig bist lege ich dir meine Handschellen um" knurre ich und winde meinen Arm aus ihrem Griff.
Sofort Wirft mir meine Chefin einen Tötenden Blick zu.
„Du weist das das verboten ist erst recht bei Kindern" ruft Romanoff geschockt und leicht sauer.
„Natürlich, ich hätte es auch niemals gemacht, aber das weis die kleine Dame hier ja nicht" antwortete ich lachend.
„Entschuldige, da ging der Boss in mir durch" knurrt sie leise und geht in Richtung Wohnungstür.
„Keine Sorge ich habe auch nicht groß Lust meinen Job zu verlieren" antwortet ich während ich die Tür öffne.
Wir beschließen zu laufen, zum einen da es echt nicht weit ist und man soll ja auch an die Umwelt denken, und zum anderen da ich durch meinen Arm immer noch unfähig bin zu schalten.
Wie im Trancezustand gehen wir die Straßen Entlang und ehrlichgesagt bin ich echt froh die Exkursion überlebt zu haben, denn Erinnerungen an den Weg habe ich nicht.
Aber kann man es mir verübeln? Ich meine ich gehe mit meiner Chefin, und meiner Nichte in den Tiergarten, wenn uns ein Kollege zusammen sieht sind wir beide geliefert.
Erst jetzt merke ich eine Hand, welche auf meine Taille liegt. 
Erschrocken sehe ich sie an und winde mich aus ihrer Berührung.
„Wir sind da" Murmel ich unsicher und schaue zum Eingang des Tiergartens.
Wir, naja ich besorge die Tickets und wir schlendern durch den Tiergarten, besonders Ella war hin und weg.
Ein Wunder das ihr das nicht langweilig wurde, ich meine sie ist in diesem Tiergarten gefühlt aufgewachsen und es würde mich nicht wundern wenn sie die Namen der Tiere auswendig kann.
Ich versuche meine Bedenken beiseite zu schieben und denn Nachmittag mit den beide einfach zu genießen und das gelingt mir überraschend gut.
Wir laufen gerade an den Toiletten vorbei, als Natascha, ok es ist komisch sie mit dem Vornamen anzusprechen.
Als Romanoff sich zu Wort meldet.
„Könnt ihr zwei kurz warten, ich müsste mal auf die Toilette"
Ungeduldig schaukelt sie von einem Bein aufs andere.
„Nein ich und Ella lassen dich im Tiergarten zurück" antwortete ich grinsend und lasse mich mit Ella auf eine der nahegelegenen Bänke fallen.
„In Ordnung, ich beeile mich" murmelt sie und verschwindet auf einer der nahegelegenen Toiletten.
„Und sie ist wirklich deine Chefin?" schießt es aus Ella nach einiger Zeit aufgeregt heraus.
Ich verziehe das Gesicht, hatte ich es ihr gesagt? Hat sie es ihr gesagt? Hat sie es sich erschlossen? Schlau genug dazu wäre sie ja.
„Meine Vorgesetzte, das ist was anderes" knurre ich widerwillig.
Klar ist der Unterschied ist nur sehr dünn und es egal ob sie meine Chefin oder Vorgesetzte ist, meinen Job werde ich in beiden Fällen verlieren.
„Und das soll erlaubt sein? Ich meine Sie könnte dir einfach eine Sonderbehandlung geben." sagt sie nachdenklich.
Leider hatte Ella recht, ist es nicht. Sowas, Beziehungen unter Vorgesetzten sind einfach viel zu gefährlich. Es ist nicht aufzählbar, in welchen Weisen irgendjemand verletzt werden könnte nur weil zwischen mir und ihr etwas läuft.
„Ist es auch nicht" knurre ich eingestehend.
Wieder beginne Ich mir die Verrücktesten Szenarien auszumalen.
Ella möchte gerade zum sprechen ansetzen als eine mit sehr vertraute Stimme mich aus meinen Gedanken riss.
„Y/n, Ella, Mensch bist du groß geworden, was macht ihr hier?" ruft Clint begeistert und erschreckt mich damit ganz schön.
„Ow wir zwei wollten den etwas Chaotischen Start in den Tag mit einem Nostalgischen Besuch im Tiergarten ausklingen lassen. Ich meine man wird nicht jeden Samstag von seiner Vorgesetzten wach geklingelt und du? Was tust du hier?" antworte ich ihm.
„Ah wenn man von Teufel spricht, schau mal wer da kommt. Was macht die den hier?" ruft Clint überrascht und sieht zu Romanoff welche geradewegs auf und zu läuft.
Bestes Timing süße.
„Agent Barton,  Miss Carter, schön sie zu sehen, was machen sie beide hier"
Erleichtert atme ich aus.
„Ich wollte meiner Nichte nach dem etwas besonderen morgen noch einen schönen Nachmittag gönnen" antworte ich zögernd nachdem Clint nicht antwortet.
Wie paralysiert werde ich angestarrt.
„Alles in Ordnung? Habe ich was im Gesicht?"
Unsicher Taste ich mein Gesicht ab.
„Nein alles in Ordnung, ich habe dich nur noch nie mit offenen Haaren gesehen, steht dir, solltest du öfters machen" antwortetet Clint und schüttelt sich den Kopf.
„Und was machst du hier?" wiederhole ich die Frage von eben.
„Ow meine Tochter, ich bin mit meine Frau und meine Tochter hier. Meine Tochter hat heute Geburtstag und sie wollte unbedingt hier her" antwortet er eilig.
„Naja ich muss dann auch los, meine Familie hat Hunger" murmelte er hastig und verschwindet hinter der nächsten Ecke.
Erleichtert und außer Atem lässt sie sich neben  mich auf die Bank fallen.
„Das war knapp" außer Atem legt sie den Kopf auf meine Schulter, doch wieder winde ich mich aus ihrer Nähe.
„Nicht hier, nicht das wir erwischt werden"
Seufze ich mit rauer Stimme.
Ich spüre das sie damit gerade ganz und gar nicht einverstanden war doch wusste das es notwendig ist.
Ohne groß zu zögern erkunden wir weiter den Tiergarten und begeben uns anschließend wieder zu mir nach Hause.

Kaum haben wir die Türschwelle überschritten und die Tür geschlossen werde ich gegen die nächste wand gedrückt. Sofort beginnen Schmetterlinge durch meinen Bauch zu flattern und ehe ich es mich versah, hatte ich ihre sanften Lippen auf meinen.
„Darauf warte ich schon seit Stunden" knurrt sie leise und schiebt mir schon bald ihre Zunge in den Mund.
Ich murre leise.
„Verrammt nicht vor der kleinen"
Wiederwillig löst sie sich von mir und schenkt mir einen Tötenden Blick.
„Ihr könnt euch auch aufessen sobald wir zu Abend gegessen haben, akzeptiert es als Nachtisch" sagt Ella leicht angeekelt.
Romanoff grinst, löst sich aber von mir.
„Also, was wollt ihr zwei essen?"
Ohne groß zu zögern trotte ich in die Küche und schaue ob es irgendetwas gibt, dass ich zum Abendessen machen könnte.
"Was hältst du von Pizzabrötchen?"
Sagt Ella welche einige Zutaten aus meinen Küchenschränken zieht.
„Im Ordnung zu Befehl Boss" Scherze ich meine Nichte an.
Ein böses grummeln von hinten lässt mich aufschrecken.
„Was? Du wirst doch nicht auf meine Nichte eifersüchtig sein" antworte ich lachend während ich die Semmeln anfange zu belegen.
Kopfschüttelnd verlässt Ella den Raum und macht sich wahrscheinlich gerade schlaffertig.
Langsam legt Natascha ihre Hände um meine Taille und drückt sich an mich.
„wenn du heute noch was essen möchtest solltest du mich los lassen"
„es reicht mir komplett wenn ich dich später vernaschen kann" knurrt sie und zieht mich Vorsicht von der Arbeitsfläche weg.
"Aber Ella nicht"
Wieder knurrt sie widerwillig
"Du kannst mir ja helfen"
Ohne zu zögern hilft hilft sie mir die Brötchen zu belegen und wieder macht sich eine unangenehme Stille breit.

Es dauert einige Minuten und schließlich legt sie ihre Hand auf meine Schulter und dreht mich zu ihr.
„was ist los? Du bist heute so seltsam?"
Unterbricht sie die stille.
Ich seufze, sie hat ja recht, aber das jetzt klären? Vor dem Essen? Gibt es überhaupt was zu klären? Ich mag sie, sie mag mich wo ist das Problem? Naja abgesehen davon das sie meine Vorgesetzte ist. Aber sollte ich das Thema jetzt wirklich ausrollen?
Ich meine sie ist echt eine verdammt tolle Frau, seit Hela, ich meine Helena habe ich noch nicht mal im Ansatz daran gedacht überhaupt eine Beziehung einzugehen, es fühlt sich einfach falsch an, dafür bin ich viel zu misstrauisch geworden. Und dann kommt sie, sie kommt und plötzlich schieben sich alle meine Bedenken auf einmal beiseite, ich ignoriere jegliche Widrigkeit und schlafe mit meiner Vorgesetzten! Ich riskiere jahrelange harte Arbeit, hartes Büffeln, die Zeit die ich damit verbracht habe an den Punkt zu kommen wo ich jetzt bin für eine Beziehung, warum? Das sieht mir so gar nicht ähnlich.
Das piepsen des Ofens lässt mich aufschrecken. Ich lächle,
„Nein, alles in Ordnung, die ganze Situation ist mir einfach noch etwas ungewohnt" Murmel ich und möchte das Tablett mit den Pizza Semmeln in den  Ofen schieben, doch dazu komme ich nicht. Ehe ich mich von ihr weg bewegt hatte wurde ich unsanft am Oberarm gepackt. Es war zum Glück nicht mein verletzter Arm aber war trotzdem extrem unangenehm.
Weiter fixiert sie mich mit ihrem Blick.
„Ich glaube dir nicht"
Knurrt sie bedrohlich und denkt wahrscheinlich noch nicht mal daran mich los zu lassen.
"Können wir das nach dem Essen klären?"
Sie seufzt, lässt mich aber anschließend los.
Wiederwillig lehnt sie sich gegen die wand und ich versuche sie mit einem leichten Kuss auf die Wange zu beschwichtigen, ob mir das gelingt? Keine Ahnung.
Jedenfalls verhält sie sich normal und das ist doch immerhin schon etwas.
Wir warten also bis das Essen Fertig ist, bis uns meine wie wild läutende Türklingel aufschrecken lies. Instinktiv greife ich nach meiner Waffe.
„Einbrecher oder Entführer werden wohl kaum vor ihrer Tat klingeln"
Lacht mich Romanoff an.
Natürlich hatte sie recht, das wäre ein denkbar seltenes Szenario, selten aber nicht unmöglich.  Das Ganze erinnert mich einfach viel zu stark an die Sache mit Hela, warum kommen die Erinnerungen gerade jetzt hoch?
Ich lege jedenfalls die Waffe beiseite und öffne die Tür.
Sofort landet eine Hand in meinem Gesicht
„Autsch, ich freue mich auch dich zu sehen Lizzi" knurre ich und bitte sie herein.
„Das Wort Antworten hast du auch nicht gehört, du hast dich seit satten zwei Tagen nicht mehr gemeldet! Wie sieht es aus? Hast du endlich deinen Scheiß Job gekündigt? Hast du es doch geschafft dich versetzen zu lassen? Hast du sie endlich in den Wind geblasen? Warum meldest du dich seit Freitag nicht mehr?" beginnt sie mich sauer anzufaulen. Und das nicht gerade leise.
„Wer ist hier? Das ist nicht deine Jacke?" knurrt sie eifersüchtig und zeigt auf Romanoffs Jacke.

Ein Verhältnis mit der Chefin - Y/N x Natascha RomanoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt